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1309 - Heiße Fracht für Terra

Titel: 1309 - Heiße Fracht für Terra
Autoren: Unbekannt
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Echo der Transmittertätigkeit bis auf ein Mimimum dämpften.
    Über eine Transmitterstrecke gelangten Fazzy Slutch und Julian Tifflor in eine mächtige, völlig kahle Höhle. Der Boden war nur notdürftig geglättet. Aus vier Richtungen mündeten weite, hellerleuchtete Korridore in den Höhlenraum. Im Hintergrund erblickte Fazzy eine finstere, torbogenförmige Öffnung von vierzig Metern Höhe. Rechts und links des Torbogens waren die Aggregate eines überschweren Transmitters angeordnet.
    Absorbereinheiten wuchteten gleich Orgelpfeifen in die Höhe. Die Station war nicht in Betrieb.
    „Acht Lichtjahre von hier", erklärte Julian Tifflor, „zieht ein toter Stern, ein Brauner Zwerg, seine Bahn. Irgendwann in ferner Vergangenheit muß er eine kleine Sonne gewesen sein, aber dann ging ihm der Brennstoff aus, und er erlosch einfach und starb.
    Jetzt hat er nur noch die Größe eines Planeten und eine mittlere Dichte von knapp zwanzig Gramm pro Kubikzentimeter."
    „Die letzte Fluchtstation?" fragte Fazzy.
    „So ist es", nickte Tifflor. „Falls Sotho Tyg Ian unseren Stützpunkt entdeckt und angreift, wissen wir nicht, ob wir ihn werden zurückschlagen können. Für den Fall, daß wir unterliegen, muß es einen Ausweg geben - wenn nicht für das Material, so doch wenigstens für die fünfzehntausend intelligenten Wesen, die die Mannschaft des Stützpunkts ausmachen. Die Transmitterstrecke endet in einem Hohlraum im Innern des Braunen Zwergs. Dort sind drei Großraumschiffe stationiert. Wenn Stygian CLARK FLIPPER erobert oder zerstört, harren wir im Innern des toten Sterns aus, bis die Kräfte des Sothos sich zurückziehen. Dann bringen wir uns mit den Schiffen in Sicherheit."
     
    *
     
    Drei Stunden lag der Besuch am großen Transmittertor zurück. Die Vironauten fanden sich zu einem gemeinsamen Essen zusammen und sprachen über die Eindrücke, die sie im Lauf des Tages gewonnen hatten. Viel Tiefschürfendes wurde nicht gesagt. Nur eine Bemerkung blieb Fazzy Slutch für später in Erinnerung. Mezzer Schaap machte sie, ein stämmig gebauter, mit einer kräftigen Portion Mutterwitz ausgestatteter Mann. Mezzer Schaap war von Beruf Kommunikationstechniker. Er hatte bei der Aktion in Feresh Tovaar 185 eine wichtige Rolle gespielt.
    „Auf den ersten Blick verschlägt es einem den Atem", sagte er. „Was für eine Technik, sagt man sich. Aber dann schaut man näher hin und stellt fest, daß es eigentlich nichts Neues gibt. Die Geräte sind wesentlich verbessert gegenüber dem, was wir aus der Vergangenheit kennen. Aber es gibt keine Neuigkeiten. Was ist los mit der galaktischen Technik? Entwickelt sie sich nicht mehr weiter?"
    „Immerhin haben sie den Striktor erfunden", murmelte jemand im Hintergrund.
    In Gedanken kehrte Fazzy Slutch später noch manches Mal zu Mezzer Schaaps Worten zurück. Mezzer hatte recht. Die technische Entwicklung schien zu stagnieren. Man brauchte nur an den Enerpsi-Antrieb zu denken, dessen Funktionsweise trotz fünfzehn inzwischen verstrichener Jahre immer noch nicht enträtselt worden war.
    Nach dem Essen war eine Besichtigung geplant, über die weder Julian Tifflor noch einer der anderen Betreuer der Vironauten bisher Näheres hatte verlauten lassen. Der Sache haftete die Aura des Geheimnisvollen an, und die Spannung unter den Vironauten wuchs.
    Man führte sie in einen kleinen Raum, der mit bequemen Sitzmöbeln ausgestattet war.
    Der Vordergrund war frei von Einrichtungsgegenständen und diente, worauf die in die Wände eingelassenen Objektive von Bildgeräten hinwiesen, als Projektionsvolumen.
    Julian Tifflor erschien wenige Minuten später.
    „Was ihr jetzt zu sehen bekommt, sind Bildberichte über ein Vorhaben, an dem die GOI schon seit Jahren arbeitet", begann er. „Ihr könntet sagen: Wir sind dabei, eine Geheimwaffe zu entwickeln. Wir haben gute Fortschritte erzielt. Die Waffe wurde bereits bei mehreren Gelegenheiten eingesetzt und hat beeindruckende Erfolge erzielt. Wenn ihr ein Rohr oder eine Antenne mit dazugehöriger Abstrahlvorrichtung zu sehen erwartet, dann täuscht ihr euch. Bei unserer Waffe handelt es sich nicht um ein mechanisches, syntronisches oder sonst irgendwie geartetes Gerät. Die Waffe ist das lebende Wesen selbst."
    Die Beleuchtung erlosch. Ein dreidimensionales Bild entstand innerhalb des Projektionsvolumens. Die Darstellung erschien auf den ersten Blick banal. Ein Mann, offensichtlich terranischer Herkunft, saß an einem Tisch. Auf dem Tisch standen zwei
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