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1324 - Der Große Bruder

Titel: 1324 - Der Große Bruder
Autoren: Unbekannt
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Permanenten Konflikt zu akzeptieren. Es gibt in ihrem Einflußbereich keine einzige Upanishad. Beispiele dieser Art könnten Schule machen, fürchtet Stygian. Deswegen muß er handeln. Aus eigener Kraft traute er sich das nicht zu. Immerhin stellt die Große Nation der Blues ein Machtpotential ersten Ranges dar, und Stygian muß darauf achten, daß er das Galaktikum nicht vergrämt, in dem auch die Blues Sitz und Stimme haben.
    Also kommt er durch die Hintertür. Wenn es der Flotte, die er aus ESTARTU erwartet, gelingt, die Blues gefügig zu machen, dann kann er behaupten, der Vorstoß sei nicht auf sein Betreiben erfolgt, sondern von der Superintelligenz ESTARTU selbst angeordnet worden."
    „Von einer Superintelligenz, die es längst nicht mehr gibt", warf Tirzo ein.
    „Das mag sein", sagte Waylon Javier. „Unsere Informationen lauten dahingehend. Aber im Reich der Zwölf Galaxien weiß man entweder nichts von ESTARTUS Verschwinden, oder man tut so, als sei sie noch vorhanden. Wie der Sotho seine strategischen Winkelzüge vor dem galaktischen Publikum rechtfertigen will, spielt übrigens für uns keine Rolle. Wir wissen, daß eine Flotte von ESTARTU unterwegs ist, der Stygian die Aufgabe zugedacht hat, die Blues zu unterjochen. Wir wissen, daß diese Flotte eine Geheimwaffe mit sich führt. Ich werde den Blues-Völkern ein Geschenk machen, das sie einfach nicht ablehnen können, hat der Sotho in seinen Unterlagen notiert.
    Diese Informationen wurden während der Operation SOTHOM in Erfahrung gebracht.
    Unsere Aufgabe ist es, die ESTARTU-Flotte aufzuhalten, bevor sie ihr Einsatzgebiet erreicht, und die Geheimwaffe unschädlich zu machen. Deswegen seid ihr hier."
    Tirzo und Sid sahen einander an. Die Augen des Blues hatten eine milchig trübe Färbung angenommen: Das war das Anzeichen, daß er in höchstem Maße überrascht war.
    „Das ist eine ziemlich steile Rechnung, die du da aufmachst, Kommandant", sagte Sid Avarit. „Ein einziges GOI-Raumschiff gegen eine ganze ESTARTU-Flotte? Gar nicht davon zu reden, daß wir nicht wissen, um was für eine Art von Geheimwaffe es sich handelt."
    „Es sieht wie ein recht hoffnungsloses Unternehmen aus", gab Waylon Javier zu. „Aber wir haben uns in der Zwischenzeit ein paar Dinge einfallen lassen. Man wird euch damit vertraut machen. Ihr beide spielt in unserer Planung eine wichtige Rolle. Mehr darüber werden euch Enza Mansoor und Notkus Kantor erzählen, unsere Zwillingsgenies. Ihr seid einstweilen ihrer Abteilung angeschlossen. Notkus und Enza haben darum gebeten, euch in ..." Er warf einen Blick auf die Kalenderuhr... „knapp zwei Stunden zu einem Informationsgespräch zu sehen. Hört euch an, was sie zu sagen haben. Dann bildet euer Urteil. Ganz gleichgültig, wie es ausfällt: Was wir uns vorgenommen haben, werden wir durchführen. Es bleibt uns einfach keine andere Wahl. Unsere Lage ist so, daß wir selbst die geringste Erfolgschance wahrnehmen müssen."
    Javier hatte mit großem Ernst gesprochen, der seinen Eindruck auf Tirzo und Sid nicht verfehlte. Sid nickte, wie er es von den Terranern gelernt hatte.
    „An uns soll es nicht fehlen", sagte er. „Aber da wir noch zwei Stunden Zeit haben, wie wäre es, wenn du uns erzähltest, Kommandant, was die BASIS in den vergangenen zwölf Jahren getan hat. Es hieß damals, sie hätte sich aus der Lokalen Gruppe abgesetzt und sei nach Gruelfin oder Emsiebenundachtzig oder was weiß ich wohin geflogen. Daß man die große Alte auf einmal wieder vor sich hat, das wundert einen doch."
    Ein mattes Lächeln huschte über Waylon Javiers Gesicht. Die Erinnerung an die letzten Jahre schien keine ungetrübte zu sein.
    „Viel gibt es nicht zu erzählen", antwortete er. „Die Jahre waren voller Arbeit und Mühe, aber Abenteuerliches gab es wenig. Sotho Tyg Ian wußte, daß die BASIS das bestausgerüstete Raumschiff der Milchstraße war, zudem vor kurzem auf Metagrav-Antrieb umgebaut, mit einer eingespielten Besatzung und hervorragenden Fachkräften.
    An diesem Schiff wollte er ein Exempel statuieren. Er bot der Liga Freier Terraner an, die BASIS mit Enerpsi-Antrieb auszustatten. Das Metagrav-Triebwerk müßte zu diesem Zweck natürlich ausgebaut werden, und außerdem hätten wir eine neue Mannschaft an Bord nehmen müssen, die zur Mehrzahl aus Kodextreuen bestand.
    Die Regierung wand sich. Es gab keinen Techniker, keinen Wissenschaftler in der ganzen Milchstraße, der nicht nach der Gelegenheit gelechzt hätte, ein
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