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1339 - Ijarkors letzte Schlacht

Titel: 1339 - Ijarkors letzte Schlacht
Autoren: Unbekannt
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ungeduldigen Handbewegungen beiseite.
    „Privater Kode", sagte er.
    Die Stimme eines der vielen Prozessoren des Bordcomputers antwortete: „Privater Kode ist vorgeschaltet."
    „Was heißt das?" wollte Ijarkor wissen.
    „Das heißt, daß die Aufzeichnung, die jetzt vorgenommen wird, von niemand eingesehen werden kann. Außer von dir selbst natürlich."
    „Heißt es das wirklich?"
    „Ich verstehe die Frage nicht."
    „Niemand außer mir kann Einsicht nehmen? Kein organisches Wesen, kein Computer?
    Auch die geschwänzten Zwerge auf Etustar nicht?"
    „Niemand", bestätigte die Computerstimme.
    Ijarkor zögerte einen Atemzug lang. Dann sagte er entschlossen: „Folgende Aufzeichnung ist vorzunehmen: Hast du Antwort auf diese Fragen erhalten: Warum besitzt der Ewige Krieger, der von Etustar zurückkehrt, keine Erinnerung an seinen Aufenthalt dort?
    Hast du ESTARTU gesehen?
    Wie hat ESTARTU dich verjüngt?
    Wer sind die geschwänzten Zwerge und welche Funktion versehen sie?
    Was ist aus den Singuva und den Statthaltern geworden?
    Ende der Aufzeichnung."
    „Die Aufzeichnung ist vorgenommen", sagte der Computer. „Was soll mit ihr geschehen?"
    „Wenn ich von Etustar zurückkehre, wenn ich an Bord bin und das Schiff schon die Hälfte der Entfernung zwischen Etustar und dem Siom-System zurückgelegt hat", sagte Ijarkor, „dann wirst du mir diese Aufzeichnung vorspielen. Nicht als Daten, sondern so, wie ich sie gesprochen habe - mit meiner eigenen Stimme."
    „So soll es geschehen", antwortete der Computer.
    „Ende des privaten Kodes", sagte der Ewige Krieger.
     
    *
     
    Die SOMBATH ging in einen hohen Orbit über Etustar. Ijarkor war allein an Bord des Beiboots, das auf der Welt ESTARTUS landete. Die Landung vollzog sich ferngesteuert.
    Von der ersten bis zur letzten Sekunde des Fluges befand sich das Boot unter der Kontrolle einer Bodenstation, deren Lage Ijarkor nicht kannte.
    Er landete auf einer weiten, von Wald umgebenen Fläche, nur ein paar Kilometer von der Gebäudeansammlung entfernt, die man die Anlage nannte. Das Boot hatte kaum den Boden berührt, da schoß vom Rand der Fläche ein Gleiter herbei. Ijarkor verließ das Boot durch die Kleinschleuse am Bug. Der Gleiter war inzwischen ebenfalls zum Stillstand gekommen. Zwei große, gläserne Luken fuhren auf. Aus dem Sitz am Steuer löste sich einer der Geschwänzten. Seine Körpergröße betrug etwa drei Viertel der des Kriegers, und der kahle Schwanz reichte fast bis zum Boden hinab.
    „Willkommen auf der Welt der Wahrheit, Krieger", sagte der Kleine.
    „Ich bin Sh'rolk, und während des Aufenthalts auf Etustar werde ich dein Betreuer sein."
    Ijarkor musterte den Geschwänzten mißtrauisch und mit Widerwillen. Er, der Ewige Krieger, war gewöhnt, daß man ihm mit unterwürfigem Respekt begegnete. Der Kleine legte für seinen Geschmack zuviel Selbstbewußtsein an den Tag.
    „Ich hatte einst einen Betreuer", sagte der Krieger mürrisch, „der Scharrolk hieß. Wie kommt es, daß dein Name dem seinen so ähnlich ist?"
    „Scharrolk ist mein Urahn, viele Generationen entfernt", antwortete Sh'rolk. „Von ihm haben alle seine Nachkommen ihre Namen. Im Lauf der Zeit hat sich unsere Sprache weiterentwickelt. Laute haben sich abgeschliffen oder verändert. So wurde aus Scharrolk Sh'rolk."
    „Wie alt bist du?" wollte Ijarkor wissen.
    „Dreißig Jahre", antwortete Sh'rolk ohne Zögern, aber er sagte nicht, welche Art von Jahr er meinte: das Som-Standardjahr, das Jahr der Welt Etustar oder vielleicht das Mardakaan-Jahr, das knapp neun Som-Standardjahre dauerte. „Und falls damit deine Wißbegierde befriedigt ist, dann erlaube mir, daß ich dir dein Quartier zeige."
    Das klang schon respektvoller. Ijarkor stieg in den Gleiter und ließ sich von Sh'rolk zur Anlage fahren. Die Anordnung der Gebäude war ihm vertraut, aber beim Anblick der mit allem Komfort ausgestatteten Unterkunft, in der er die nächsten Tage verbringen würde, hätte der Krieger nicht sagen können, ob er schon einmal hier gewesen war oder nicht.
    „Was geschieht jetzt?" erkundigte er sich. „Wann wird ESTARTU mich empfangen?"
    Die Augen des Geschwänzten schimmerten wohlwollend.
    „Es freut mich zu hören, daß du begierig bist, die Mächtige zu sehen", lobte er. „Wenn du willst, fangen wir mit den Vorbereitungen sofort an."
    „Ich will", bestätigte der Krieger.
    Sh'rolk führte ihn quer durch einen mit viel Sorgfalt angelegten Garten in ein anderes Gebäude und dort in einen kleinen,
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