Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1303 - Blut für das Disco-Trio

1303 - Blut für das Disco-Trio

Titel: 1303 - Blut für das Disco-Trio
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
natürlich frei gehalten. Das Versprechen hatten sie schon eingehalten.
    Außerdem wollten sie Ärger aus dem Weg gehen. Schließlich war Anastasia die Gründerin der Band gewesen. Sie nannten sich die HOT SPOTS, und die drei Girlies – wobei sie eigentlich aus dem Alter schon heraus waren, was aber niemand störte, weil sie so jung aussahen – hatten sich einen Namen gemacht. Sie waren in allen großen Hallen und Discos aufgetreten und befanden sich auf dem Weg nach oben.
    Irgendwann hatte es Anastasia übertrieben. Man sollte eben nicht mit Drogen handeln und sich dabei erwischen lassen. Ihre beiden Mitstreiterinnen hatten Glück gehabt. Anastasia war praktisch auch für sie mit in den Knast gegangen.
    Lange würde es nicht mehr dauern. Michelle und Sheena hatten die Fahne der Band so lange hochgehalten, und sie würde noch höher steigen, wenn Anastasia wieder mit im Boot saß.
    Sie hatte sich schon einen Plan zurechtgelegt. Vor allen Dingen sollten die Medien mehr mit einbezogen werden. Wichtig waren die TV-Auftritte. Sie mussten Videos drehen und zusehen, dass sie bei den großen Musiksendern liefen. Wichtig war M-TV.
    Das alles befand sich als Plan in Anastasias Kopf. Sie wusste genau, wie sie vorgehen mussten, und sie freute sich auf die Zeit nach dem Knast. Da würde einiges wieder ins Rollen kommen.
    Momentan gab es für sie keinen Grund zur Freude. Es war einfach zu kalt. Der Wind, der gegen ihr Gesicht biss, war dabei, ihre Gedanken einfrieren zu lassen. Sie war kein »Hot Spot« mehr, sondern nur noch ein »Cold Spot« Den Winter konnte man nur hassen, und sie hörte sich bei jedem Schritt selbst mit den Zähnen klappern.
    Links vor ihr lag das freie Feld. Da konnte sich der Wind so richtig austoben. Er pfiff über eine Fläche hinweg, die nicht nur dunkel aussah, denn einige Schneeflocken waren noch zurückgeblieben und sahen aus wie helle Inseln in einem dunklen Meer.
    Wenn sie das Brachland passiert hatte, ging sie wieder neben den schmalen Bäumen her wie schon nach dem Verlassen des Taxis. Anschließend ragte dann das Gebäude der Strafanstalt in die Höhe.
    Schon jetzt sah sie die wenigen einsamen Lichter, die wirklich nichts Warmes und Lockendes vermittelten. Schon aufgrund der kalten Lichter konnte man sich in dem Bau nicht wohl fühlen.
    Anastasia hielt den Kopf tief gesenkt. Es interessierte sie nicht, was um sie herum passierte. Sie schaute auf ihre Schuhspitzen, sie kickte mal einen Stein weg oder einen abgebrochenen und jetzt hart gefrorenen Ast. Dass sie schon seit einiger Zeit verfolgt wurde, bemerkte sie nicht. Es war eine Gestalt, die parallel zur Straße hinhuschte, sie aber nicht betrat und auch nicht den schmalen Gehstreifen an ihrem Rand. Sie hielt sich noch zurück, aber sie näherte sich immer mehr der einsamen Wanderin, die davon nichts merkte und tief in Gedanken versunken war, wobei sie sich jetzt ärgerte, dass sie das Taxi nicht bis zum Ziel hatte fahren lassen. So bissig hatte sie sich die Kälte nicht vorgestellt.
    Trotzdem hob sie den Kopf. Anastasia wollte wissen, wie weit der lockere Niederwald noch reichte.
    Er war fast verschwunden. Struppiges Buschwerk hatte seine Stelle eingenommen. Die Fantasie spielte ihr einen Streich. So sah sie in den kahlen Büschen schreckliche Gestalten, die aus dem Fegefeuer ragten und ihre verbrannten Arme in die Gegend streckten, um ein wenig Kühle zu bekommen.
    Vor ihr bewegten sich die Zweige. Daran trug nicht der Wind die Schuld. Plötzlich brachen sie auseinander. Es entstand eine Lücke, und aus ihr hervor drückte sich eine Gestalt, die nur zwei huschende Schritte brauchte, um den schmalen Gehweg neben der Straße zu erreichen. Sie blieb dort stehen und breitete die Arme aus.
    Alles war blitzschnell gegangen. So rasch, dass Anastasia erst etwas merkte, als die Gestalt vor ihr stand. Augenblicklich blieb sie stehen. Sie dachte an einen Überfall, spannte sich innerlich und stieß hart den Atem aus.
    Wehren konnte sie sich. Das hatte sie im Knast gelernt. Man musste sich eben verteidigen, wenn man sich durchsetzen wollte, aber das hier war nicht die Strafanstalt. Sie befand sich auf freiem Gelände und hätte eine sichere Beute für Straßenräuber sein können.
    Räuber waren es nicht.
    Nur einer stand vor ihr!
    Einer?
    Nein, das war kein Mann. Zuerst wollte sie es nicht glauben, aber es stimmte tatsächlich. Vor ihr stand eine Frau mit langen sehr blonden Haaren.
    Anastasia schüttelte den Kopf. Sie wusste nicht, was sie denken
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher