Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1309 - Heiße Fracht für Terra

Titel: 1309 - Heiße Fracht für Terra
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Bord der OSFAR Idie Sitte des künstlichen Wechsels von Hell- und Dunkelperioden nicht gepflegt wurde.
    Für das Mahl war ein Raum hergerichtet worden, der in unmittelbarer Nähe von Ahabs Privatquartier lag und groß genug war, um die zehnfache Menge an Gästen aufzunehmen. Er war auf dieselbe Art und Weise ausgestattet wie das Zimmer, in dem der Captain die drei Vironauten empfangen hatte. Groteskes mischte sich mit Pompösem.
    Captain Ahab mochte ebenso reich sein wie Fjondar Eskorodul, aber dessen Geschmack besaß er nicht. Ahab selbst hatte sich ebenfalls in Schale geworfen. Er trug jetzt eine goldene Hose zu blauen Stiefeln und einen mit zahlreichen Stickereien verzierten Bolero, der die Hälfte seines Oberkörpers freiließ. Infolgedessen war zu erkennen, daß der Herr der OSFAR Iein Anhänger der Tätowierkunst war. Die Zeichnungen, die seine Haut bedeckten, waren geschmacklos bis obszön. Sie waren in den verschiedensten Farben ausgeführt, und einige Konturen waren mit glitzernden Miniaturkristallen ausgelegt, bei denen es sich, wie Captain Ahab stolz erklärte, um Diamantsplitter reinsten Wassers handelte.
    Während des Essens, das im klassischen Stil springerscher Festmahlzeiten nicht von Robotern, sondern von Mitgliedern der Besatzung aufgetragen wurde, brachte Fazzy Slutch die Rede auf ein Thema, das ihn interessierte.
    „Du hast Paratau an Bord", sagte er zu Captain Ahab. „Wie ich die Sache verstehe, sind hohe Konzentrationen von Paratau ein gefährliches Ding. Wie schützt du dich gegen den Effekt der spontanen Deflagration?"
    Captain Ahab schmunzelte, während er sich mit sichtlichem Appetit ein mächtiges Stück Braten in den Mund schob.
    „Die OSFAReins mag nach außen hin alt aussehen", antwortete er, auf beiden Backen kauend, „aber sie ist innen mit der modernsten Technik ausgestattet. Selbstverständlich wird der Paratau unter energetischem Verschluß gelagert. Die OSFAReins führt jeweils nur geringe Mengen des Stoffes an Bord, gerade genug, daß ich hier und da ein rasches Geschäftchen tätigen kann. Meine größeren Vorräte sind anderswo gelagert. Die Lagerräume sind, hier an Bord ebenso wie in meinem stationären Versteck, durch Paratronfelder geschützt. Es kann nichts passieren, mein Freund."
    Im Hintergrund des Speisesaals schwebte eine Videofläche., Sie hatte bisher das konturlose Grau des Hyperraums gezeigt. Plötzlich, ohne Übergang, erschien das Sternenmeer der Milchstraße. Die OSFAR Iwar zu einem Orientierungsmanöver aus dem Metagrav-Flug aufgetaucht.
    „Das ist es eben, was ich meine", sagte Fazzy Slutch. „Paratron-Generatoren sind starke Streustrahler. Wenn dir jemals ein Sotho-Inspektor an Bord käme, wüßte er sofort, daß du Paratau an Bord hast."
    Captain Ahab hörte auf zu kauen. Sein Gesicht wurde finster.
    „Freund, du hast eine unangenehme Art, einem den Appetit zu verderben", knurrte er.
    „Die OSFAReins hat es bisher vermieden, mit einem Inspektor Bekanntschaft zu machen. Warum mußt du den Teufel an die Wand malen?"
    Fazzy Slutch war in seinem bewegten Leben vielen Wesen mit labilem Temperament begegnet. Captain Ahabs cholerische Reaktion machte ihm wenig zu schaffen. Er wollte abwinken und des Captains Zorn durch eine launige Bemerkung entschärfen. Aber dazu kam er nicht mehr.
    Das schrille Geheul einer Alarmpfeife ertönte. Der Laut war nur sekundenlang zu hören.
    Dann meldete sich eine Stimme.
    „Zentrale an Kommandant. Ein Schiff der Leibgarde des Sothos verlegt uns den Weg.
    Wir werden aufgefordert beizudrehen. Man will uns eine Gruppe von Inspektoren an Bord schicken."
    Captain Ahabs Gesicht wirkte unnatürlich starr. Zögernd griff er nach der Serviette, entfaltete sie und wischte sich über Bart und Mund.
    „Beidrehen", sagte er laut. „Alles andere hat zu warten, bis ich in der Zentrale bin."
    Er stand auf. Seine Augen funkelten. Ein Grinsen, dem jede Freundlichkeit fehlte, erschien auf seinem Gesicht.
    „Du bist ein Hex", sagte er zu Fazzy Slutch. „Die Teufel, die du an die Wand malst, nehmen Gestalt an. Kommt her und seht mir zu, wie wir die Häscher des Sothos bedienen."
     
    5.
     
    Die Vergößerung ließ das halbkugelförmige Schiff in beeindruckender Größe erscheinen, obwohl es weiter als zehntausend Kilometer entfernt war. Die Halbkugel wölbte sich mit einer Höhe von dreihundert Metern über einem kreisrunden Heck, dessen wabenförmige Maserung charakteristisch für die Raumschiffe der Leibgarde des Sotho war. Am Heckrand,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher