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1309 - Heiße Fracht für Terra

Titel: 1309 - Heiße Fracht für Terra
Autoren: Unbekannt
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Würfel unterschiedlicher Große sowie ein kleiner, schüsselförmiger Behälter, in dem ein paar glitzernde, tropfenförmige Gebilde lagen.
    Der Mann griff nach dem Behälter und nahm einen der Tropfen, die ein Volumen von einem Kubikzentimeter haben mochten, zwischen Daumen und Zeigefinger. Er ließ den Tropfen behutsam in die Handfläche rollen. Dann ballte er die Hand zur Faust. Er schloß die Augen. Fazzy Slutch gewann den Eindruck, daß er sich mit aller Macht auf etwas Bestimmtes konzentriere.
    Ein unterdrücktes „Aah!" ging durch den Raum, als einer der beiden Würfel sich plötzlich in Bewegung setzte, ohne daß er berührt worden war. Vielleicht war das auch der falsche Ausdruck. Er setzte sich nicht wirklich in Bewegung. Er verschwand und rematerialisierte im selben Augenblick an einem anderen Ort.
    Dem zweiten Würfel widerfuhr Ähnliches. Auch er verschwand von seinem Standort und erschien an der Tischkante wieder. Der Mann, der den glitzernden Tropfen in der geschlossenen Hand hielt, schien seiner Sache ein wenig sicherer zu werden. Er hatte die Augen geöffnet und verfolgte die Bewegungen der beiden Würfel. Er manipulierte sie jetzt gleichzeitig: Den einen ließ er über den Tisch wandern, den anderen in die Höhe steigen.
    Telekinese war den Vironauten ein vertrautes Phänomen. Aber an diesem Mann war etwas Besonderes. Intuitiv erfaßten sie, daß er von Natur aus keine telekinetische Begabung besaß. Es mußte der glitzernde Tropfen in seiner Hand sein, der ihm diese Fähigkeit verlieh.
    Eine halbe Stunde lang sahen sie dem Mann zu. Es war deutlich, daß er das Spiel immer besser beherrschen lernte. Als er beide Würfel nebeneinander in die Höhe steigen und sie um einen gemeinsamen Schwerpunkt rotieren ließ, brach bei den Zuschauern die Begeisterung durch. Sie klatschten laut und anhaltend.
    Die Würfel sanken wieder herab und landeten auf der Tischplatte. Der Mann öffnete die Hand. Die Vironauten waren mit einemmal ganz still. Der Tropfen lag noch auf der Handfläche. Aber er besaß jetzt nur noch die Hälfte des ursprünglichen Volumens.
    „Paratau", sagte jemand.
    Die Projektion erlosch. Die Deckenbeleuchtung ging wieder an.
    „Richtig", bestätigte Julian Tifflor.
    „Bei den Tropfen handelt es sich um Paratau, und der Mann, den ihr saht, ist ein angehender Paratensor."
    Er zog einen der Stühle zu sich heran, drehte ihn so, daß er den Zuhörern gegenüberstand, und machte es sich darauf bequem.
    „Ich weiß nicht, was ihr bei der Besichtigung des Stützpunkts empfunden habt", sagte er im lockeren Plauderton, „aber ich kann mir vorstellen, daß es einigen von euch ebenso ergangen ist wie mir, als ich mich in CLARK FLIPPER zum erstenmal umsah. Verdammt gute Technik - aber weit und breit nichts Neues. Die technische Entwicklung in der Milchstraße scheint eine Verschnaufpause einzulegen. Pausen dieser Art sind nichts Neues. Es hat sie in der Geschichte der Milchstraße immer wieder gegeben. Nur hätte die gegenwärtige Periode der Stagnation sich keinen ungünstigeren Zeitpunkt aussuchen können. Vielleicht liegt es auch daran, daß in der vergangenen Generation keine Genies mehr geboren wurden - Männer wie da Vinci, Einstein, Planck, Kalup, Waringer, Hamiller.
    Also gut. Wir hoffen auf bessere Zeiten. Aber so ganz ohne Neues sind wir nicht. Der Striktor wurde entwickelt. Wenn wir wissen, wo und wann sich nutzbare Beute im Stygischen Netz bewegt, können wir sie an uns bringen. Und die Paratruppe wurde gegründet. Gegenwärtig gibt es zweiundfünfzig Paratensoren. Alle paar Monate kommt ein neuer hinzu." Er verzog das Gesicht zu einem spöttischen Grinsen. „Bald haben wir eine ganze Kompanie beisammen.
    Paratensoren sind Wesen mit latenter paranormaler Begabung. Wie wir die Begabung erkennen, darüber will ich hier nicht sprechen. Wir wissen aber, daß sich ihre Gabe durch den Einsatz von Paratau aktivieren läßt. Aus einem Menschen mit latenter telekinetischer Fähigkeit läßt sich durch Anwendung von Paratau ein aktiver Telekinet machen. Immer nur für kurze Zeit, wohlgemerkt. Die Lebensdauer eines Paratautropfens in der Hand eines aktiven Paratensors beträgt rund eine Stunde. Er muß ihn übrigens nicht unbedingt in die Hand nehmen. Er kann ihn in den Mund stecken oder unter den Arm klemmen.
    Wichtig ist allein der intensive physische Kontakt.
    Die Paratensoren eröffnen uns Wege, die bisher versperrt waren. Die ESTARTU-Technik arbeitet auf psionischer Basis. Die Truppen des
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