Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
132 - Die Seelenfänger

132 - Die Seelenfänger

Titel: 132 - Die Seelenfänger
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
Spiel gestanden.
    Trigemus und sein Rattenheer trieben die Janusköpfe vor sich her. Die in Panik geratenen Janusköpfe jagten wiederum Baphomet, der sich offenbar aus ihrer Gewalt befreit hatte. Und die ganze seltsame Prozession strebte dem Strand zu, dorthin, wo die Boote des Geisterschiffes angelegt hatten. Nun zerriß auch noch das Krachen von Schüssen die Nacht. Säbelgerassel war zu hören. Militärische Befehle wurden laut. Die Geister der Verdammten griffen in das Geschehen ein.
    Aber es war noch zu früh zu triumphieren, denn Martin war in Gefahr.
    Coco ergriff kurz entschlossen Dorians Hand und versetzte sich mit ihm in den rascheren Zeitablauf. Sie mußten die Reihen der Janusköpfe und die Rattenschar durchqueren, um zum Leuchtturm zu gelangen.
    Die Ratten bedeckten das Gelände wie ein lebender Teppich. Sie reihten sich dicht an dicht. Es mußten Tausende und Abertausende sein. Dorian lief einfach über sie hinweg. Sie waren alle scheinbar zur Bewegungslosigkeit erstarrt, bewegten sich aber wie in extremer Zeitlupe.
    Er ließ mit Coco die seltsame Prozession hinter sich. Als er noch einmal hinter sich blickte, da sah er, daß sich einer der Janusköpfe in Nichts aufgelöst hatte.
    Dorian begriff nicht sofort. Aber als er sah, wie ein anderer Januskopf langsam durchscheinend wurde und dann auf einmal nicht mehr zu sehen war, da begriff er.
    Die Geister rekrutierten ihre Mannschaft aus den Reihen der Janusköpfe!
    Holt sie euch! dachte der Dämonenkiller. Holt sie euch alle. Und Trigemus und Baphomet dazu!
    „Ich kann nicht mehr", sagte Coco plötzlich mit atemloser Stimme. „Ich habe nicht mehr die Kraft… "
    Ihre Stimme erstarb. Sie brach zusammen und blieb reglos auf dem Boden liegen. Dorian war verzweifelt. Er beugte sich über seine Gefährtin, um ihr auf die Beine zu helfen.
    Da vernahm er eine Stimme, die ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ.
    „Komm, Martin, komm", lockte sie. „Das Licht hat dir den Weg gewiesen. Jetzt gehen wir auf große Fahrt. Du und ich, nur wir zwei. Trigemus wird schon mit den falschen Witwen fertig."
    Dorian blickte in die Richtung, aus der die Stimme kam. Aber der Leuchtturm versperrte ihm die Sicht. In heilloser Wut zückte er den Kommandostab und stürzte nach vorne.
    „Martin, ich komme!" rief er. „Höre nicht auf Baphomet!"
    Dorian kam um den Turm herum und blieb abrupt stehen. Vor ihm stand sein Sohn. Neben ihm eine gnomenhafte Gestalt. Der Kinddämon Baphomet. Er grinste Dorian hämisch an.
    Dorian wandte sich Martin zu. Er wollte nicht, daß sein Sohn Zeuge war, wenn er Baphomet richtete.
    Aber da weiteten sich Martins Augen vor namenlosem Entsetzen. Sie starr ten ihn an.
    Für Dorian brach eine Welt zusammen, als er erkannte, daß er es war, vor dem Martin Todesangst hatte.
    Dorian hatte diese Szene im Tisch des HT-Tempels gesehen. Und er hatte diese Szene schon einmal in den unterirdischen Gewölben der Burgruine im Spessart erlebt.
    Er kannte den Grund für Martins Angst. Es war seine Gesichtstätowierung. Der Januskopf Asan hatte da für gesorgt, daß sie immer dann durchbrach, wenn er sich in Liebe und Zuneigung seinem Sohn zuwandte.
    Dorian wandte sich ab. Hinter ihm lachte Baphomet triumphierend.
    „Komm, Martin", drängte er. „Fliehen wir vor diesem Scheusal aufs Schiff."
    Der Dämonenkiller wußte sich nicht zu helfen. Er befand sich in einem ausweglosen Dilemma.
    Sollte er Baphomet vernichten und die Gefahr auf sich nehmen, daß sein Sohn einen dauerhaften psychischen Schaden abbekam? Oder sollte er auf die Psyche Martins Rücksicht nehmen - ihn aber dadurch auf andere Weise für immer verlieren?
    „Martin, geh nicht mit ihm", sagte Dorian mit abgewandtem Gesicht. Aber als Antwort kam nur ein trockenes Schluchzen. Dann sah er aus den Augenwinkeln, wie sich die beiden kleinen Körper von ihm fortbewegten.
    Plötzlich tauchte da eine dritte Gestalt auf. Sie trat aus dem Leuchtturm ins Freie. Groß und mächtig.
    „Du mußt allein an Bord des Schiffes gehen, Baphomet", sagte eine vertraute Stimme. „Die Janusköpfe und Trigemus sind bereits an Bord. Die Mannschaft wartet nur noch auf dich. Mach dich auf den Weg, Baphomet.
    Aber du allein!"
    Die Stimme duldete keinen Widerspruch.
    Und der Kinddämon konnte sich ihr nicht widersetzen.
    Baphomet ging - und Martin blieb zurück.
    Aber Dorian wagte es nicht, sich ihm zuzuwenden.
    „Danke, Olivaro", sagte der Dämonenkiller und flüchtete auf die andere Seite des Leuchtturmes.
    Coco kam ihm
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher