Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1347 - Der Schwarze Tod, Assunga und ich

1347 - Der Schwarze Tod, Assunga und ich

Titel: 1347 - Der Schwarze Tod, Assunga und ich
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
mehr so glatt, sie schwankte jetzt bei jedem Schritt, und sie drehte sich plötzlich um. Möglicherweise vermisste sie ihre Freundin.
    Da sah sie die Sense!
    Sie fegte auf sie zu.
    Helen ließ das Grauen zu Stein werden. Während ihre Freundin auf der Klinge wieder nach vorn rutschte, aber nicht deren Rand erreichte, traf der Schwarze Tod zum zweiten Mal.
    Wieder bohrte sich das scharfe Blatt in den Körper eines Menschen hinein.
    Ich hörte nicht mal einen Schrei, als die Skelettarme die Sense in die Höhe rissen. Der Schwarze Tod hatte es geschafft. Hoch über dem Boden schwang er den schimmernden Halbmond wie ein Pendel, ohne dass die beiden Körper von der Schneide rutschten.
    Es war alles sehr schnell gegangen. Ich hatte es erlebt und Sally Cato ebenfalls.
    Mitten aus dem Lauf heraus hatte sie gestoppt. Sie stand da, ohne sich zu bewegen. Beide Arme hatte sie in die Höhe gerissen.
    Ich sah nur ihren Rücken und konnte mir vorstellen, was in ihr vorging. Allerdings kannte ich auch den Schwarzen Tod und wusste, dass er erst aufhörte, wenn er alles erreicht hatte.
    Es fehlte noch Sally.
    Im Moment hatte er mehr mit seinen beiden ersten Opfern zu tun. Ich warf ihm einen schnellen Blick zu und erkannte, dass sich die beiden Körper bewegten. Ob sie das noch aus eigener und letzter Kraft taten, konnte ich nicht herausfinden. Es war auch möglich, dass die Sense in den Klauen des Schwarzen Tods zitterte.
    Ich rannte los!
    Es ging nicht allein um Sally, sondern auch um mich. Der Schwarze Tod nahm seine Chance immer wahr. Für ihn bedeutete es das Höchste, wenn er die Person tötete, die ihn mal vernichtet hatte, so paradox sich das auch anhörte.
    Jetzt war ich es, der über den unebenen Boden rannte. Es befand sich keine Laufbahn unter mir. Ich musste mich schon gewaltig anstrengen, um über die Unebenheiten des Bodens hinwegzuspringen. Ich setzte an Kraft ein, was ich hatte. Es war ein verbissener Lauf gegen die Zeit. Ich wollte dem Schwarzen Tod nicht auch noch das dritte Opfer gönnen.
    Ich schaffte es.
    Schnell war ich bei Sally, ohne dass die Sense erneut in Aktion getreten wäre.
    Als ich sie anfasste, schrie sie auf und fuhr herum. Ihr Ellbogen traf dabei meinen Solarplexus. Augenblicklich wurde mir die Luft knapp, und ihr wild verzerrtes Gesicht sah ich dicht vor mir.
    Sie hatte alles vergessen. Sie wollte erneut zuschlagen, als sie plötzlich beide Arme in die Höhe riss und zurückzuckte, als hätte ich etwas Schreckliches getan.
    Den Schwarzen Tod hatte sie in diesen Augenblicken vergessen.
    Mit einer Hand deutete sie gegen meine Brust.
    Da wusste ich Bescheid!
    Es war das Kreuz, das sie störte. Als Hexe war es für sie ein Zeichen, das sie verabscheute. Sie schüttelte wild den Kopf und schlich um mich herum wie ein Tier um seine Beute, das sich allerdings noch nicht traut, sie zu schnappen.
    »Komm her!«, rief ich ihr zu.
    »Nein, nein!«, schrie sie. »Das Kreuz. Das verdammte Kreuz. Du kannst es nicht…«
    »Ich werde es an meiner Brust hängen lassen. Es schützt mich! Hast du verstanden?«
    Sally Cato schüttelte den Kopf. Verstanden hatte sie es schon, aber sie konnte nicht über ihren eigenen Schatten springen. Wenn sie zu nahe an mich herankam, würde sie möglicherweise Schmerzen bekommen. Das Kreuz war für mich ein Quell der Energie, nicht aber für die Gegenseite, und dazu musste ich Sally zählen.
    Assunga hatte uns in diese Welt geschickt, um gegen den Schwarzen Tod zu kämpfen. War sie zu feige?
    Es hätte mich nicht gewundert, denn so etwas kannte ich von anderen Dämonen, aber in diesem Fall enttäuschte Assunga mich.
    Ich hätte wirklich von ihr mehr erwartet.
    Sally musste sich entscheiden. Entweder für mich oder für den Schwarzen Tod. Möglicherweise war beides für sie gleich schlimm.
    Vorstellen konnte ich es mir. Das Kreuz würde sie schwach machen oder sogar töten, der Schwarze Tod hatte es auch vor.
    So blieb sie in respektvoller Entfernung von mir. Sie hatte jetzt ihre beiden Messer gezogen. Eigentlich lächerliche Waffen, um gegen ein Monster zu bestehen. Nur sagte ich ihr das nicht, denn ich wollte ihr nicht die letzte Hoffnung nehmen.
    Der grausame Herrscher dieser Welt berührte nach wie vor nicht den Boden. Er schwebte als grausames Gebilde darüber hinweg und schwang immer wieder deine Sense von einer Seite zur anderen, ohne dass er sich eine Beute suchte.
    Noch nicht…
    Dass er angreifen wollte, stand für mich fest. Aber er suchte sich den Zeitpunkt aus. Noch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher