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1333 - Im Bann des Psichogons

Titel: 1333 - Im Bann des Psichogons
Autoren: Unbekannt
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Dinge, über die andere spotten, im Licht metaphorischer Klarheit, und du erkennst intuitiv die Weisheit, die ihnen innewohnt. Ohne Leid kein Fortschritt, das ist der Fluch, der auf uns ruht. Wohin die GREY SQUIRREL auch geht, sie wird die Probleme nicht los, denen sie zu entfliehen sucht. Sorge und Not sind überall."
    „Amen", sagte eine sanfte Stimme im Hintergrund.
    Die beiden Männer wandten sich um. Lavoree war eingetreten, ohne daß jemand sie gehört hatte.
    „Es wird Zeit, daß wir uns ans Sprachrohr hängen", sagt Lavoree. „Es gibt eine Menge Menschen in dieser Gegend des Universums, die gerne davon hören werden, daß mit den Galaktikern ein Treffpunkt vereinbart wurde, der außerhalb des Stygischen Netzes liegt."
    Reginald Bull setzte sich aufrecht. Lavoree hatte recht. Die Verbindung mit der Milchstraße war abgerissen, als Sotho Tyg Ian vor vierzehn Jahren das Kosmische Leuchtfeuer aktivierte. Virenschiffe, die außer dem Enerpsi-Triebwerk nur noch den unterlichtschnellen Gravo-Antrieb besaßen, konnten seitdem nicht mehr in die Milchstraße einfliegen. Die Gänger des Netzes besaßen Raumfahrzeuge, die mit redundantem Überlichtantrieb ausgestattet waren und sich wahlweise im Enerpsi- oder im Metagrav-Modus fortbewegen konnten. Aber die Organisation der Gänger des Netzes als solche interessierte sich nicht für die Vorgänge in der Milchstraße. Die Netzgänger waren darauf eingeschworen, das Kosmonukleotid DORIFER zu schützen, was anders ausgedrückt bedeutete: gegen die Ewigen Krieger zu kämpfen, denn von diesen und ihren ständigen Versuchen, das Psionische Netz zu manipulieren, ging die ärgste Bedrohung des Nukleotids aus.
    Bull wußte, daß Perry Rhodan - selbst ein Gänger des Netzes - sich seit Jahren darum mühte, die Organisation zur Entsendung einer Expedition in die Milchstraße zu bewegen.
    Er hatte bisher keinen Erfolg gehabt. Es gab insgesamt 483 Netzgänger. Der Kampf gegen die Ewigen Krieger erforderte den Einsatz eines jeden; keiner konnte abgezweigt werden. Rhodan selbst hätte längst wohl auf eigene Faust einen Vorstoß in Richtung Heimat unternommen. Aber auf ihm lastete der Fluch der Kosmokraten, der ihm verbot, sich der Lokalen Gruppe von Galaxien zu nähern. Die Aura des Ritters der Tiefe, die er wie Atlan und Jen Salik noch immer trug, trat in Wechselwirkung mit dem psionischen Potential, das der Mächtigkeitsballung ES innewohnte. Die Wechselwirkung führte zu schmerzhaften Bewußtseinsstörungen, die ohne weiteres in einer völligen Zerrüttung des Verstands resultieren mochten.
    Rhodans Freunde hatten ihm angeboten, den Vorstoß an seiner Stelle zu unternehmen, aber Rhodan hatte abgelehnt. Es lag augenblicklich nicht im Interesse der Organisation der Gänger des Netzes, die Milchstraße zu besuchen. Er selbst wäre bereit gewesen, gegen dieses Interesse zu verstoßen und alle Konsequenzen, die sich aus dem Verstoß ergaben, auf sich zu nehmen. Anderen mochte er solches nicht zumuten. Man mußte warten, lautete seine Devise, bis sich die Verhältnisse in der Milchstraße infolge der Machenschaften des Sothos Tyg Ian derart verschlechterten, daß die Netzgänger zum Eingreifen gezwungen waren.
    Jetzt hatte sich die Lage mit einem Schlag gewandelt. Das Rattley-System lag noch innerhalb des Psionischen Netzes. Reginald Bull kannte DIE KARTE nicht auswendig, in der die Kontaktpunkte sämtlicher Präferenzstränge verzeichnet waren. Aber er hielt es für durchaus möglich, daß Asporc selbst von einem Präferenzstrang berührt wurde. Die Reise nach Asporc konnte von einem Gänger des Netzes in diesem Fall per persönlichen Sprung durchgeführt werden, ohne Zeitverlust. Gegen einen solchen Sprung konnte die Organisation der Netzgänger kaum noch Einwände erheben.
    Lavoree hatte recht: Man mußte die Neuigkeit verbreiten.
    Bulls Sessel glitt auf die Konsole zu. Er nahm den Netzkoder in Betrieb - ein Gerät, das er von den Netzgängern erhalten hatte, damit er die Informationssysteme an den Knotenpunkten des Psionischen Netzes ansprechen könne.
    Die Verbindung kam binnen weniger Sekunden zustande. Reginald Bull hatte keine Ahnung, wo sich der Knoten befand, den er ansprach. Das waren Informationen, die er nicht brauchte. Auch auf ihm lastete der Fluch des Toshin. Eines Tages mochten die Häscher der Ewigen Krieger ihn einholen. Je weniger er dann über die Organisation der Netzgänger wußte, desto besser - für ihn selbst und für die Gänger des Netzes.
    „Wer spricht?"
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