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1357 - Dein Blut für mich, Sinclair!

1357 - Dein Blut für mich, Sinclair!

Titel: 1357 - Dein Blut für mich, Sinclair!
Autoren: Jason Dark
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gehabt, nie lange in einem Krankenhaus liegen zu müssen. Trotzdem wusste er jetzt, dass dieser Mensch vor ihm die Kleidung eines Pflegers oder Arztes trug, der in einem Krankenhaus arbeitete. Wenn das zutraf, konnte es dann möglich sein, dass der Tote im Wagen aus einem Krankenhaus stammte und von diesem Pfleger weggeschafft werden sollte?
    Wahrscheinlich hat der Typ einen Platz gesucht, an dem er die Leiche spurlos entsorgen konnte, und genau jetzt war er gestört worden. Glock konnte sich nicht vorstellen, dass ihm dies großen Spaß bereiten würde. So etwas tat man ohne Zeugen, und ich bin nun mal ein Zeuge, dachte er.
    Beide hatten noch nicht gesprochen. Der Sergeant, der wirklich nicht auf den Mund gefallen war, suchte nach den passenden Worten. Er fand sie auch, aber sie waren wenig originell. Er blieb bei den Floskeln, die er sonst auch immer von sich gab.
    »Was suchen Sie hier? Dies ist militärisches Sperrgelände. Für Unbefugte ist der Zutritt verboten! Also, ich erwarte von Ihnen eine Antwort, Mister!«
    Glock hörte nichts.
    Er überlegte. Noch hatte er die Waffe nicht gezogen. Aber er würde und musste es tun. Zuvor jedoch leuchtete er dem Mann ins Gesicht, der unter dem Treffer leicht zusammenzuckte, sich aber wenig bestürzt zeigte und auch sonst nicht reagierte.
    Glock starrte das Gesicht an. Die Haut war blass, und das lag nicht nur am Schein der Lampe. Diese Blässe war einfach vorhanden, sie gehörte zu dem Kerl, dessen Lippen sich kaum abzeichneten, weil sie auch so blass waren.
    Dafür war der Mund nicht geschlossen, den der Fremde jetzt noch weiter öffnete, als wollte er dem Sergeant die Zunge entgegenstrecken. Das tat er nicht. Er verzog die Lippen zu einem Grinsen.
    Aus dem Mund schaute etwas hervor. Es drängte sich vom Oberkiefer her nach unten.
    Zwei Zähne!
    Lang und spitz!
    Der Sergeant wollte es nicht glauben, doch als er die Zähne sah, da schossen Erinnerungen in ihm hoch an bestimmte Filme, die er gesehen hatte. Damals in seiner Jugend.
    Vampire…
    Ja, verdammt! Der Typ in der hellen Uniform des Krankenpflegers sah aus wie ein Vampir…
    ***
    Henry Glock hätte jetzt über seine eigenen Gedanken lachen können, nur kam ihm das nicht in den Sinn. Auch nicht die Möglichkeit, dass sich jemand einen Scherz erlaubt hätte, denn wer lief schon als Vampir durch die Gegend?
    Niemand. Es sei denn, er hatte einen Sprung in der Schüssel oder wollte Halloween feiern.
    Glock, der es gewohnt war, Menschen zu leiten und befehligen, merkte, dass ihm dieses Problem über den Kopf wuchs. Je näher er darüber nachdachte, desto mehr veränderte sich seine Meinung. Er glaubte nicht mehr daran, dass ihm hier ein echter Vampir gegenüberstand. Hier hatten sich zwei Leute einen Scherz erlaubt. Möglicherweise waren sie auch auf das Gelände gekommen, um irgendeine Filmszene zu drehen und hatten sich schon in ihr Kostüm geworfen.
    »Okay, Mister, der Spaß ist vorbei!«, erklärte Glock, dessen Stimme wieder an Kraft gewonnen hatte. »Sie werden mir jetzt sagen, was Sie hier wollen und wer der Tote im Wagen ist.«
    Bei den letzten Worten schoss dem Soldaten wieder die Röte ins Gesicht. Er fing plötzlich an zu zittern und musste auch schlucken.
    Nein, das war wohl doch kein Scherz. Er hatte den Mann im Wagen mit eigenen Augen gesehen. Er hatte ihn auch untersucht und war zu dem Ergebnis gekommen, dass er nicht mehr lebte.
    Und ich bin ein Zeuge!, dachte er.
    Von dem Fremden bekam er keine Antwort. Der Mann bewegte nur seine Augen und suchte möglicherweise nach einem Ausweg aus der Misere. Es war alles so verdammt eng geworden, und das Gefühl, in einer Falle zu stecken, wollte bei dem Sergeant nicht weichen.
    Er brauchte für sich selbst eine Sicherheit und zog seine Waffe. Er verband dies mit einem tiefen Atemzug, denn als er das Eisen in seiner Hand spürte, ging es ihm besser.
    Er zielte auf die Brust des Mannes. »Sie werden mir jetzt Antworten geben. Sie sind dazu verpflichtet, denn ich habe hier das Hausrecht. Ich kann sie festnehmen und…«
    »He!«
    Das eine Wort hatte Glocks Rede unterbrochen. »Ja…«
    »He, ich will dein Blut!«
    Der Sergeant glaubte, sich verhört zu haben. Doch er konnte über diese Forderung auch nicht lachen und wusste zunächst nicht, wie er reagieren sollte.
    Der Weißkittel streckte ihm den Arm und die Hand entgegen.
    »He, ich will dein Blut!«
    »Sind sie irre?«
    »Nein, ich will dich leer trinken!«
    Henry Glock wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Er
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