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1341 - Der Spion von Kumai

Titel: 1341 - Der Spion von Kumai
Autoren: Unbekannt
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wie viele Tropfen im Tränennetz eingelagert sind?"
    Bull gab eine entsprechende Frage ein. Innerhalb von Sekunden lag das Ergebnis vor. „500 Mülionen Tropfen!" staunte er. „Eine gute Frage, Elskalzi. Aber nun weiter. Stellen wir fest, was es mit dem Tarkanium auf sich hat."
    Erneut war eine spezielle Zugangsberechtigung erfordert. Bull löste das Problem auf bewährte Weise.
    Auf dem Bildschirm erschien ein' graphisches Symbol, ein Dreieck ... Von einem hellleuchtenden Punkt in der Mitte aus entsprangen drei Pfeile. An ihren Enden glommen ebenfalls Leuchtpunkte, die allerdings merklich dunkler ausfielen.
    Es handelte sich eindeutig um das estartische Symbol des Dritten Weges.
    Bull überwand rasch seine Bestürzung. Was hatte das Dreieckssymbol hier zu suchen? Hier, in einem kartanischen Rechner, als Symbol für das ominöse „Tarkanium"?
    Er rief nähere Informationen ab. Die vier Leuchtpunkte erschienen als Bestandteile einer Sternkarte.
    Nummer eins, zwei und drei standen dabei für Bansej, Shallej und Kumai. Ihre Leuchtstärke entsprach proportional dem Lagervolumen von 500 Millionen Tropfen Paratau. Bull stieß einen triumphierenden Schrei aus: Nummer vier bezeichnete den Standort der legendären Zentralwelt Hubei! Gemessen an dessen Leuchtstärke mußten dort fast 2,5 Milliarden Tropfen des kostbaren Psichogons gelagert sein. Zu welchem Zweck? Bull wußte es nicht, und die Speicher gaben keinerlei Aufschluß. Jedenfalls stand nun fest, daß die vier Lao-Sinh-Kolonien in Estartu gemeinsam das „Tarkanium" bildeten.
    Schon vor einem Jahr, auf Bansej/ Chanukah, hatte er sich Hubei unbewußt bis auf drei Lichtjahre genähert. Heute lag die Distanz gleichauf - drei Lichtjahre - aber er würde gewiß nicht unverrichteter Dinge abziehen. Das Kartanin-Rätsel stand kurz vor seiner Lösung.
    Ein letztes Mal fiel Bulls Blick auf die Sternkarte. Bekanntlich gehörte Kumai ja zur nordlichen Peripherie von Absantha-Gom, zum Reich des Kriegers Granjcar. Dies traf für alle vier Lao-Sinh-Kolonien zu.
    Errichtete man im Standort von Hubei ein Lot auf der Ebene des Dreiecks - und zwar auf der der Galaxis Absantha-Shad zugewandten Seite -, so wies dieses Lot haargenau auf DORIFER-Tor. Einem Impuls folgend, die DORIFER-Koordinaten im Kopf, hatte Bull die Nebenstelle eine entsprechende Rechnung ausführen lassen und seine Ahnung bestätigt bekommen. „So, Tellerkopf, nun geht es weiter."
    Aber in diesem Punkt irrte Bull. Bevor er weitere Schaltungen vornehmen konnte, öffnete sich hinter ihm die Tür.
    Mei-Lao-T'uos wartete in ihrer Kabine ab. Sie, Ali-Sin-G'ahd und Mia-San-K'yon, die Protektorin von Hubei, hatten Dri-Mei-H'ay zwar in Amt und Würden belassen - dennoch wollten sie jeder weiteren Aktion persönlich beiwohnen. Kurz vor Mitternacht des kumaischen Tages kam das Einsatzzeichen. Die Kartanin stürzte in aller Eile auf den Gang hinaus. Bis zur Zentrale waren es nicht einmal fünfzig Meter.
    Sie traf fast gleichzeitig mit Ali-Sin-G'ahd ein. „Was ist geschehen?" wollte sie wissen. Die Frage galt Dri-Mei-H'ay, die mit ihrer Adjutantin Ging-Li-G'ahd beisammenstand. „Warten wir ab, bis Mia-San-K'yon kommt. - Ah, da ist sie schon. Es geht um folgendes: Ging-Li-G'ahd spürt seit einiger Zeit auf Kumai sonderbare Impulse, sämtlich im niederf requenten Psi-Spektrum. Sie vermutet, daß es sich um Nachrichten handelt ..."
    „Das ist unmöglich!" warf Mei-Lao-T'uos ein. Sie witterte förmlich einen Versuch, durch reine Phantasiekonstruktionen den letzten Fehlschlag zu erklären. „Keineswegs", mischte sich Ging-Li-G'ahd ein. „Wir Lao-Sinh sind bislang nur außerstande, dergleichen zu erzeugen."
    Mei-Lao-T'uos warf der anderen einen Blick zu, der sie verstummen ließ. „Wie dem auch sei." Alle Aufmerksamkeit galt wieder Dri-Mei-H'ay. „Jedenfalls hat Ging-Li nun die Impulsquelle lokalisiert. Es handelt sich um eine Nebenstelle des Zentralrechners, seit Jahren nicht benutzt... Wollt ihr uns begleiten?"
    „Was für eine Frage!" rief Mei-Lao-T'uos. Ihr wurde nicht einmal bewußt, wie sehr sie die obligatorische Beherrschung missen ließ. „Wir dürfen keine Sekunde verlieren."
    „Das meine ich auch." Dri-Mei-H'ay verteilte an jede der vier Frauen zwei Paratautropfen.
    Mei-Lao-T'uos nahm ihre Ration wie einen Schatz an sich. Gleichzeitig stürmte sie mit den anderen los, zunächst durch den angrenzenden Korridor, dann durch einen speziell isolierten Sicherheitsbereich. Vor dem fraglichen Schott verhielten sie. Die
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