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1317 - Horror-Puppen

1317 - Horror-Puppen

Titel: 1317 - Horror-Puppen
Autoren: Jason Dark
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Zeitpunkt gekommen war, an dem Konsequenzen gezogen werden mussten. Äußerlich blieb ich ruhig, aber in meinem Kopf formierten sich bereits die Gedanken.
    Allerdings wollte ich nicht mit der Tür ins Haus fallen und sagte wie nebenbei: »Dann hat diese Familie also auf dem Land und in der Einsamkeit gelebt.«
    »Hat sie.«
    »Wo?«
    Es war eine der entscheidenden Fragen, das sah ich auch an ihrer Reaktion. Iris Freeman fühlte sich beinahe schon wie auf den Thron gehoben, und sie wollte mir beweisen wie gut sie war.
    »Nicht weit von hier. Alles liegt in der Nähe. Etwas abseits der alten Windsor Straße, die vor langer Zeit benutzt wurde, bis man eine neue Trasse baute. Ein kleiner Landsitz der alten Gesellschaft. Knapp drei Meilen von hier.«
    »Verstehe«, sagte ich, »und du wolltest nicht weit davon weg leben.«
    »Ja, das ist es!«
    Ich hatte mich entschlossen und erklärte es ihr auch. »Dann können wir uns gemeinsam auf den Weg machen. Schließlich will ich deine Freunde kennen lernen.«
    »Die Puppen?«
    »Bewachen sie nicht das Haus?«
    »Ja, ja, ja! Sie leben. Ich habe sie zum Leben erweckt. Sie sind meine Freunde. Alles ist so wunderbar. Es läuft richtig rund.« Sie fing an zu kichern. »Aber zuvor müssen wir noch…«
    Ich wusste, worauf sie hinauswollte und fuhr ihr in die Parade.
    »Nein, sie müssen nicht!«
    Iris Freeman starrte mich an. Sie war wirklich zu einer bösen Gestalt geworden. Sie hasste mich. Und dieses Gefühl konnte sie nicht kontrollieren.
    Sie starrte mich aus bösen Augen an, und die Wellen des Hasses bekam ich zu spüren. Wären jetzt ihre kleinen Helfer in der Nähe gewesen, sie hätte sie zum Angriff geschickt.
    Ich wusste, dass ich sie mit Worten nicht überzeugen konnte. Die Drohung musste verstärkt werden. Das wollte ich mit Hilfe der Beretta. Jetzt gab es nur noch den Zwang.
    Dazu kam es nicht mehr.
    Ein Geräusch lenkte mich ab. Auch wenn es draußen ertönt war, vernahm ich es trotzdem.
    Der Knall eines Schusses und zugleich der mir bekannte Klang einer Beretta…
    ***
    Das Grauen war so groß wie die Puppen. Aber das Grauen hatte sich verfielfältigt.
    Korbinius Rif kin lag auf dem Boden und konnte nichts dagegen unternehmen. Die kleinen Puppen waren viel stärker als er. Sie hatten den Horror über ihn gebracht, der ihn wie ein Gespinst eingefangen hatte. Er wusste, dass er nicht mehr wegkam. Dieses Haus war für ihn zu einem riesigen Sarg geworden. Er steckte darin fest und war nicht mehr in der Lage, den Deckel auch nur einen Spalt breit zu öffnen.
    In seinem Körper steckten die Nadeln. Kor hatte sie nicht gezählt, aber es waren mindestens zwanzig, die sich vom Kopf bis zu seinen Füßen verteilten.
    Die kleinen Puppen hatten genau gewusst, was sie taten. Sie waren auf ihm herumgeklettert. Sie hatten ihre Nadeln gesetzt. Sie waren durch die Kleidung des Maklers gedrungen, und besonders hatte sich die »nette« Puppe im blauen Kleid hervorgetan. Sie war das kleine Monster, das alles im Griff hatte.
    Jeden Einstich hatte er gespürt. Die Puppen waren keine Fachleute, die ihre Nadeln an bestimmte Stellen setzten. Für sie war nur wichtig gewesen, dass sie einen Platz bekamen, an dem sie zuschlagen konnten.
    Mit jeder Nadel, die in seinen Körper hineinstach, war es Kor schlechter ergangen. Schon war in ihm der Entschluss gereift, dass es hier nicht nur um die Nadeln ging. Es steckte mehr dahinter, denn sie waren in der Lage, eine Botschaft zu transportieren.
    Das erreichten sie durch ihre Nadeln, die mit irgendetwas präpariert worden waren. Kor konnte nicht sagen, was es war. Seiner Meinung nach musste es sich um ein Gift handeln, das sich in seinen Adern ausbreitete, denn er fühlte sich immer schlechter.
    Das hing nicht nur mit dem verdammten Treppensturz zusammen. Daran trugen wirklich die Nadeln die Schuld, die jetzt wie die Stacheln bösartiger Insekten in seinem Körper steckten. In der Stirn, an seinen Wangen. In der Brust, den Schultern, dem Bauch, der Hüfte, dem Magen. Überall. Sie verströmten ihr Gift, was wiederum dafür sorgte, dass die Funktionen der Organe zurückgeschaltet wurden.
    Das Herz schlug irgendwie anders. Vielleicht auch langsamer.
    Mit der Lunge stimmte auch nicht alles. Wenn er Luft holte, spürte er darin das Brennen. Schmerzen durchfuhren auch seinen Kopf.
    Sie waren anders als die, die er beim Sturz von der Treppe erlebt hatte. Man konnte sie wirklich als gleichmäßig bohrend bezeichnen.
    Obwohl er lag, spürte er die Schwere in
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