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1354 - Strangeness-Schock

Titel: 1354 - Strangeness-Schock
Autoren: Unbekannt
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SORONG oder der UMBALI-Endstufe. Warum soll die Abkühlung nicht auch bei ihm helfen?"
    „Jetzt verstehe ich dich, alter Knochenflicker." Nun flog auch ein erstes Lächeln über mein Gesicht. „Und die Abschaltung von außen bewirkt, daß der Bordsyntron in der Phase des Erwachens keinen Unsinn anstellen kann. Aber wie sollen wir wissen, wann er wirklich in Ordnung ist?"
    „Wir können es nicht wissen, denn er wird keine Möglichkeit haben, sich mitzuteilen. Daher brauchen wir deinen seltsamen Gys-Voolbeerah-Roboter oder Mascha Kubizek. Und die beiden wecke ich mit der Methode, die du an mir bereits hinreichend getestet hast. Ist jetzt alles klar, Kommandantin?"
    „Es ist alles klar, Herr Doktor. Machen wir uns sofort an die Arbeit?" Dr. Wjaslew Surok nickte und zwinkerte mir aufmunternd zu. „Wir müssen an Käsegesicht und Traumtänzer denken", warnte ich ihn. „Ich habe noch keine Vorstellung, was das für Wesen sind. Ob sie mit den fremden Sternen zu uns gekommen sind?"
    „Keine Ahnung. Wenn der Bordsyntron erst wieder arbeitet, dürften diese Spukgestalten kein Hindernis mehr für uns sein. Und bis dahin sehen wir uns vor. Ich arbeite ausnahmsweise auch einmal mit einer Kampfmontur. Den Rest muß Posy besorgen."
    Ich ließ die wenigen intakten Roboter kommen und verteilte die Aufträge, während der Doc seine Vorbereitungen im Medo-Center traf.
    Zunächst einmal mußten Mullin-Okra und Mascha Kubizek herbeigeschafft werden, denn die beiden wurden am dringendsten benötigt, um den Zustand des Bordsyntrons festzustellen.
     
    3.
     
    Meine erste Aufgabe bestand nun darin, den Bordsyntron aufzusuchen. Unter normalen Bedingungen wäre es möglich gewesen, ihn über eine spezielle Schaltung von der Kommandozentrale aus zu desaktivieren. Ich wählte aber den sichereren Weg und begab mich direkt zu ihm, um über das kleine und bestens versiegelte Schaltfeld den Eingriff vorzunehmen.
    Den Kode des Schaltfelds hatte ich mir vor dem Abflug von Pinwheel eingeprägt. Außer mir war er nur noch der Navigatorin Taslight „Tassy" Khuftan und dem Astrogator Muron Feyerlinck bekannt.
    Eine Leuchtschrift zeigte an, daß der Bordsyntron sich selbst desaktiviert hatte. In einer zweiten Zeile stand darunter: „GRUND:", aber das Feld dahinter war leer. Der Syntron war wohl nicht mehr in der Lage gewesen, einen Grund zu ermitteln. Ihn mußte der Strangeness-Schock ebenso plötzlich getroffen haben wie alle anderen.
    Ich probierte erst eine normale Eingabe, aber erwartungsgemäß geschah nichts. Dann brach ich das Siegel für die Notabschaltung und legte einen kleinen Hebel um. Auch jetzt geschah nichts Besonderes, denn daß über dem kleinen Hebel eine Schrift „NOTABSCHALTUNG AKTIV" erschien, war ganz normal.
    Diese Arbeit hatte mich nur wenige Minuten gekostet.
    Ich meldete mich bei Posy und erfuhr, daß zwei Roboter Mullin-Okra aus der UMBALI-Endstufe geholt hatten. Auch hier hatte es keine Probleme gegeben, als diese Roboter dem quasibewußtlosen Gys-Voolbeerah erklärt hatten, sie kämen auf meine Anweisung.
    Mullin-Okra hatte gar nicht auf dieses Eingreifen reagiert. Er hatte sich wohl noch an mein „Gespräch" mit ihm erinnert. Merkwürdig war diese Geschichte aber doch. Sie ließ sich vielleicht nur dann klären, wenn der Gys-Voolbeerah aus dem Koma geholt worden war. Dr. Wjaslew Surok begann bereits in der Medo-Station mit der Kühlbehandlung der Chefingenieurin Mascha Kubizek. Als Mullin-Okra zu ihm gebracht wurde, war auch ich anwesend. Ich schämte mich fast ein bißchen, als ich sah, mit welcher Routine er die Sache anpackte. Mein Versuch mit der Badewanne mutete dagegen fast lächerlich an. Auch ärgerte ich mich, daß ich gerade auf diese ausgefallene Idee gekommen war, denn ich hätte wissen müssen, daß es im Medo-Center vier Klimakammern gab, in denen fast beliebige Umweltbedingungen hergestellt werden konnten.
    Da diese Behandlung auch nach der Schätzung des Docs mindestens zwei Stunden dauern sollte und ich ihn nur dabei stören würde, begab ich mich wieder in die Hauptzentrale. Hier wandte ich mich an die alte Bordpositronik. „Du hast das Gespräch zwischen Doktor Wjaslew Surok und mir gehört", erklärte ich. „Du wartest jetzt sicher auf den Befehl, dein Bioplasma zu kühlen, damit es wieder aktiv wird. Dann wärst du auch wieder vollwertig. Die Gefahr, daß in der Phase des Erwachens etwas Unvorhersehbares geschieht, verbietet das."
    „Verstanden, Kommandantin", kommentierte Posy das nur.
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