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1333 - Im Bann des Psichogons

Titel: 1333 - Im Bann des Psichogons
Autoren: Unbekannt
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Es wäre für uns wohl auch ein bißchen mühselig gewesen, eine Galaxis nach der ändern abzuklappern und nach Vironauten zu suchen.
    Ich nehme an, man steht uns hier noch immer nicht besonders freundlich gegenüber.
    Habe ich recht?"
    „Recht hast du", nickte Bull.
    „Nicht so zaghaft, mein Freund", ermunterte ihn Sveegen Dorham. „Ich habe dir meine Geschichte erzählt, jetzt schuldest du mir deine."
     
    *
     
    Reginald Bull war längst kein so mitreißender Erzähler wie Sveegen Dorham. Er sprach umständlich und setzte die Akzente falsch, Unwesentliches breit ausmalend, Wichtiges übergehend. Es war kein Wunder, daß Eudora am Tisch einschlief. Auch Lavoree wurde die Sache schließlich zuviel. Sie entschuldigte sich damit, daß ihr all dies bekannt sei, und verließ die Runde.
    Aber schließlich war auch sein Bericht zu Ende. Sveegen Dorham rüttelte Eudora an der Schulter. Eudora fuhr auf und sah sich verwirrt um. Dann erschien der Ausdruck des Schuldbewußtseins auf ihrem hübschen Gesicht.
    „Ich war ziemlich lange auf den Beinen ...", murmelte sie.
    „Ich stelle mir das scheußlich vor", sagte Dorham. „Ein Mal auf der Stirn, vogelfrei und im Bereich ESTARTU gefangen. Was sind deine Pläne?"
    „Ich suche weiter nach Hubei. Wenn es wirklich eine Verbindung zwischen den Kartanin in der Pinwheel-Galaxis und den Lao-Sinh im Reich der Zwölf Galaxien gibt, dann müssen wir darüber Bescheid wissen. Die Gänger des Netzes sind mit den Ewigen Kriegern beschäftigt. Ich kümmere mich um die Lao-Sinh."
    Sveegen Dorham saß eine Zeitlang schweigend.
    „Ich nehme an, Aurea wäre dir zu weit", sagte er schließlich.
    „Aurea?"
    „Wir nennen sie so, weil sie uns eine goldene Zukunft verspricht", erklärte Dorham.
    „Nicht golden im Sinne von Reichtum, sondern golden wie Freiheit, Unabhängigkeit, Frieden. NGC vierfünfsechsneun, ein bißchen über zwei Millionen Lichtjahre von hier."
    „Warum? Wollt ihr dorthin?"
    „Ja, und dort bleiben." Sveegen Dorham sagte es mit Nachdruck. „Wir sind der ewigen Herumrennerei müde. Wir haben unser Glück in der Heimat gesucht und dort nur Streit, Not und Elend gefunden. Hier im Reich der Ewigen Krieger haben wir nichts verloren. Wir haben Aurea mit allen Instrumenten studiert, die uns zur Verfügung stehen. Es ist eine Galaxis ähnlich wie die Milchstraße. Dort finden wir Ruhe."
    Reginald Bull lächelte. Es wirkte ein wenig wehmütig.
    „Eigentlich hatte ich gehofft, die GREY SQUIRREL würde sich uns wieder anschließen", sagte er. „Wir hätten das alte Segment einhundertneunundvierzig willkommen geheißen.
    Wie war's?"
    Er kannte die Antwort schon, bevor er die Frage zu Ende gesprochen hatte.
    „Ich fürchte, da handelst du dir eine Absage ein", sagte Sveegen Dorham. „Ich könnte die Mannschaft nicht dazu überreden. Und es läge auch gar nicht in meinem eigenen Interesse. Ich will nicht mehr Krieg spielen, verstehst du? Ich will meine Ruhe haben. Mich irgendwo hinsetzen und zusehen, wie das Korn wächst. Vielleicht bringe ich es sogar fertig, mir eine Umwelt zu schaffen, in der ich Kinder großziehen kann. Nein, mein Freund - die GREY SQUIRREL geht ihren Weg allein. Nichts für ungut."
    Er stand auf. Die Männer reichten einander die Hand. Eudora bekam von Stronker Keen einen Kuß auf die Stirn. Sveegen Dorham bedankte sich für die Gastfreundschaft und erinnerte Reginald Bull an sein Versprechen, die Nachricht über den designierten Treffpunkt Asporc zu verbreiten.
    Wenige Minuten später waren Dorham und Eudora auf dem Rückweg zur GREY SQUIRREL.
     
    *
     
    Reginald Bull saß in einem Sessel schräg hinter Stronker Keens Kontrollkonsole. Er ließ die Arme zu beiden Seiten der Lehnen herabbaumeln und hatte die Beine weit von sich gestreckt.
    „Da gehen sie hin", sagte er und wies in Richtung der Bildfläche, auf der die GREY SQUIRREL allmählich kleiner wurde. „Gott möge ihnen gnädig sein und ihnen alles bescheren, was sie sich wünschen."
    „Ich frage mich, ob es das überhaupt gibt", sagte Stronker Keen. „Den absoluten Frieden, die totale Abwesenheit von Leid und Not."
    „Quatsch!" antwortete Bull mit Überzeugung. „Natürlich gibt es das nicht. Hat es nicht gegeben, seit Adam und Eva aus dem Paradies vertrieben wurden."
    „Du glaubst das wirklich, nicht wahr?" sagte Stronker Keen nachdenklich.
    „Mein Sohn!" Reginald Bulls Lächeln war süffisant. „Wenn du einmal so alt geworden bist und soviel gesehen hast wie ich, dann erscheinen auch dir
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