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1358 - Im Dimensionsgefängnis

Titel: 1358 - Im Dimensionsgefängnis
Autoren: Unbekannt
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schweigen, was immer du auch siehst!"
    Ich nahm mir vor, diese Ratschläge zu beherzigen.
    Dennoch wäre mein Vorsatz beinahe über Bord gegangen, als Banshee und ich hinter dem dürren Fremden die Steuerkanzel des Diskusschiffs betraten und ich meine Freunde in Energiefesseln und - wie ich vom Pikosyn der Netzkombination mitgeteilt bekam unter einem glockenförmigen Antipsischirm zusammengedrängt in einer Nische stehen sah.
    Gucky, Ras und Sue-El.
    Hilda war allerdings nicht dabei.
    Dafür erblickte ich mitten unter den Freunden einen relativ kleinen, sehr schlanken Mann mit hellrotbrauner Haut und schwarzem Zottelhaar, das unordentlich über die Ohren hing, sowie mit leicht geschlitzten Augen, deren Pupillen gleich purem Gold glänzten.
    Giffi Marauder, der Sternnomade und Astral-Fischer aus der Tiefe!
    Beinahe hätte ich es laut hinausgeschrien, aber inzwischen hatte ich so viele Schocks erlitten, daß ich schon dagegen abgestumpft war.
    Dennoch wallte die Erregung allmählich immer stärker in mir auf, denn ich hatte meine Iruna zuletzt zusammen mit Giffi gesehen - und die Wesenheit, die sich Banshee nannte, projizierte Irunas Erscheinung.
    Das konnte nie und nimmer zufällig sein!
    Ich ahnte, daß ich dicht davor stand, Aufklärung über das Schicksal der Akonin zu bekommen, die mit einem Teil ihres Wesens eine Sarlengort und Kazzenkatts Schwester war.
    Es dauerte eine Weile, bis ich wieder fähig war, auch noch etwas anderes wahrzunehmen als die Iruna-Projektion Banshees und Giffi Marauder.
    Erst da wurde ich gewahr, daß sich außer meinen Freunden nicht nur der dürre Unbekannte in der Steuerkanzel befand, sondern auch noch elf Blau-Nakken und sechs Kampfroboter des Typs, der Melsarsk eskortiert hatte. Ob sich Melsarsk unter den Nakken befand, vermochte ich nicht zu erkennen, denn sie sahen alle aus wie Melsarsk.
    Aber ganz zweifelsfrei war zu erkennen, wer an Bord des Diskusschiffs das Sagen hatte. Es waren nicht die Nakken, sondern es war der Fremde.
    Er erteilte den Blau-Nakken Befehle, die diese widerspruchslos und mit Feuereifer ausführten. Für sie schien der Fremde so etwas wie ein Gott zu sein. Er wurde von ihnen mit „Torren" angesprochen. Ich nahm an, daß das sein Name war; es konnte aber auch ein Tltel sein.
    Im Augenblick wurde aber nichts von schicksalhafter Bedeutung gesprochen, weshalb ich einen Teil meiner Aufmerksamkeit auf das richten konnte, was außerhalb des Diskusschiffs vorging und was ich durch das transparente Kanzeldach beobachten konnte.
    Ich sah, daß wir uns mit dem Diskus bereits einige Kilometer vom KLOTZ entfernt hatten und daß das Riesengebilde sich in seine Einzelteile zu zerlegen schien.
    Die als Felsbrockenoberfläche getarnte Außenhaut der NARGA PUUR war unterdessen total verglüht.
    Immerhin befanden wir uns schon in den unteren Schichten der Atmosphäre von Etustar. Ich sah zwischen weißen Wolkenfetzen hindurch die ausgedehnten Wassermassen und ein paar Inseln - und von rechts schien die Küste der einzigen großen Landmasse dieses Planeten in Sicht zu kommen.
    Als ich genauer hinschaute, wurde mir allerdings klar, daß der KLOTZ sich nicht völlig zerlegte. Es war nur der Bugbereich, der über eine Länge von zirka zehn Kilometern zahllose Segmente abstieß, und daß diese Segmente Beiboote wie das Diskusschiff waren, die, wie sich erkennen ließ, die Bugspitze der NARGA PUUR gebildet hatte.
    Allerdings löste sich die Bugsektion nicht ganz auf. Es blieb auch nicht nur ein Gerippe aus Verstrebungen übrig, sondern außerdem ein sehr massives Kernstück, dessen Höhe etwa 12 Kilometer und dessen Breite mindestens 18 Kilometer betrug. Andernfalls hätte das Riesengebilde seine Stabilität verloren, was innerhalb einer Atmosphäre und unter der Wirkung einer planetaren Schwerkraft sein Ende gewesen wäre. Das hatten die Statiker unter seinen Konstrukteuren folgerichtig berechnet.
    Es waren dennoch mehrere tausend Beiboote, die sich von der NARGA PUUR lösten, sich in der Atmosphäre von Etustar verteilten und anscheinend zur Landung ansetzten.
    Als das Gespräch zwischen Blau-Nakken und Torren interessant wurde, konzentrierte ich mich wieder mehr darauf. Dadurch erfuhr ich, daß die kosmische Katastrophe im Dunklen Himmel noch verheerender gewirkt hatte als im übrigen Reich der zwölf Galaxien. Das Psionische Netz schien nicht mehr zu existieren oder total „ausgeflippt" zu sein. Die hier lebenden Nakken konnten die Psionik der Wachforts nicht mehr handhaben; das
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