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1364 - Auf den Spuren ESTARTUS

Titel: 1364 - Auf den Spuren ESTARTUS
Autoren: Unbekannt
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urwelthaften Dschungelzonen, hinter denen sich der Hauri-Stützpunkt befand.
    Beodu zog das Gefährt noch höher, um mir bessere Sichtmöglichkeiten über die ganze Landschaft einzuräumen. Ich brauchte das nicht zu verlangen. Er dachte mit und handelte aus eigenem Antrieb.
    Ich rätselte noch darüber nach, wieso Jordan auf der einen Seite so fest verlangt hatte, daß ich mit der JUATAFU Ylon verlassen sollte, obwohl er sich nun auf der anderen Seite absolut passiv verhielt.
    Irgendwie paßte das nicht zusammen. Es verlangte nach einer Erklärung, aber die hätte der Roboter nur selbst liefern können.
    Vielleicht war es sogar so, daß er das gar nicht konnte. Ich durfte das nicht ausschließen, denn Dinge, die zumindest für mich widersprüchlich waren, hatte er mir schon zur Genüge geboten.
    Es war ein absurder Gedanke, aber in manchen Momenten hatte ich das Empfinden, daß Jordan und die Juatafus (so nannte ich diese seltsame Roboterkolonne in meinen Überlegungen) gar nicht selbständig handeln konnten. Es gab keine Anzeichen dafür, daß sie von außen gelenkt wurden.
    Vielleicht gab es etwas in ihrem unerforschten Inneren, das diese fast launenartige Wechselhaftigkeit erklärte.
    Es war doch widersinnig, von mir zu verlangen, daß ich sie begleiten sollte, und mich dann sangund klanglos abziehen zu lassen, ohne auch nur den geringsten Versuch zu unternehmen, Beodu und mich aufzuhalten. Vielleicht hatten sich unsere Wege für immer getrennt, denn ich hatte eine Entscheidung getroffen. Ein bißchen tat mir das jetzt schon leid, aber an eine freiwillige Rückkehr dachte ich in keiner Sekunde.
    Ich hatte etwas Größeres und Bedeutsameres in diesen Robotern gesehen. Ich sah das auch jetzt noch. Hatte ich wirklich und ganz spontan etwas aufgefaßt, an dem ich jetzt zweifelte? Ich wußte es nicht, aber sie trugen auch nicht zu meinem seelischen Gleichgewicht bei.
    Was mich innerlich irritierte, war das Fehlen des heimatlichen Universums. Äußerlich war dieser Verlust kaum festzustellen. Ich hatte unzählige fremde Welten besucht. Wenn ich mich nicht im Weltraum befand, wo allein das düsterrote Hintergrundleuchten von Tarkan zu sehen war, fühlte ich mich fast wie auf einer Welt meines Universums.
    Das schlimme war, daß ich wußte, daß ich in einem fremden Universum weilte. Dieses Wissen nagte an meinen Nerven wie ein hartnäckiger Biber an einem Stamm aus uraltem Teakholz, das sich anschickte, in die Phase der Versteinerung einzutreten. Er knabberte und kratzte voller Hoffnung und kam doch nur weniger als einen Millimeter pro Tag voran.
    Mutlos war ich nicht. Ganz im Gegenteil. Die Suche nach einer Lösung für mich stand im Vordergrund. Und dieser Drang beflügelte mich. Mit Mißerfolgen oder Rückschlägen hatte ich immer gerechnet. Das tat ich auch jetzt noch. Es gab nicht nur einen Ausweg - oder einen Weg - zurück, es gab mit Sicherheit mehrere. Nur kannte ich bis jetzt noch keinen einzigen davon.
    Leicht gehabt hatte ich es nie. Die kosmische Entwicklung der Menschheit hatte ganz zwangsläufig immer wieder schwere Brocken in meinen persönlichen Lebensweg geworfen. Bis jetzt hatte ich fast alle zur Seite räumen können. Ein böser Stein lag da noch im heimatlichen Universum - der Bann der Kosmokraten, für den ich bis jetzt kein Verständnis hatte entwickeln können.
    Vielleicht sollten diese Mächte einmal mit sich abrechnen und erkennen, daß selbst das kleinste und scheinbar unbedeutendste Lebewesen nicht als „Instrument" gebraucht oder mißbraucht werden durfte. So dachte und empfand ich es zumindest. Und ich konnte mir nicht vorstellen, daß irgendein Ereignis mich von dieser Einstellung abbringen würde. „Heh!" sagte Beodu. „Da stimmt doch etwas nicht."
    Meine Gedanken drehten sich weiter in einem endlosen Kreis. Solange keine Gefahr drohte, konnte ich mich auf den Zwerg verlassen.
    Ich würde einen Weg finden. Ich würde von den vielen Rätseln, die mir bisher in Tarkan begegnet waren, vielleicht sogar ein paar lösen. Alle - das war undenkbar. Wozu ich in der Lage war, das konnte ich bei aller Bescheidenheit abschätzen.
    Meine Freunde und Mitstreiter fehlten mir. Das Gefühl der Einsamkeit konnte ich niederkämpfen oder in Grenzen halten. In Naupaum als entführtes Gehirn war es mir gelungen. Und eigentlich war Naupaum nicht grausamer oder fremder gewesen als Tarkan.
    Aber dort hatte es kein düsterrotes Leuchten gegeben! Ich rief ganz bewußt die jüngsten Bilder in mein Gedächtnis, die
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