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1342 - Die Totmacher

1342 - Die Totmacher

Titel: 1342 - Die Totmacher
Autoren: Jason Dark
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Mächte der Finsternis Halloween für ihre Zwecke ausgenutzt. Ich bezweifelte allerdings, dass wir es hier auch erlebten. In diesen kleinen Dörfern war Halloween mehr zu einem gruseligen Spaß für die Kinder geworden. Ich glaubte auch nicht, dass hier Erwachsene verkleidet herumliefen wie es in den Großstädten der Fall war. Denn dort hatte das Halloween-Fieber immer mehr um sich gegriffen und nur wenige Menschen verschont. Oft war es auch kein Spaß mehr, den es gab Menschen, die unter dem Deckmantel dieses alten, auf modern getrimmten Festes sogar üble Verbrechen begingen.
    »Da wird es in London ja rundgehen«, bemerkte ich. »Besonders in dem dicken Nebel.«
    »Du sagst es.«
    Hier hielt sich der Nebel in Grenzen. Die Straße wurde zwar nicht von ihm verschont, er streifte wie dünne Tücher darüber hinweg, und wir hatten auch das Licht der Scheinwerfer eingeschaltet, aber wir konnten trotzdem etwas sehen und auch in die weiten Kurven hinschauen, die vor uns lagen.
    Der Bach begleitete uns weiter. In der Ferne malte sich eine runde Hügelkette ab, die dunkler aussah als die übrige Umgebung und an der rechten Seite tauchte immer wieder mal ein Waldstück auf, gespickt mit Laubbäumen, die uns permanent einen Gruß in Form bunter Blätter schickten, die taumelnd der Fahrbahn entgegendrehten und wie dünne Lappen dort liegen blieben.
    Als ich vor uns schon die Umrisse von Ratley wie ein verschwommenes Aquarell liegen sah, erschien auch das Ortsschild und wies uns darauf hin, in welchen Ort wir bald einfahren würden.
    »Wir sind richtig«, meinte Suko zufrieden.
    Noch war von der Ortschaft nicht viel zu sehen, aber die Böschung an der rechten Seite sackte weg, so dass wir einen freieren Blick bekamen und ich auch die wenigen Schuppen auf dem freien Feld entdeckte, um die die Nebelschwaden schlichen.
    Eine Tankstelle, an der wir etwas kaufen konnten, kam nicht in Sicht. Dafür blieb der Bach an der linken Seite. Oft eingehüllt in den grauen Dunst.
    Typisch November. Keiner durfte sich darüber aufregen. Ich war nur froh, dass es nicht noch nieselte. In Ratley selbst hatten die Menschen die Lampen angezündet. Wir sahen an verschiedenen Stellen einen helleren Schein, ansonsten wurde der Ort vom Dunst verhüllt.
    Es war uns in der letzten Zeit auch kein Fahrzeug mehr entgegengekommen. Überholt worden waren wir erst recht nicht. Hier schien sich die normale Welt wirklich zurückgezogen und den Launen der Natur freie Bahn gelassen zu haben.
    Noch vor dem Ortskern verdichtete sich die Besiedlung. Einige Häuser sahen wir abseits der Straße. Sie waren umgeben von Bäumen oder Gärten. Im Sommer sicherlich eine Idylle, doch jetzt, in der traurigen Jahreszeit eher etwas, um romantischen Gedanken an den Sommer nachzuhängen. Einige Vögel segelten durch die neblige Luft wie Boten aus einer anderen Welt.
    Ob es Krähen oder Raben waren, konnte ich nicht erkennen. Ich sah auch nicht viel von Halloween. Bisher kamen uns keine Kinder in gruseligen Verkleidungen entgegen. Überhaupt schien diese Gegend von den Menschen verlassen worden zu sein.
    Dass dies nicht stimmte, merkten wir wenig später und wurden davon auch überrascht. Aus einem Seitenweg schoss urplötzlich ein Motorrad und bog in die Straße ein.
    Nur gut, dass Suko schnell reagierte. Er bremste, und wir hatten auch Glück, dass dieser Teil der Straße nicht zu stark von feuchten Blättern bedeckt war. So kamen wir rechtzeitig genug zum Stehen und waren in der Lage, den Fahrer mit unseren Blicken zu verfolgen.
    Nein, das war nicht nur ein Fahrer. Es saßen zwei Personen auf der Maschine. Die hintere hatte sich nach vorn gebeugt und klammerte sich an dem Fahrer fest.
    Es war nicht die beste Sicht durch den Dunst. Aber er war auch nicht so stark, als dass er uns jegliche Sicht genommen hätte. Und was ich sah, das hatte ich auch gesehen.
    Der Fahrer war zwar ein Mensch, doch irgendetwas stimmte mit seinem Kopf nicht. Da schaute etwas aus dem Schädel hervor, das in einem bestimmten Winkel stand.
    Ich schüttelte den Kopf, weil ich es selbst nicht glauben wollte.
    Aber es sah tatsächlich aus wie eine Axt, die sich der Mann schräg in den Schädel geschlagen hatte, und zwar so, dass der Griff in einem bestimmten Winkel nach oben stand.
    Ich lachte. »Das ist nicht wahr.«
    »Was denn?«
    »Hast du es nicht gesehen, Suko?«
    Suko bewies, dass er gute Augen besaß. »Du meinst den ungewöhnlichen Kopf, nehme ich an.«
    »Ja.« Ich erzählte ihm, was mir dabei
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