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1316 - Die Kalydonische Jagd

Titel: 1316 - Die Kalydonische Jagd
Autoren: Unbekannt
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Spektraltyp Gl V, also von solähnlichem Typ, allerdings von dreifachem Volumen und der doppelten Leuchtkraft der irdischen Sonne.
    Heldor war rund 22.000 Lichtjahre vom Zentrum der Galaxis Trovenoor, gleichbedeutend mit NGC 4564, angesiedelt, in einem Gebiet mit mittlerer Sterndichte. Die Sonne besaß neun Planeten, darunter war Yagguzan der fünfte.
    Diese Daten, und noch mehr, waren den Gängern des Netzes bekannt, ebenso wie jene über die Tausende andere Sonnensysteme in Trovenoor, die Orphische Labyrinthe besaßen.
    Yagguzan war ein jupiterähnlicher Riesenplanet mit einem Durchmesser von 152.000 Kilometern, dessen fester Kern allerdings nur einen Radius von 6100 Kilometern hatte.
    Darüber befand sich eine kilometerdicke Schicht aus Ammoniakeis. Der Rest war Wasserstoffatmosphäre mit starken Anteilen von Methan und Ammoniak.
    Infolge der großen Temperaturschwankungen zwischen minus 60 Grad Celsius und minus 120 Grad Celsius waren Orkane an der Tagesordnung, bei ausreichend niedrigen Temperaturen kam es zu sintflutartigen Methan-Regenfällen. Auf der Oberfläche herrschten Drücke von etlichen hundert Atmosphären.
    Ein besonderes Phänomen von Yagguzan waren die verschiedenen Atmosphäreschichten, die selbst den stärksten Stürmen trotzten und mit den Gezeiten ihre Höhe und Position wechselten. Charakteristisch für Yagguzan waren die gewaltigen Ammoniak-Wolken, die sich zu wahrhaften Riesengebirgen türmten und sehr lange Bestand hatten, bevor sie wieder verwitterten. Sie entstanden durch Exhalationen von Wasserstoff, hervorgerufen durch Eruptionen aus dem Innern des Planeten, der sich mit dem vorhandenen Stickstoff vermischte und sich zu Ammoniak-Kristallen verband.
    Aus alten Berichten der Gänger des Netzes wußte Alaska, daß man sich die Existenz dieser Ammoniak-Kristallgebirge früher nicht hatte erklären können. Später fand man jedoch heraus, daß die Eruptionen aus dem Planeteninnern künstlich herbeigeführt wurden, und zwar durch gesteuerte Meteoriteneinstürze. Diese Ammoniakwolken waren Bestandteil der Orphischen Labyrinthe, wie so viele andere physikalische Eigenheiten von Yagguzan auch.
    Aus der Statistik ging aber auch hervor, daß in all den Jahrzehntausenden noch nie ein Gänger des Netzes im Orphischen Labyrinth von Yagguzan gefangen worden war. Es war aber auch kein Fall eines Gefangenen bekannt, der dem Labyrinth entronnen war, so daß man kaum etwas über dessen Besonderheiten wußte.
    Es gab einige Gemeinsamkeiten, die all die Tausende von Orphischen Labyrinthen hatten, aber es gab keine Norm, die auf alle zutraf. Jedes Labyrinth - und alle waren sie auf Extremwelten angesiedelt - hatte seine speziellen Besonderheiten und Tücken. Wie gesagt, das Labyrinth von Yagguzan war eine große Unbekannte, die Gänger des Netzes wußten kaum Einzelheiten, kannten nur die allgemeinen Richtlinien, die generell auf alle psionischen Labyrinthe zutrafen, für die sich, nachdem Stalker den Begriff geprägt hatte, die Bezeichnung „Orphische" durchsetzte. Und aus der Yarunischen Jagd, nach dem in Trovenoor herrschenden Ewigen Krieger Yarun benannt, wurde die Kalydonische Jagd. Überhaupt hatten sich in der Mächtigkeitsballung ESTARTU etliche Terranismen eingebürgert; ein Verdienst der ruhelos umherziehenden Vironauten.
    Aber wo waren die Vironauten geblieben? Man traf sie kaum noch; die über eine halbe Million Virenschiffe hatten sich in den Weiten des Alls verloren.
    Alaska zügelte seine ausschweifenden Gedanken, um sich wieder auf die Geschehnisse der Gegenwart zu konzentrieren.
    Die HIVVRON, wie Lainish sein Elfahder-Schiff aus zehn Kugelsegmenten getauft hatte, drang in die obersten Atmosphäreschichten von Yagguzan ein. Der Zwerg-Gavvron drosselte den Graven noch weiter, bis ihr Flug einer regelrechten Schleichfahrt glich, und schaltete zusätzlich den Schutzschirm ein. Als weitere Sicherheitsmaßnahme schaltete er den Syntron und die gesamte Psionik des Elfahder-Schiffes aus, wegen der „Gefahr psinergetischer Fehlströme, die die empfindlichen Instrumente zerstören könnten", wie er meinte.
    Dies war eine der wenigen Gelegenheiten, daß er sich gegenüber seinen Hatuatani zu Erklärungen, die Schiffsmechanik betreffend, herbeiließ. Sonst hütete er solche Informationen wie ein Geheimnis, als fürchtete er, einer seiner Leute könnte die HIVVRON kapern. Er betonte aber auch bei jeder Gelegenheit, daß es ihm seine abgeschlossene Upanishad-Ausbildung erlaubte, ein Elfahder-Schiff
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