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1309 - Heiße Fracht für Terra

Titel: 1309 - Heiße Fracht für Terra
Autoren: Unbekannt
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das unerbittliche Gefühl der Rache versteht, das mich beseelt."
    Es war nicht nötig, den Namen des Feindes zu nennen. Es gab nur einen.
    „Seitdem also", sagte Fazzy Slutch nachdenklich, „stehst du in den Diensten der GOI."
    Stalkers gesundes Auge leuchtete.
    „Ich stehe in niemandes Dienst außer meinem eigenen", erklärte er hart. „Wahr, ich habe Verbindung mit der GOI aufgenommen, und Julian Tifflor, mein ehemaliger Schüler, erkannte die Vorteile, die ich ihm bringen würde. Ich versorge die GOI mit Paratau und anderen kontrollierten Substanzen. Aber ich arbeite in eigenem Auftrag, auf eigenes Risiko. Mossek ban Osfar schuldet niemand Loyalität außer sich selbst - und dem Bedürfnis nach Rache."
     
    *
     
    Wenige Stunden später schwenkte die OSFAR Iin einen hohen Parkorbit über Terra ein. Stalker hatte längst wieder die Rolle des Captain Ahab angenommen. Fazzy Slutch war nach längerem Nachdenken zu dem Schluß gekommen, es sei besser, wenn er seinen Begleitern vorläufig nichts über die wahre Identität des Springerpatriarchen sagte.
    Terra war gefährliches Gelände. Sie brauchten keine zusätzliche Aufregung. Irgendwann würde sich Gelegenheit bieten, ihnen in Ruhe über Stalkers merkwürdiges Schicksal zu berichten.
    Das erste Unternehmen der Einsatzgruppe Slutch endete so farblos, wie es begonnen hatte. Als Fazzy sich erkundigte, wann denn nun die fünf Kilogramm Paratau abgeliefert werden sollten, erhielt er von einem sichtlich erheiterten Captain Ahab die Antwort: „Warum willst du dir darüber den Kopf zerbrechen, mein Freund? Der Transport ist risikoreich. Ich habe unter meiner Besatzung Männer und Frauen, die für solche Unternehmungen geschult sind. Der Paratau ist in fünf Paratron-Behälter aufgeteilt. Jeder Behälter faßt ein Kilogramm. Die Behälter werden am vereinbarten Ort hinterlegt. Das magst du dem Mann mitteilen, wenn du in seinem Büro sitzt."
    „Welchem Mann?" fragte Fazzy verwirrt.
    „Homer Adams. Sollst du ihn nicht aufsuchen?"
    Fazzy erinnerte sich nicht, je darüber gesprochen zu haben. Er fand sich damit ab, daß Captain Ahab Dinge wußte, die er eigentlich gar nicht wissen konnte.
    Die dreizehn Vironauten wurden unzeremoniell mit Hilfe eines Landungsboots auf dem Raumhafen Terrania abgesetzt. Fünf Springer begleiteten sie bis zu dem Gebäude, in dem die Einreiseformalitäten zu erledigen waren. Fazzy hatte nicht erkennen können, ob sich die fünf Paratron-Behälter ebenfalls an Bord des Bootes befanden.
    Die Abfertigung durch die Einreisebehörde vollzog sich ereignislos. In der großen Empfangshalle studierte Fazzy Slutch die neuesten Nachrichten, die in Bild und Schrift auf einer großen Videofläche aufgeblendet wurden. Er hatte erwartet, den Bericht über den Untergang der KISASU in großer Aufmachung zu finden. Aber es wurde über das Gardistenschiff kein einziges Wort gesagt.
    Ihres weiteren Schicksals ungewiß, quartierten sich die dreizehn Vironauten in einem Hotel der Innenstadt ein. Fazzy unternahm sofort einen Versuch, sich mit der Kosmischen Hanse in Verbindung zu setzen. Er hatte nicht damit gerechnet, bis zu Homer G. Adams vorzudringen, und reagierte äußerst verblüfft, als er plötzlich den aus zahllosen Aufnahmen bekannten Charakterschädel mit den blaßblauen Augen und dem schütteren Haarkranz vor sich auf der Bildfläche des Empfängers sah.
    „Ich bin... uuh... man nennt mich Fazzy", sagte er verwirrt. „Ich habe dir etwas Wichtiges auszurichten."
    Homer Adams nickte.
    „Ich dachte mir so etwas schon", meinte er leichthin. „Halt dich bereit, Fazzy. Ich lasse dich abholen. Bring ein oder zwei Begleiter mit, die dich bei der Berichterstattung unterstützen können."
    Eine gute Stunde später saßen Fazzy Slutch, Veeghr und Vaa Zelkor in dem Raum, den man unter Eingeweihten das Allerheiligste nannte: in Homer Adams' Arbeitszimmer im Herzen des Hauptquartiers Hanse. Sie waren ohne weiteres vorgelassen worden. Der Weg zu Adams' Büro führte durch mehrere kahle Korridore. Fazzy Slutch war sicher, daß sich hinter den Wänden aus glattem Konkrit Geräte verbargen, die sie auf Herz und Nieren überprüften.
    Fazzy erledigte sich zunächst des Auftrags, den er von Captain Ahab mitbekommen hatte: Fünf Behälter mit je einem Kilogramm Paratau waren am vereinbarten Ort deponiert.
    „Das ist gut", nickte Adams. „Damit ist die erste Vorbereitungsphase erfolgreich abgeschlossen."
    Fazzy wollte auch über die Begegnung mit der KISASU berichten,
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