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1339 - Ijarkors letzte Schlacht

Titel: 1339 - Ijarkors letzte Schlacht
Autoren: Unbekannt
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Vergangenheit vielleicht falsch interpretiert habe. Ich will vorsichtig sein. Der Desotho ist mein Ziel. Ihn werde ich züchtigen. Ich habe nicht die Absicht, wie ein Verrückter um mich zu schlagen."
    „Du mußt die Völker der Galaxis Siom Som beeindrucken", verharrte Srolg auf seinem Standpunkt. „Du mußt deine Macht und deine Unerbittlichkeit zeigen, nur so kannst du die Scharte auswetzen, die die Gänger des Netzes geschlagen haben."
    „Hab Geduld mit mir", bat Ijarkor.
    „Ich werde meinen Ruf zurückerlangen. Aber ich darf nichts überstürzen."
    Der Animateur musterte ihn mit nachdenklichem Blick.
    „Vielleicht", sagte er, „brauchst du wieder eine Dosis von ESTARTUS Atem."
    Der Vorschlag kam dem Ewigen Krieger nicht ungelegen.
    „Es mag sein, daß du recht hast", antwortete er. „Es hat mir das letzte Mal gut getan."
    Srolg wies auf die große Videofläche, die die Sonne Ephytra als grellen Glutpunkt zeigte.
    „Du hast Zeit", sagte er. „Solange die Flotte hier liegt, geht dir nichts verloren. Geh also."
     
    *
     
    Das Dashid des Flaggschiffs lag in unmittelbarer Nähe der Privatunterkunft des Ewigen Kriegers. Es konnte nur von Ijarkors Räumen aus betreten werden. Natürlich gab es noch mehr Dashid-Räume an Bord der SOMBATH. Schließlich bestand die Besatzung des Schiffes ausnahmslos aus Kodextreuen, die einen Anspruch darauf hatten, ESTARTUS Atem in regelmäßigen Abständen zu inhalieren. Aber das Dashid war dem Ewigen Krieger vorbehalten. Niemand hatte dort Zutritt.
    Ijarkor streckte sich auf der Prallfeldliege aus. Er hatte den gegenwärtigen Standort der Flotte nicht ohne Absicht gewählt. Die Sonne Ephytra war ein harter 5-D-Strahler. Ihr hyperenergetisches Spektrum enthielt einen hohen Bestandteil an ultrahochfrequenter Energie. Ijarkor hatte errechnet, daß die Wirkung des Kodexgases dadurch verstärkt werden würde. Es war allerdings eine eher qualitative Rechnung gewesen. Der Krieger wußte nicht, wie kräftig die Intensivierung ausfallen würde. Aber er war sicher, daß er heute ein größeres Stück seiner Erinnerung aufdecken würde als beim letzten Mal.
    Er schloß die Augen und versuchte, sich zu entspannen. Mangel an Gelassenheit störte den Effekt des Gases. Er verdrängte die unruhigen Gedanken aus seinem Bewußtsein, und als ihm dies einigermaßen gelungen war, gab er den Befehl: „Der Atem ESTARTUS möge mich berühren."
    Das Gas begann zu strömen. Er nahm den eigenartigen Geruch wahr und spürte, wie mit seinem Bewußtsein eine allmähliche Veränderung vor sich ging. Wie oft hatte er in den vergangenen vierzigtausend Som-Standardjahren diese Prozedur über sich ergehen lassen, und wie selten - wenn überhaupt jemals - war ihm der Gedanke gekommen, zu analysieren, wie die Wirkung des Gases ihn überkam? Er, der Ewige Krieger, kannte sämtliche Tricks und Kniffe der psionischen Beeinflussung. Seine Verhörmethoden waren in ganz Siom Som gefürchtet. Warum hatte er nie erkannt, daß auch der Atem ESTARTUS weiter nichts war als eine bewußtseinsändernde Droge - nur daß diese Droge nicht wahllos in die Struktur seines Bewußtseins eingriff, sondern gesteuert, programmiert? Der Atem ESTARTUS konditionierte ihn für die bedingungslose Unterwerfung unter die Philosophie des Permanenten Konflikts. Es war eine überaus wirksame Konditionierung, denn wer das Kodexgas einmal eingeatmet hatte, der mußte es immer wieder zu sich nehmen. Er war süchtig geworden. Der Glaube an den Permanenten Konflikt ließ ihn nicht mehr aus den Klauen. Warum hatte er sich darüber nie Fragen gestellt?
    Er wußte die Antwort jetzt. Das Programm, das in der Struktur der Kodexmoleküle niedergeschrieben war, erteilte seinem Bewußtsein die Anweisung, allen Zweifel zu vergessen. Er mochte oft hier gelegen haben und voller Ungewißheit gewesen sein. Aber er konnte nicht auf den Genuß des Kodexgases verzichten; dazu war die Sucht zu stark.
    Und wenn er den Atem ESTARTUS zu sich genommen hatte, war die Ungewißheit verschwunden - selbst die Erinnerung daran, daß er Fragen und Zweifel gehabt hatte.
    Oh, wie wurde ihm jetzt alles klar! Er war schon immer ein Zweifler gewesen, er, Kor, der eigentlich hatte Gedichte schreiben und Lieder komponieren wollen. Aber man hatte ihm die Zweifel immer wieder genommen.
    Er erinnerte sich jetzt...
     
    *
     
    Das Reich der Zwölf Galaxien war festgefügt und existierte schon seit Jahrtausenden.
    Die Ewigen Krieger waren die unbestrittenen Herrscher des Reiches, zwölf
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