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1320 - Wolfsmond

1320 - Wolfsmond

Titel: 1320 - Wolfsmond
Autoren: Jason Dark
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wäre lieber gewesen, man hätte ihn vernichtet. Vincent van Akkeren als Helfer des Schwarzen Tods, das wäre was.«
    Es brachte nichts ein, wenn wir uns den Kopf zerbrachen, aber so etwas wie eine Zusammenfassung und ein Blick in die Zukunft, das musste einfach sein.
    Ich wollte den beiden Freunden auch den Abend nicht verderben und hob deshalb mein Glas an. »Trinken wir einfach auf das, was wir bisher geschafft haben, und das ist nicht wenig gewesen, denke ich. Wir können verdammt stolz darauf sein.«
    »Das meine ich auch!«, rief Shao so laut, dass die Menschen vom Nebentisch zu uns schauten.
    Diesmal leerte ich das Glas bis auf einen kleinen Rest. Zu fahren brauchte ich nicht, und deshalb wollte ich es auch nicht bei einem Weißbier belassen.
    Die Kellnerin war gerade nicht in der Nähe, so musste ich noch etwas warten. Die Mitarbeiter taten wirklich ihr Bestes, doch durch den großen Ansturm der Gäste dauerte es eben seine Zeit, bis alle Getränkewünsche erfüllt werden konnten.
    Es war wirklich ein Abend, der Spaß machte. Man musste ihn einfach genießen. Hin und wieder erreichte uns ein kühler Windhauch, und vom Lärm der Straße blieben wir verschont. So war es gut, so musste es sein. Da konnte man die Augen schließen und vor sich hinträumen. Hätte es da nicht dieses kleine moderne Foltergerät gegeben, das auf den Namen Handy hörte.
    Bei einem von uns meldete es sich.
    Ausgerechnet bei mir.
    Zwei Augenpaare schauten mich an. Shao winkte dabei ab.
    »Ignoriere es einfach.«
    »Nein.«
    »Bitte, wir haben…«
    »Lass ihn doch«, sagte Suko.
    »Ich meinte es nur gut.«
    Das Handy hatte ich mittlerweile hervorgeholt und meldete mich mit einem kanppen »Ja!«. Ich legte eine kurze Pause ein und fragte dann überrascht: »Du, Glenda?«
    Dann sagte ich nichts mehr. Ich hörte zu. Leider nur sehr kurz, denn plötzlich war das Gespräch unterbrochen, und das passierte, ohne dass Glenda einen abschließenden Satz gesagt hatte.
    Für einen Moment schoss mir das Blut in den Kopf. Ich schaute das Handy an und hörte Sukos Flüstern.
    »Wirklich Glenda?«
    »Ja.«
    »Was wollte sie?«
    Ich strich mir über die Stirn. »Sie hat ja nicht grundlos angerufen und wollte auch nicht fragen, wie es uns geht. Glenda steckt in Schwierigkeiten.«
    Suko starrte mich an. »In welchen?«
    »Es geht um einen Werwolf!«
    »Was?«
    »Das habe ich zumindest gehört«, sagte ich mit leiser Stimme und blies den Atem aus.
    »Und was noch?«, flüsterte Shao.
    »Nichts mehr.«
    »Warum nicht?«
    Ich zuckte die Achseln. »Das ist eben das Problem. Man hat sie wohl nicht mehr reden lassen, stelle ich mir vor.«
    »Du hast dich nicht verhört?«
    »Nein, Suko.«
    »Dann müssen wir etwas unternehmen. Glenda kann zwar witzig sein, doch hier hat sie keinen Witz gemacht, darauf kannst du Gift nehmen. Weißt du denn, von wo aus sie angerufen hat?«
    »Das konnte sie mir nicht mehr sagen«, murmelte ich. »Den Beweis habe ich zwar nicht, doch ich bin davon überzeugt, dass unser Gespräch unterbrochen wurde, und bestimmt nicht auf die feine Art und Weise. Man hat sie gezwungen.«
    Shao strich über ihr Gesicht, in dem die Augen groß und ängstlich geworden waren. »Das ist ja grauenhaft, wenn Glenda nicht dazugekommen ist, zu sagen, wohin sie gehen wollte. Oder ist sie zu Hause?«
    »Nein!«, erklärte Suko so entschieden, dass wir ihn verwundert anschauten.
    »Was macht dich so sicher?«, fragte ich.
    »Sie wollte noch weg.«
    »Dabei hätte sie mitkommen können«, meinte Shao.
    »Das habe ich sie nicht gefragt. Denn dieses Weggehen klang bei ihr sehr entschieden.«
    »Wohin?«
    Suko überlegte, was Shao zu wenig war. Deshalb wandte sie sich an mich. »Hat sie dir denn nichts gesagt, John?«
    »Nein, ich habe nicht mehr…«
    Sukos lauter Ruf unterbrach mich. »Ja, jetzt weiß ich es wieder! Ich habe noch gelacht, als Glenda mir sagte, dass sie an diesem Abend in die Sauna gehen würde.«
    Wir waren davon so überzeugt, dass wir auch nicht weiter nachfragten. Ich sagte: »Dann wird sie von dort aus angerufen haben.«
    »Was hat denn eine Sauna mit einem Werwolf zu tun?«, flüsterte Shao.
    Ich schaute sie kurz an. »Das genau werden wir herausfinden.«
    Suko meldete sich, während ich aufstand und nach der Bedienung winkte. »Sorry, ich weiß nicht, wo sie sich befindet.«
    »Aber ich«, erklärte ich und legte Geld auf den Tisch, weil die Bedienung woanders zu tun hatte und nicht kommen konnte. »Sie hat mich des Öfteren eingeladen,
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