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1320 - Wolfsmond

1320 - Wolfsmond

Titel: 1320 - Wolfsmond
Autoren: Jason Dark
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aber die letzten Tage und Nächte waren verdammt heiß und warm gewesen, und so fragten sich viele Menschen, wie das erst im August werden würde.
    Zu diesen Leuten gehörten auch Shao, Suko und ich. Wir hatten das Beste aus dieser Lage gemacht und waren in einen Biergarten gegangen, von denen in London immer mehr entstanden, wobei das deutsche Wort Biergarten nicht von meinen Landsleuten übernommen worden war. Mir gefiel es nur, denn ich hatte diese Orte auf meinen Besuchen in Deutschland kennen gelernt.
    Wenn der Sommer seine Fühler in die großen Städte Europas schob, stellten die Wirte ihre Tische vor den Restaurants ins Freie, damit die Menschen in einer warmen Luft sitzen konnten.
    Das hatten wir nicht getan. Es gab ein Lokal mit deutschem Bier, das auf der Rückseite des Grundstücks einen wirklichen Biergarten besaß, wo man unter Bäumen sitzen konnte und nicht unter den unnatürlichen Dächern der Sonnenschirme.
    Wer Durst hatte, konnte unter verschiedenen Biersorten wählen, und das Essen war bayrisch.
    Eine Schweinshaxe schlugen wir uns nicht in den Magen, ein deftiger Salat durfte es schon sein. Zumindest für Shao. Suko und ich hatten uns für Leberkäse entschieden. Dazu aßen wir ebenfalls einen Salat, und ich trank ein großes Weizen, während meine Freunde sich für Wasser entschieden hatten.
    Das Büro hatten wir frühzeitig genug verlassen, und so war es uns auch gelungen, noch einen Platz zu ergattern, der von der dichten Laubkrone eines Ahorns vor der größten Hitze geschützt wurde.
    Die Stimmung um uns herum war gut. Die Leute hatten ihren Spaß und freuten sich, den Feierabend so genießen zu können.
    Auch uns machte es Spaß, draußen zu Sitzen, aber wir nahmen die Sorgen des Alltags mit und wollten auch darüber sprechen.
    Der letzte Fall hing uns noch nach.
    Wir befanden uns in einer neuen Phase des beruflichen Lebens.
    Es war zu gewaltigen Spannungen gekommen, denn Anzeichen deuteten darauf hin, dass bald ein Wechsel stattfinden würde.
    Das Alte, das wir längst vergessen hatten, würde zurückkehren und sich mit dem Neuen oder den neu geschaffenen Tatsachen vermischen. Gewisse Anzeichen deuteten darauf hin, dass der Schwarze Tod seine Rückkehr vorbereitete, und das konnte uns auf keinen Fall gefallen. Aber wir waren auch nicht in der Lage, dagegen etwas zu tun. Wenn er wollte, würde er erscheinen. Nur mussten wir das Risiko so gering wie möglich halten.
    Seinen Boten hatten wir erlebt. Ein Skelett, das Ähnlichkeit mit ihm aufgewiesen hatte, das den Untergang des alten Kontinents Atlantis ebenfalls überlebt hatte und nun wieder zum Vorschein gekommen war.
    Ich hatte gegen dieses Monstrum gekämpft. Ich hatte sogar mein Kreuz eingesetzt und erleben müssen, dass es nicht so reagierte, wie es eigentlich hätte sein sollen.
    Es hatte zwar eine Botschaft ausgesandt, doch nicht in Form dieses hellen Lichts, wie ich es gewohnt war. Die Strahlen waren dünn gewesen und hatten an Macht verloren.
    Dass ausgerechnet Justine Cavallo, die blonde Bestie, uns zur Seite gestanden hatte, war in diesem Fall zwar von Vorteil gewesen, aber so richtig passte es mir nicht. Sie hatte uns in die zweite Reihe gedrängt, und so etwas war nicht gut.
    Ich wurde auch das Bild nicht los, das Justine uns geboten hatte.
    Es war ihr gelungen, dem Boten des Schwarzen Tods den Schädel abzureißen. Sie hatte ihn dann auf einem Grabstein zerschmettert und uns praktisch bewiesen, wie man es macht.
    Das hatte uns geärgert. Wir schienen nicht mehr in der Lage zu sein, alles selbst zu schaffen. Vor allen Dingen ich machte mir darüber meine Gedanken, wobei Suko und Shao versuchten, mich aufzuheitern.
    »Sie froh, dass euch jemand geholfen hat, John.«
    Ich erwiderte Shaos Bemerkung mit einem Lachen. »Froh. Ich weiß nicht, Shao.«
    »Sie hat euch ein Problem genommen.«
    »Das ist richtig. Mich ärgert nur, dass ausgerechnet sie es gewesen ist, verdammt.«
    Sie zuckte die Achseln.
    Damit gab ich mich nicht zufrieden. »Sind unsere Waffen denn tatsächlich zu schwach?«
    »Mit dem Kreuz hast du es damals schon nicht geschafft, den Schwarzen Tod zu vernichten«, bemerkte Suko.
    »Stimmt. Das war etwas anderes. Da kannte ich die Formel eben noch nicht.«
    »Und jetzt?«
    Ich winkte mit beiden Händen ab. »Es war müde, Shao. Es hat reagiert, aber nicht so, wie wir es kannten. Das muss ich leider so sagen. Ein müdes Strahlen, mehr nicht.«
    »Dann muss man eben mit anderen Waffen gegen ihn vorgehen«, sagte Shao,
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