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132 - Die Seelenfänger

132 - Die Seelenfänger

Titel: 132 - Die Seelenfänger
Autoren: Dämonenkiller
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Klippe hinter sich gebracht hatten. Aber sie hörten noch einige Male das Knirschen von Sand, als weitere Boote anlegten.
    Der Dämonenkiller erreichte gleichzeitig mit seiner Gefährtin die Felshöhle. Vor ihnen schlängelte sich das Band der Höhenstraße, die zu einem Gehöft führte. Coco stieß Dorian an und hielt darauf zu.
    „Das ist die Finca von Mutter Arosa!" rief sie.
    Das Gehöft war hell erleuchtet. In jedem Gebäude brannte Licht. Kleine Gestalten liefen lärmend durcheinander. Der Vergleich mit einem aufgescheuchten Ameisenvolk war nicht unpassend. Spitze Schreie gellten durch die Nacht.
    „Was geht dort vor?" fragte Coco alarmiert. „Es muß etwas passiert sein, das die Kinder in Panik versetzt hat."
    Dorian und Coco erreichten das erste Gebäude.
    Coco packte einen etwa achtjährigen Jungen, der an ihr vorbei wollte, am, Arm. Seine Augen starrten blicklos durch sie hindurch. Aber er schrie hysterisch und versuchte, sich durch Kratzen und Beißen aus ihrem Griff zu befreien. Coco ließ ihn los, und er floh in die Nacht hinaus.
    „Mein Gott!" entfuhr es ihr. „Diese Kinder sind besessen. Eine dämonische Macht verursacht ihnen Alpträume."
    Coco irrte suchend durch das Gehöft, aber sie konnte unter den umherirrenden Kindern nirgends Martin entdecken. Mehr denn je erinnerte sie das heillose Durcheinander an einen aufgescheuchten Ameisenhaufen. Die Kinder liefen mal in diese Richtung, dann wieder in jene. Sie verschwanden in den hell erleuchteten Häusern und kamen sofort darauf wieder hervor.
    Coco spürte förmlich die dämonische Macht, die dieses Chaos verursachte.
    „Baphomet!" sagte sie, als sie die Macht erkannte. „Skarabäus Toth hat das Chaos entfesselt. Aber warum?"
    „Da!"
    Dorian deutete auf das größte der Gebäude. Dort tauchte eine hochgewachsene Frau auf. Ihr Kopf drehte sich um 180 Grad, und dann zeigte sich ein knöchernes Gesicht.
    „Ein Januskopf!"
    „Da sind noch mehr", sagte Coco atemlos und deutete zu einem anderen Gebäude. Es hatte vergitterte Fenster. Um die Ecke bogen nacheinander sieben hochgewachsene Gestalten. Alle hatten sie wie versteinert wirkende Knochengesichter.
    In ihrer Mitte befand sich eine kleinere Gestalt. Sie hatte einen zu großen Kopf und zu kurze Arme und Beine. Plötzlich erklang ein unmenschlicher Schrei. Die kleine Gestalt begann konvulsivisch zu zucken.
    Als die Zuckungen sich legten, der Gnom sich beruhigte und sich dem Schritt der sieben anderen anpaßte, da war auch die dämonische Aura erloschen, die sich über das Kinderdorf gelegt hatte. Dafür breitete sich eine andere magische Ausstrahlung aus. Coco und Dorian war sofort klar, daß zwischen Baphomet und den Janusköpfen ein Kräftemessen stattgefunden hatte, das letztere für sich entschieden hatten.
    Die Kinder beruhigten sich wieder. Sie hielten ein, duckten sich verängstigt und zogen sich dann verschüchtert in die Häuser zurück.
    Coco schnappte sich einen der größeren Jungen. Er mochte vierzehn Jahre alt sein und wirkte bullig. Er wollte schreien und sich aus dem Griff befreien, aber Coco hypnotisierte ihn kurzerhand.
    „Wie heißt du?" fragte sie. „Sebastian."
    „Kennst du Martin Jäger?" fragte Coco. Unter diesem Tarnnamen hatte Coco ihren Sohn im Sacre Coeur untergebracht.
    „Ja, ich kenne ihn."
    „Wo ist er?"
    „Martin ist immer dort, wo auch Theo zu finden ist."
    „Aber jetzt ist er nicht bei ihm", sagte Coco. „Wo könnte ich ihn finden?"
    „Beim Leuchtturm."
    Der Leuchtturm, natürlich! Martin hatte ihr erzählt, wie fasziniert er von seinem Licht war. Es übte eine magische Anziehungskraft auf ihn aus, und vermutlich sollte ihn das Blinklicht auf das Geisterschiff locken.
    „Nichts wie hin!" beschloß Dorian.
    Sie zogen sich im Schutze eines Gebäudes zurück, um von den Janusköpfen nicht gesehen zu werden. Baphomet stand immer noch ganz in ihrem Bann. Die Kinder hatten sich in die Gebäude zurückgezogen und sich darin verbarrikadiert.
    Da kam es zu einem neuerlichen Zwischenfall, der unter den Janusköpfen für Chaos sorgte.
    Plötzlich wimmelte es überall vor Ratten.
    „Trigemus!" stellte Coco fest. „Jetzt fehlt eigentlich nur noch Olivaro, dann ist die ganze Gesellschaft vollzählig."
    „Wir müssen zum Leuchtturm", drängte Dorian.

    Es war eine schier unbeschreibliche Szenerie, die sich ihnen darbot. So unheimlich sie war, so grotesk war sie auch, und Dorian und Coco hätten sich darüber amüsieren können, wäre für sie nicht so viel auf dem
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