Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1325 - In der Höhle des Löwen

1325 - In der Höhle des Löwen

Titel: 1325 - In der Höhle des Löwen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
und abgehackt. Ein Gelächter wie es eigentlich nur ein böser Mensch fertig bringen konnte. Es traf ihn in seiner Lage wie eine akustische Peitsche, und der Reporter zuckte zusammen. Gleichzeitig riss er seine Waffe hoch, aber die Mündung fand kein Ziel.
    Wo steckte er?
    »Conolly…«
    Bill war angesprochen worden. Jemand musste ihn verdammt gut kennen. Er war nicht einfach ein Dieb, der ins Haus hatte einbrechen wollen. Sein Besuch hatte einen anderen Grund, und wieder ärgerte sich Bill, weil er den Sprecher nicht sah.
    »Was ist los?«
    »Sehr schön, dass du rausgekommen bist.«
    Ein Schweißtropfen löste sich von Bills Haaransatz und lief in der Stirnmitte der Nasenwurzel entgegen. »Wer sind Sie, Wo sind Sie? Zeigen Sie sich endlich, verdammt!«
    »Du kennst mich…«
    Bill überlegte. Er lauschte jetzt dem Klang der Stimme nach und versuchte angestrengt, sich zu erinnern. Leider kam ihm keine Idee.
    Sein Gehirn war blockiert.
    »Was ist los?«
    »Hören Sie auf.«
    »Nein, ich fange erst an…« Es folgte wieder ein Lachen, das Bill einen Schauer über den Rücken jagte. Gleichzeitig hatte er den Eindruck, dass sich in seinem Gehirn eine Sperre gelöst hatte. Das Erinnerungsvermögen kehrte zurück.
    Ja, er wusste Bescheid. Aber er konnte nicht behaupten, dass ihn das beruhigte. Er fühlte sich, als hätte man ihn bis zu den Knien in Eiswasser gestellt.
    Diesen Mann kannte er schon lange, auch wenn er zwischendurch nichts mit ihm zu tun gehabt hatte.
    »Na, weißt du Bescheid?«, höhnte es Bill entgegen.
    »Ja, du bist der Grusel-Star van Akkeren…«
    ***
    Sheila hatte bewusst nicht gegen Bills Plan protestiert, denn sie wusste, dass sie ihm diesen sowieso nicht hätte ausreden können.
    Außerdem sah sie ein, dass etwas getan werden musste. Sie konnten nicht sitzen und abwarten, bis es zu einem zweiten Überfall kam.
    Auch sie nicht.
    Und Sheila unternahm etwas, ohne sich zuvor mit ihrem Mann abgesprochen zu haben. Das Telefon befand sich in Reichweite.
    Wenn es wirklich zu einem Angriff kommen sollte und nicht nur von zwei Wesen, brauchten sie Hilfe. Bill und Johnny allein würden es nicht schaffen. Die Nummer des Geisterjägers war schnell eingetippt, und Sheila Conolly erlebte ihre erste Enttäuschung.
    John hob nicht ab.
    Auf seinem Handy wollte sie nur im Notfall anrufen, deshalb versuchte sie es zunächst in der Wohnung nebenan.
    Dort meldete sich Suko. Sie hatte sich vorgenommen, genau auf die Stimme zu achten, aber sie fand bei diesem neutralen Klang nichts Genaues heraus.
    »Ich bin es, Shao.«
    »Ja, ich grüße dich.«
    »Kann ich auch mit John sprechen?«
    »Nein.«
    »Ist er nicht da?«
    »Richtig.«
    Sheila nagte auf ihrer Unterlippe, während sie zugleich den Blick durch das Fenster in den Garten warf und auf ihren Mann schaute, dessen Gestalt sich wie eine Schattengestalt von der Terrasse abhob.
    »Was hast du denn für Probleme?«
    Sie stöhnte leise auf, bevor sie sagte: »Ich glaube, dass wir hier Hilfe brauchen.«
    Sofort änderte sich der Klang von Sukos Stimme. »Was ist passiert?«
    »Ich weiß nur, dass wir einen Angriff dieser Monster abgewehrt haben, aber das ist nicht das Ende gewesen.«
    »Wie meinst du das?«
    »Bill und ich können uns vorstellen, dass noch mehr in der Nähe lauern. Auch Johnny ist bei uns. Wir fühlen uns in unserem Haus wie Gefangene.«
    Suko blieb gelassen, obwohl es innerlich in ihm anders aussah.
    »Gibt es eine konkrete Bedrohung?«
    »Nein. Noch nicht.«
    »Kann ich mit Bill sprechen?«
    »Kaum. Ich müsste ihn aus dem Garten holen.«
    »Und was macht er dort?«
    Sheila schaute hin. Sie stellte fest, dass sich an Bills Verhalten etwas geändert hatte. Er stand zwar noch auf dem gleichen Fleck, aber er bewegte sich dabei, und es sah zudem aus, als würde er sprechen, ohne dass Sheila einen Gesprächspartner sah.
    »Ich kann es dir nicht so genau sagen«, flüsterte sie. »Aber es kommt mir vor, als hätte er bei uns im Garten jemanden getroffen.«
    »Wen?«
    »Kann ich nicht sehen.«
    »Hast du auch keinen Verdacht?«
    »Nein, Suko. Aber ich habe das verdammte Gefühl, dass sich die Schlinge immer enger zuzieht.«
    »Machen wir es kurz«, sagte Suko. »Du hast angerufen, weil du nicht mehr mit Bill und Johnny allein bleiben willst.«
    »Ja, so ist das gewesen.«
    »Dann werden wir so schnell wie möglich kommen.«
    »Wir?«
    »Ich bringe Shao mit. Auch sie werde ich nicht allein lassen. Wartet auf uns.«
    »Ja, danke.«
    Sheila unterbrach das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher