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1313 - Die Kolonisten von Lao-Sinh

Titel: 1313 - Die Kolonisten von Lao-Sinh
Autoren: Unbekannt
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schwach und sehr weit entfernt zu erfühlen, und es war ohne jeden Zweifel jenes LAO-SINH, das sie kannte. Das andere war weniger weit entfernt und damit auch deutlicher wahrzunehmen.
    Und dieses zweite psionische Leuchtfeuer war tatsächlich identisch mit der Milchstraße der Terraner.
    Dao-Lin bemerkte kaum, daß die SANAA erneut zum Linearflug überging. Lange Zeit saß sie vor dem Bildschirm, ohne etwas zu sehen. In ihrem Innern spürte sie das Echo von LAO-SINH - und sie spürte es zweimal.
    Was konnte in Sayaaron geschehen sein?
    Nur langsam klang ihre Erregung ab. Sie beschloß, zu niemandem von ihrer Entdeckung zu sprechen.
    Aber vielleicht würden andere die Sprache darauf bringen. Sie hoffte es zumindest. Es wäre ein Beweis dafür gewesen, daß sie sich nicht getäuscht hatte. „ Nie zuvor war Dao-Lin-H'ay so verwirrt und unsicher gewesen. Es konnte nur ein LAO-SINH geben. Das wußte sie.
    Sie mußte sich getäuscht haben. Vielleicht gab es in Sayaaron wirklich etwas, das wie ein psionisches Leuchtfeuer wirkte, aber dieses Etwas war vorher nicht dagewesen.
    Wahrscheinlich würde es ebenso schnell wieder verschwinden.
    Und vielleicht war auch einfach die Menge der Tränen N'jalas nicht groß genug gewesen, die Ausstrahlung Sayaarons richtig zu beurteilen.
    Es mußte so sein. Sie hatte sich getäuscht - das war alles.
    Aber solange sie auch versuchte, sich das einzureden - es gelang ihr nicht.
    Um ihre Zweifel zu ersticken, wandte sie sich wieder ihren Erinnerungen zu. Aber vermochte es nicht, sich auf weit zurückliegende, einigermaßen angenehme Ereignisse zu besinnen.
    Immer wieder tauchte vor ihrem inneren Auge die POOKA auf.
     
    9.
     
    Die POOKA war zunächst nur ein Fernraumschiff wie alle anderen auch. Sie hatte den schier endlosen Abgrund überwunden und dabei eine Stufe nach der anderen zurückgelassen, bis die Endstufe schließlich die Doppelgalaxie erreichte.
    Die Ankunft einer Endstufe war längst nichts Außergewöhnliches mehr. Schon vor Jahren hatte Dao-Lin gelernt, die Zeit der Ankunft des nächsten Schiffes einigermaßen genau vorauszuberechnen. Sie hatte der POOKA wie üblich einige Raumschiffe entgegengeschickt, die die Endstufe in Empfang nähmen, noch ehe die POOKA in das Sternengewimmel von LAO-SINH eintauchte. Damit wurden der Besatzung der POOKA die mühsame Orientierung und die Suche nach dem Planeten Hubei erspart, und gleichzeitig sank damit die Gefahr, daß das eben angekommene Schiff die Flugrouten anderer, raumfahrender Völker kreuzte und deren Neugier erregte.
    Als die POOKA in eine Umlaufbahn gebracht war, flog Dao-Lin hinauf, um die Neuankömmlinge zu begrüßen und sich mit der Protektorin des Schiffes zu besprechen.
    Auch das war reine Routine - man mußte festlegen, in welcher Reihenfolge die Mannschaftsmitglieder nach Hubei hinabgebracht wurden, welche Quartiere ihnen zuzuweisen waren, ob sich Spezialisten unter ihnen befanden, die sofort an andere Kolonien weiterzuleiten waren, welche Waren besonders schnell transportiert werden mußten - tausend Kleinigkeiten, die jedoch sehr wichtig waren.
    Aber die Protektorin der POOKA durchbrach die gewohnte Routine, indem sie Dao-Lin sofort nach der offiziellen Begrüßung beiseite zog und ihr einen Befehl übergab, den sie aus Ardustaar mitgebracht hatte.
    Mia-San-K'yon wußte natürlich längst Bescheid. Sie beobachtete Dao-Lin mit einer Mischung aus Neugier und Mitleid.
    „Du wirst schon wissen, was das zu bedeuten hat", sagte ihre Blicke.
    Dao-Lin sah Mia-San-K'yon bei dieser Gelegenheit zum ersten Mal. Es handelte sich um eine noch sehr junge Kartanin. Als Dao-Lin-H'ay Ardustaar verlassen hatte, war Mia-San noch ein Kind gewesen.
    Der Befehl war kurz und bündig.
    Dao-Lin-H'ay wurde aufgefordert, die Leitung der Kolonie LAO-SINH an Mia-San-K'yon zu übergeben und nach Ardustaar zurückzukehren. Das alles hatte so schnell zu geschehen, wie es unter den bestehenden Umständen irgend möglich war.
    Dao-Lin suchte vergeblich nach einem Hinweis darauf, warum man sie zurückbeorderte.
    Es gab keine Begründung. Man machte ihre weder Vorwürfe, noch entschuldigte man sich. Diejenigen, die den Befehl abgefaßt hatten, gingen weder auf Dao-Lins bisherige Leistungen ein, noch äußerten sie sich in irgendeiner Weise dazu, warum sie Mia-San-K'yon nun plötzlich den Vorzug gaben.
    Damals hatte diese Grübelei angefangen.
    Dao-Lin hatte gar keine andere Wahl, als sich zu fragen, ob sie versagt hatte. Der Befehl schien diesen Gedanken
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