Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1309 - Heiße Fracht für Terra

Titel: 1309 - Heiße Fracht für Terra
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
allen Kanälen, und ihren Dechiffriermethoden ist kaum einer unserer Kodes gewachsen. Ganz abgesehen davon, daß wir einen weit abgelegenen Sender benützen müßten, um die Gefahr der Peilung auszuschalten. Wir arbeiten in solch wichtigen Angelegenheiten fast ausschließlich mit Kurieren."
    Der Unither stand auf.
    „Weiter, glaube ich", sagte er, „gibt es nichts zu besprechen." Er schwenkte seinen Rüssel in Fazzys Richtung. „Es war ein überaus interessanter Bericht, den du uns gebracht hast, mein Freund."
    Die anderen Mitglieder des Präsidiums verabschiedeten sich ebenfalls. Julian Tifflor und Fazzy blieben alleine zurück. Ihre Blicke trafen sich. Tifflor schmunzelte.
    „Ich habe sie so beeindruckt, daß sie ganz benommen sind", sagte Fazzy bitter.
    Julian Tifflor machte eine winkende Geste.
    „Komm, ich zeig dir was", sagte er.
     
    *
     
    Er führte ihn in einen fensterlosen Nebenraum. Auf einen akustischen Befehl hin erlosch die Beleuchtung, und ein Bild entstand. Es war dreidimensional, eine holographische Projektion. Es zeigte das Sternenmeer der Milchstraße: den hellen, dichtgepackten Kern und die dünnen Fäden der Spiralarme. Durch das Sternengewirr zogen sich blasse grüne Linien.
    Fazzy Slutch kannte das Bild. Er hatte es vor Tagen schon einmal gesehen, als die AVIGNON sich der Milchstraße näherte. Die blaßgrünen Linien waren die Stränge des Stygischen Netzes.
    „Die Raumforts einblenden", sagte Tifflor.
    Eine Schar greller, roter Leuchtpunkte materialisierte. Es mußten Hunderte sein, weit über eintausend. Sie lagen in das Gewirr der Sterne und der psionischen Feldbahnen eingestreut.
    „Feresh Tovaar heißen sie auf Sothalk", erklärte Julian Tifflor. „Hüter des Weges.
    Stygian hat sie dort errichten lassen, wo mehrere Stränge seines Netzes einander kreuzen. Sie dienen der Überwachung und der Steuerung. Zwölftausend solcher Weghüter soll es geben. Wir kennen die Standorte rund eines Zehntels. Wir wissen, daß wir Sotho Tyg Ian nur schlagen können, wenn es uns gelingt, die Raumforts auszuschalten. Nicht alle, aber doch eine große Zahl. Dann nämlich verliert er die Kontrolle über das Stygische Netz und kann seine Truppen nicht mehr verschieben, wie es ihm behagt.
    Einen einzigen Feresh Tovaar haben wir bisher vernichten können, Bonifazio Slutch!
    Nummer einhundertfünfundachtzig. Du erinnerst dich? Die Fuata Jeshi, die Jägerbrigade, ist uns hart auf den Fersen. Wir dürfen uns nirgendwo zeigen, ohne daß wir von überlegenen Kräften angegriffen werden. Der Sotho besitzt ESTARTUS überlegene Technik. Wir wissen noch nicht einmal, wie man ein Enerpsi-Triebwerk konstruiert. Wir haben mit viel Mühe und Aufwand den Striktor entwickelt, mit dem wir psionische Feldlinien anzapfen können. Jahrelang waren wir so gehetzt, daß wir vollauf damit beschäftigt waren, uns zu verstecken und unsere Verluste in Grenzen zu halten. Vom Entwickeln einer eigenen Initiative konnte nicht die Rede sein.
    Allmählich ändert sich die Lage. Wir machen Fortschritte. Aber der Weg ist steil und gefahrvoll. Jeder Meter Fortschritt muß teuer erkauft werden. Wir sind mit unseren Plänen beschäftigt. Die Gedanken, wie wir gegen die Fuata Jeshi vorgehen können, verfolgen uns bis in den Schlaf.
    Da kommst du und meinst, wir müßten vor Überraschung vom Stuhl fallen, nur weil Reginald Bull in Absantha-Gom einen Stützpunkt der Kartanin entdeckt hat!"
    Fazzy Slutch saß eine Zeitlang still. Es hatte der Aufklärung nicht bedurft. Er hatte sich Ähnliches schon vor geraumer Zeit gedacht.
    „Warum erzählst du mir das?" fragte er.
    „Warum? Erstens, um dich zu trösten. Du hast eine lange, schwere Reise hinter dir.
    Siebenundzwanzig deiner Freunde haben ihr Leben verloren, damit du uns eine Nachricht überbringen konntest, mit der sich hier in CLARK FLIPPER kein Hund hinterm Ofen hervorlocken läßt. Du hast es zumindest verdient, daß jemand ein paar freundliche Worte zu dir spricht, nicht wahr?"
    „Danke", sagte Fazzy. „Ich fühle mich getröstet. Und zweitens?"
    „Zweitens", antwortete Julian Tifflor ohne Zögern, „wollte ich dir unsere Lage schildern, um dir klarzumachen, daß wir deine Hilfe brauchen. Deine und die deiner Vironauten."
    Fazzy sah verwundert auf.
    „Hufe? Wozu?"
    „Deine Nachricht muß Homer Adams überbracht werden. Wer wäre besser dazu geeignet als die ursprünglichen Kuriere? Außerdem haben wir Ware, die nach Terra geschafft werden muß. Das hat auf unauffällige Weise
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher