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1356 - Am Abgrund des Lebens

1356 - Am Abgrund des Lebens

Titel: 1356 - Am Abgrund des Lebens
Autoren: Jason Dark
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der das Blut anderer Menschen trinkt?«, flüsterte er und schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht glauben. Und wenn ich mal davon ausgehe, dass es Vampire wirklich gibt… aber man wird doch nicht so einfach zu einer Unperson, die anderen Menschen das Blut aussaugt.«
    »Nein, das wird man nicht. Und ich will auch nicht verschweigen, dass dies ein weiteres Problem von uns ist. Auch ihr Mitarbeiter muss durch einen Biss infiziert worden sein, so hart sich dies auch für Sie anhört.«
    »Das… das … kann ich nicht begreifen. Wenn das stimmen sollte, dann müsste sich jemand in dieser Gegend aufhalten, der ebenfalls ein Blutsauger ist.«
    »Das kann man so sehen.«
    Er schloss die Augen. Ich merkte, dass er Probleme mit dem Gleichgewicht hatte. Er fand den festgeschraubten Stuhl und setzte sich nieder. Seine beiden Mitarbeiter standen hilflos in der Zelle.
    Einer wandte sich an uns und fragte: »Wie geht es denn jetzt weiter?«
    »Das wird sich noch herausstellen«, sagte Suko. »Aber ich denke, dass man vorsichtig optimistisch sein kann. Ich glaube nicht mehr, dass hier noch großartig etwas passieren wird. Die Aufgabe ist erfüllt, und Sie können davon ausgehen, dass sich beide nicht mehr in der Klinik aufhalten und das Weite gesucht haben. Die Dunkelheit der Nacht ist für Wesen wie sie perfekt.«
    Auch Dr. Turgis hatte mitgehört. »Ich hoffe nur, dass sich Ihre Angaben bestätigen, Inspektor. Sonst haben wir hier keine ruhige Minute mehr.«
    Das konnten wir nachvollziehen. Ich sprach den Arzt wieder an.
    »Auf dem normalen Weg haben die beiden die Klinik nicht verlassen, sonst wären sie gesehen worden. Deshalb meine Frage: Gibt es noch einen anderen Weg, um die Klinik zu verlassen?«
    Der Arzt brauchte nicht lange zu überlegen. »Ja, den gibt es. Boris Nolan kennt sich auch aus. Er ist schon lange hier tätig. Er hatte auch mein vollstes Vertrauen. Ich denke auch, dass er sich bestimmte Schlüssel angeeignet hat. Er könnte also wieder zurückkehren und auch die anderen Patienten hier befreien.«
    »Keine beruhigende Aussicht.«
    »Sie sagen es, Mr. Sinclair.«
    »Aber ich glaube trotzdem nicht so recht daran, wenn ich ehrlich sein soll.«
    »Ach. Warum denn nicht?«
    »Weil es für van Akkeren wichtig war, frei zu kommen. Seine Mitgefangenen haben ihn nie interessiert. Er hätte sich nur um sie gekümmert, wenn sie für ihn wichtig geworden wären. So aber sind sie ihm egal.«
    »Na ja, das hoffe ich auch.«
    »Nolan und van Akkeren werden sich andere Wege suchen. Und ich weiß auch, dass van Akkeren gewisse Aufgaben vor sich liegen sieht. Die können mir zwar nicht gefallen, aber ich kann es nicht ändern. Von nun an ist es unser Job, van Akkeren zu jagen und zu stellen und ihn vielleicht endgültig zur Hölle zu schicken.«
    Der Arzt hatte meine Versprechungen gehört. Er hockte auf dem Stuhl, lachte und nickte. »Ich beneide sie nicht, Mr. Sinclair, wirklich nicht. Andere Polizisten jagen Verbrecher und Mörder. Sie aber müssen hinter Wesen herjagen, die es eigentlich nicht geben kann.«
    »Das ist unser Job.«
    Dr. Turgis schaute auf das Blut am Boden. »Ist es das Blut eines Vampirs oder das eines Menschen?«
    »Eines Menschen«, sagte Suko.
    »Muss wohl so sein.«
    Es brachte nichts ein, wenn wir uns noch länger hier aufhielten.
    Dr. Turgis war mit seinem Latein am Ende und ebenso mit seinen Nerven. Er wusste auch nicht mehr, was er tun sollte.
    Ich verließ den Raum und suchte mir eine ruhige Ecke, um dort zu telefonieren.
    ***
    Nicht nur einmal hatte Jane Collins gelacht, sondern mehre Male, als ich mit ihr sprach. Und auch ihre Kommentare waren nicht eben edel gewesen.
    »Meine Güte, da habt ihr euch bis auf die Knochen blamiert. Das alles ist ja beinahe vor euren Augen geschehen.«
    »Ich kann es nicht leugnen.«
    »Und ich hatte mit meiner Warnung Recht.«
    »Leider.«
    »Was macht ihr jetzt?«
    »Im Moment halten wir uns noch in der Klinik auf. Es steht fest, dass van Akkeren frei ist.«
    »Wie auch dieser Nolan.«
    »Klar.«
    »Und er, John, bereitet mir die größten Probleme. Der ist ja nicht als Vampir geboren. Irgendjemand muss ihn dazu gemacht haben. Hast du darüber schon nachgedacht?«
    »Immer.«
    »Wer könnte es sein, John?«
    »Nur jemand, der Interesse daran hat, das van Akkeren so schnell wie möglich freikommt.«
    »Da würde ich sofort auf den Schwarzen Tod tippen, aber der würde bestimmt keinen Vampir schicken, sondern die Dinge selbst in die Hände nehmen. Oder
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