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131 - Pakt mit Luzifer

131 - Pakt mit Luzifer

Titel: 131 - Pakt mit Luzifer
Autoren: Larry Brent
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ungewöhnlich gewesen.
Im Absatz steckte ein rasiermesserscharfer Stahl, den er herauskatapultieren
konnte. Wenn er sich dadurch befreien konnte, war er einen Schritt weiter. Zwar befand er sich dann noch immer auf diesem rätselhaften
Schiff, aber er konnte sich frei bewegen und erst mal dafür sorgen, daß Petra
und deren Tochter auf irgendeine Weise in Sicherheit kamen.
     
    *
     
    Mark Horway ging
nach oben. Die Kabinentür schwang quietschend nach außen, dann wieder nach
innen.
    Petra Gerlach schluchzte leise vor sich hin.
Larry Brent arbeitete an seinen Fesseln.
    Hatte er vor einer Stunde damit begonnen oder
vor zwei?
    Er wußte es nicht zu sagen. Aber das war auch
nicht so wichtig.
    Wichtig allein war die Tatsache, daß seine
Anstrengungen zu einem Ergebnis führten.
    Schneider müßte gewannt' werden, dachte er.
Der Kommissar war das nächste Opfer, mit dem Binder unter Beweis stellen mußte,
daß er wieder vertragstreu war.
    Da regte sich das Mädchen. Verschlafen
murmelte es etwas und wurde dann unruhig. Als Gaby merkte, daß sie sich nicht
frei bewegen konnte, begann sie zu weinen.
    Die Mutter versuchte sie zu beruhigen.
    Larry biß die Zähne zusammen. Ihm tat das
Kind leid. Es war so schwierig, ihm etwas zu erklären.
    Im grauen Tageslicht sah X-RAY-3, daß eine feine
Kette mit einem runden Anhänger um den Hals des Kindes lag.
    Er konnte inzwischen seinen Kopf etwas mehr
heben und stellte fest, daß man ihm tatsächlich seine Armbanduhr abgenommen
hatte.
    »Frau Gerlach«, fragte er leise.
    »Ja, bitte?«
    Er blickte auf ihre Hände. Er sah keinen
Ring, kein Armband, keine Uhr. »Haben Sie irgendein Schmuckstück getragen ?«
    »Ja. Meine Uhr und einen Ring mit einer
Zuchtperle. Dazu passend zwei Ohrringe. Die Kerle haben mir alles abgenommen .«
    Was sie damit wollten war Larry ein Rätsel,
denn diese Leute brauchten sich nicht durch Raub zu bereichern. Sie kamen
einfacher zu Geld. Vielleicht war es ein Prinzip, vielleicht taten sie es aber
auch, um jegliche Merkmale zu beseitigen. Larry erinnerte sich daran, daß auch
nach dem Auffinden der anderen Toten keine persönlichen Utensilien gefunden
wurden, um die Identifizierung zu erschweren.
    Dem Kind ließen sie die Halskette, obwohl es
doch nach Horways Worten zwischen Kind und Erwachsenen für sie keinen
Unterschied gab!
    Dieser Widerspruch ließ X-RAY-3 keine Ruhe.
»Um was für einen Anhänger handelt es sich, Frau Gerlach ?«
    »Nichts Wertvolles, ein kleines Geschenk. Ein
Heiligenbild, das von einem hohlen Gehäuse von verschweißtem Plastik hängt. Im
Hohlraum befinden sich einige Tropfen geweihtes Wasser. Gaby hat dieses
Geschenk von einer Nonne im Kindergarten bekommen, die vor einiger Zeit an
einer Wallfahrt nach Lourdes teilnahm ...«
     
    *
     
    Er war gerade dabei, seinen Trockenrasierer
zu reinigen, als er das leise Geräusch hörte.
    Andreas Schneider fuhr zusammen.
    Ein Rascheln, als ob jemand einen Vorhang
bewegt hätte. Die Tür zum Badezimmer stand weit offen. Das Geräusch war von
draußen, vom Korridor gekommen.
    Der Kommissar streckte den Kopf aus der Tür.
Eine Wandnische, in der er Schuhe und Putzzeug untergebracht hatte, lag am
anderen Ende des Flurs und war mit einem grobgewebten Vorhang verschlossen.
    Schneider blieb stehen, wo er sich befand. Es
war, als sei er völlig antriebslos. Bisher hatte er - ohne daß es ihm
eigentlich so richtig bewußt geworden war - alles erfüllt, was sein teuflischer
Befehlsgeber ihm aufgetragen hatte. In seiner Dienststelle war er entschuldigt.
Er hatte Fieber. Ganz überzeugend hatte er das erzählen können, obwohl ihm jede
Lüge sonst so schwer über die Lippen kam.
    Die Klingel schlug an. Im gleichen Augenblick
bimmelte ein alter Regulator drüben im Wohnzimmer. Zehnmal!
    Der angekündigte Gast, den er erwartete.
    Schneider ging zur Sprechanlage. Wie gewohnt
meldete er sich. Ein gewisser Klaus Bender begehrte Einlaß. Der Kommissar ließ
ihn heraufkommen.
    Bender machte einen aufgeräumten Eindruck.
Wie ein übereifriger Vertreter in bestem Maßanzug mit blaugemusterter Krawatte
und einem Mantel im neuesten Schnitt tauchte er auf.
    »Sie wollen mich sprechen. Bitte, folgen Sie
mir .« Der Beamte war ganz förmlich.
    »Hoffentlich nicht unauffällig«, grinste
Bender.
    Schneider klappten die Mundwinkel herunter.
Diesen Witz hatte eigentlich er erzählen wollen.
    Sie betraten das Wohnzimmer.
    »Kommen wir gleich zur Sache«, begann Bender
ohne Umschweife. Seine Stimme klang klar und frisch.
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