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1357 - Dein Blut für mich, Sinclair!

1357 - Dein Blut für mich, Sinclair!

Titel: 1357 - Dein Blut für mich, Sinclair!
Autoren: Jason Dark
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Gedanke, der im früher im Feld nie gekommen war. Da hatte er sich mehr wie ein Held gefühlt.
    Doch jetzt…
    In seinem Kopf herrschte ein wahnsinniges Durcheinander.
    Der Pfleger stolperte. Das sah zumindest für Henry Glock so aus.
    Aber es war kein Stolpern. Es war der bewusste Fall und auch Stoß nach vorn, den sich der Angreifer gegeben hatte.
    Glock wollte noch ein drittes Mal schießen, doch alles ging viel zu schnell. Die Gestalt war so nahe, dass er nicht mehr ausweichen konnte, und dann prallte sie gegen ihn.
    Es war Glocks Glück, dass der Mini in seiner Nähe stand. So prallte er rücklings gegen ihn und fiel nicht zu Boden. Er verlor die Lampe, aber seine Waffe hielt er fest.
    In den ersten Sekunden war die Dunkelheit so dicht, dass er nichts anderes mehr sehen konnte. Er roch seinen Feind und hatte den Eindruck, dass alter Blutgeruch in seine Nase strömte.
    Dann sah er ihn wieder.
    Das Gesicht tanzte vor seinen Augen. Es war von einer erschreckenden Blutgier gezeichnet. Der Mund war zu einer klaffenden Höhle geworden. Die Zähne zeichneten sich deutlich ab, und tief in der Kehle wurde ein Röcheln geboren.
    Eine Pranke schlug gegen Glocks Gesicht. Sein Hinterkopf prallte gegen die Kante des Wagendachs. Die Mütze hatte er längst verloren, und dann fassten plötzlich Finger in sein Gesicht.
    Der Sergeant hatte sich auch im Nahkampf seine Sporen verdient.
    Er wusste, was solche Griffe ins Gesicht nach sich ziehen konnten, deshalb schloss er in einer Reflexbewegung die Augen, damit sie nicht von den harten Fingerkuppen getroffen wurden.
    Der Vampir versuchte, das Gesicht und damit den Kopf in eine richtige Lage zu drehen. Es gefiel ihm, dass der Mann am Auto lehnte. Es war die Basis für eine perfekte Lage.
    Die Hand verschwand vom Gesicht. Sofort öffnete der Sergeant wieder seine Augen.
    Henry schaute nach vorn. Er war durch das Gewicht des Körpers eingeklemmt, doch das war im Moment nicht wichtig. Er sah das Gesicht des Angreifers jetzt im Halbprofil, und er sah auch, wohin das aufgerissene Maul mit den beiden Zähnen zielte.
    Für eine winzige Zeitspanne tauchte wieder das Gesicht mit dem blutigen Hals des Toten vor den Augen des Soldaten auf. Da war ihm klar, welches Schicksal ihm bevorstand.
    Mit einer ruckartigen Bewegung fuhr der Kopf des Blutsaugers nach unten…
    ***
    Ja, wie sollten wir uns fühlen?
    Wenn ich Suko die Frage stellte, würde er ebenso mit den Schultern zucken wie ich bei seiner Frage. Wir konnten sagen, dass wir uns wie die Verlierer fühlten und uns am liebsten selbst in den Hintern getreten oder verkrochen hätten.
    Alles war falsch gelaufen!
    Zuvor hatten wir noch einen Erfolg feiern können; denn es war uns endlich gelungen, Vincent van Akkeren zu fassen. Er war bei dem Einsatz nicht ums Leben gekommen, wir hatten ihn gewissermaßen entdämonisieren können, denn der Geist des Baphomet war aus ihm herausgetrieben worden, und vor mir hatte ein Mensch gelegen, mit dessen Aussehen man Mitleid haben konnte.
    Nur verdiente van Akkeren das Mitleid nicht. Wir hatten dafür gesorgt, dass er sicher untergebracht wurde, in einer auf dem Land liegenden Klinik, in der wirklich der menschliche Abschaum seine Jahre verbrachte. Wer hier einsaß, der verließ den Bau nur noch als Leiche.
    Zu Recht wurde dieser Knast von Leuten, die es wissen mussten, als Hölle auf Erden bezeichnet. Aber was für die dort einsitzenden Menschen galt, das musste nicht auch automatisch auf einen Vincent van Akkeren passen.
    Solange er noch lebte, mussten wir ein ungutes Gefühl haben.
    Aber nicht nur Suko und ich, auch Jane Collins hatte davon gesprochen und mir erklärt, dass es unter Umständen bei van Akkeren eine Überraschung geben würde.
    Die Informationen hatte sie von der Vampirin Justine Cavallo erhalten, die sich bei ihr nach dem Tod der Lady Sarah eingenistet hatte. Konkrete Angaben hatte auch Justine nicht machen können, aber sie war der Meinung, dass Dracula II wieder aktiv war und möglicherweise daran dachte, van Akkeren zu befreien.
    Alles war sehr vage. Normalerweise hätten wir abgewinkt. Nur nicht bei van Akkeren. Er war eine Gestalt, die mehr Leben als eine Katze hatte. Immer wieder war er zurückgekehrt. Man konnte ihn nicht halten. Bisher hatte er stets eine Möglichkeit gefunden, immer einen Dreh zu finden, und deshalb reagierten wir bei jedem Hinweis auf ihn allergisch. Wir waren in die Klinik gefahren und hatten erleben müssen, dass all unsere Albträume wahr geworden waren.
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