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1357 - Dein Blut für mich, Sinclair!

1357 - Dein Blut für mich, Sinclair!

Titel: 1357 - Dein Blut für mich, Sinclair!
Autoren: Jason Dark
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[1]
    Praktisch vor unseren Augen war van Akkeren die Flucht gelungen. Und jemand im Hintergrund hatte dabei die Fäden gezogen und dem Grusel-Star einen Helfer aus dem inneren Kreis der Klinik besorgt.
    Ein Pfleger namens Boris Nolan war zu einem Vampir geworden.
    Er hatte es tatsächlich geschafft, van Akkeren aus der Klinik zu befreien. Beide waren mit Nolans Mini geflohen, und wir hatten das Nachsehen gehabt.
    Natürlich war der Chef der Klinik völlig fertig. Sein Nimbus war gebrochen, aber das interessierte Suko und mich am wenigsten, den wir wollten van Akkeren zurück haben.
    Der Fluchtwagen war bekannt, eine Fahndung lief, und wir warteten praktisch auf ein erstes Ergebnis.
    Die Umgebung der Klinik bot Vor- und Nachteile. Wer sich hier auskannte, hatte es gut, denn er kannte zahlreiche Versteck in einer Landschaft, die nicht unbedingt dicht besiedelt war, weil in der Nähe die Danger Zone, ein militärisches Übungsgelände, lag. Sehr groß, sehr einsam und auch schlecht zu durchsuchen.
    Und jetzt brauchten wir eigentlich nur das, was alle Polizisten haben mussten.
    Glück!
    Ja, wir wollten auf unser Glück vertrauen. Es gab diese Fahndung, die über Suko in die Wege geleitet worden war, und die Kollegen wussten auch, dass sie nach einem Mini Ausschau halten mussten.
    Man konnte die Fahndung nicht als großes Ding anlaufen lassen, das war nicht möglich. Das hätte die Flüchtenden nur erschreckt. Es musste im Stillen abgehen, das heißt, es würden keine Wagen mit Blaulicht und Sirene unterwegs sein.
    Da wir nicht wussten, in welche Richtung wir fahren sollten, blieb uns nichts anderes übrig, als in der Klinik zu bleiben, bis uns eine möglichst Erfolg versprechende Meldung erreichte. Das konnte allerdings dauern, und wir hatten zudem nicht vor, die gesamte Nacht hier zu verbringen. Irgendwann würden wir uns selbst auf den Weg machen.
    Im Inneren des Hauses war es ruhig. Von den anderen Insassen hatte niemand etwas von den Vorgängen mitbekommen. Wir waren glücklicherweise von einem Albtraum verschont geblieben. Boris Nolan, der Pfleger, der mittlerweile ein Vampir war, hätte auch die Türen der anderen Zellen öffnen können. Dann wäre das Chaos perfekt gewesen, und dann wäre auch die Gewalt eskaliert.
    Wir hielten uns mal wieder im Büro des Klinik-Chefs, Dr. Elliot Turgis auf.
    Der Mann war um Jahre gealtert. Er konnte nicht mehr, denn für ihn war eine Welt zusammengebrochen. Von irgendwoher hatte er einen frischen Kaffee bekommen. Auch Suko und ich hatten uns aus der Warmhaltekanne bedient und tranken das Gebräu in kleinen Schlucken.
    »Ich werde wohl morgen Früh meinen Rücktritt einreichen«, sagte der Arzt mit schwerer Stimme.
    »Warum das?«, fragte Suko.
    Dr. Turgis schaute Suko groß an. »Welch eine Frage, Inspektor. Ich bin hier der Chef. Ich trage die Verantwortung. Und ich habe gepatzt. Unter meiner Regie ist dieser Nimbus zerstört worden. Es ist jemand hier aus der Klinik geflohen.«
    »Dafür können Sie nichts.«
    »Ha, das erklären Sie mal meinen Vorgesetzten. Die lachen mich aus. Wenn der Chef nichts taugt, dann muss er weg.«
    »Das müssten wir dann auch.«
    »Wieso denn?«
    Suko lachte. »Wir sind ja nicht gekommen, um ihren Patienten einen guten Tag zu wünschen. Wir hatten eine Ahnung, dass etwas geschehen könnte, aber wir haben keinen Beweis bekommen. Nun ja, der liegt uns ja jetzt vor, und wir werden zusehen, dass wir die beiden Ausbrecher so schnell wie möglich fangen.«
    »Glauben Sie noch daran?«
    »Schon.«
    Dr. Turgis Gesicht zeigte Zweifel. »Ich nicht. Es war zu perfekt. Das Nolan so etwas getan hat, damit habe ich noch immer meine Probleme, und das werde ich auch irgendwie nie begreifen können. Tut mir Leid, dass ich so etwas sagen muss.«
    »Es war nicht der Nolan, den Sie kennen, Doktor«, erklärte ich. »Er ist kein Mensch mehr gewesen. Man hat ihn zu einem Blutsauger gemacht. Es war eine dritte Person, die von außen eingriff. Das hätten wir wissen können, aber wir waren eben nicht schnell genug.«
    »Zu einem Blutsauger«, flüsterte der Arzt. »Himmel, wenn ich das höre, dann komme ich mir vor wie in einem Gruselfilm. Und Sie sind diejenigen, die an Vampire glauben, nicht wahr?«
    »Nicht nur glauben, Doktor. Wir haben mit ihnen oft genug zu tun bekommen, und es wird immer wieder geschehen.«
    Der Arzt schaut über seinen Schreibtisch hinweg ins Leere. Mit tonloser Stimme sprach er die nächsten Sätze. »Und ich habe gedacht, allen menschlichen
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