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1303 - Blut für das Disco-Trio

1303 - Blut für das Disco-Trio

Titel: 1303 - Blut für das Disco-Trio
Autoren: Jason Dark
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flippig darstellte wie vor ihrer Verurteilung. So etwas konnte man mit ihr einfach nicht machen. Das war der reine Wahnsinn und eigentlich auch unglaublich.
    Und doch war es das nicht. Dazu war die Blonde einfach zu ernst gewesen. Sie hatte zwar gelächelt, aber dieses Lächeln bedeutete etwas anderes und schien nur die Vorstufe für etwas zu sein, das in einem Schrecken endete.
    Anastasia sollte sich nicht getäuscht haben. Ihr Blick wurde von den Lippen der anderen Person angezogen wie das Eisen von einem Magneten. Sie konnte einfach nicht wegschauen, denn jetzt bewegten sich die Lippen, und so öffnete sich auch der Mund.
    Zähne wurden sichtbar.
    Die obere Zahnreihe besonders. Das hatte diese Person bewusst getan, und sie gab damit preis, wer sie tatsächlich war.
    Zwei lange und spitze, leicht gekrümmte Zähne ragten aus dem Oberkiefer hervor. Für Anastasia gab es keine Zweifel mehr.
    Vor ihr stand ein Vampir!
    ***
    Glauben konnte sie es noch immer nicht. Sie war starr geworden und blickte nur auf die untere Gesichtshälfte, die von einem Lächeln verzogen war und dem gesamten Gesicht einen irgendwie unnatürlichen Ausdruck gab.
    Trotz der Dunkelheit hatte sie es zuvor als perfekt angesehen. Als eine glatte Schönheit. So baute man Puppen, an denen sich die Menschen erfreuten, doch jetzt hatte diese Schönheit doch Risse bekommen, und das gesamte Gesicht stieß sie eher ab, als dass es sie anzog.
    »N… nein …«, flüsterte sie, obwohl sie es überhaupt nicht wollte. Es war einfach über sie gekommen. »Wer bist du wirklich?«
    »Ich heiße Justine Cavallo.«
    Anastasia lachte etwas krächzend. Sie wusste nicht mehr, wie sie die Hände halten sollte und fuhr mit den Handflächen am kalten Stoff des dünnen Mantels entlang. »Das ist nicht alles – oder?« Die direkte Wahrheit traute sie sich nicht zu sagen.
    »Nein, das ist nicht alles.«
    »Was dann?«
    »Du siehst es, Anastasia.«
    »Ein Vampir?«
    »Ja, ein Vampir. Eine Person, die sich vom Blut anderer ernährt, wenn du verstehst.«
    »Auch von meinem?«
    »Sicher, auch von deinem Blut. Das ist nun mal so, meine Teure. Blut ist Blut, und ich bin hungrig, verstehst du?«
    Sie verstand, aber sie wollte es nicht begreifen. Was sie hier erlebte, das war nicht die Wirklichkeit. Es gab keine Vampire in der Realität. So etwas konnte man vergessen. Es gab sie nur in Filmen und in Horror-Romanen, aber nicht so. Und deshalb konnte sie es auch nicht glauben. In ihr baute sich Widerstand auf. Sie spürte ihn. Sie merkte, wie sie wütend wurde. Sie begann laut zu lachen. Das hatte sie eigentlich nicht gewollt, es kam von allein, und sie musste sich einfach freie Bahn verschaffen.
    Justines Bewegung war nur kurz und kaum mit den Augen zu verfolgen. Den Erfolg bekam Anastasia zu spüren. Zwei Hände legten sich gegen ihre Wangen und pressten das Gesicht zusammen.
    Das Lachen erstickte ihr in der Kehle. Es war nur noch ein Gurgeln zu hören, das allerdings auch schnell endete.
    In diesem schrecklichen Augenblick wusste Anastasia, dass diese Justine Cavallo die Wahrheit gesprochen hatte. Dass die beiden Zähne nicht künstlich waren, sondern zu ihr gehörten, eben wie es zu einem Vampir passte. Dabei spielte es auch keine Rolle, ob die Person nun weiblich oder männlich war.
    Sehr dicht sah sie das Gesicht der anderen vor dem ihren. Anastasia wehrte sich nicht. Die Kälte schien ihren Körper eingefroren zu haben, und sie tat auch nichts, als die Blonde sie vom schmalen Gehweg weg und in einen dieser trockenen Gebüschstreifen am Rand der Straße zerrte. Justine ging nicht eben zart mit ihrem Opfer um. So hörte Anastasia wie die Zweige unter dem Gewicht ihres Körpers zusammenknackten als wären es alte Knochen.
    Über ihr tanzte der Schatten der Blonden, als die Füße den Kontakt mit dem Boden verloren. Die Blutsaugerin ließ ihre Beute los.
    Sie schleuderte Anastasia so hart zu Boden, dass sie aufschrie. Ein harter Zweig schrammte über ihren Hinterkopf hinweg und hinterließ dort wahrscheinlich einen blutigen Streifen.
    Trotz allem sah Anastasia noch klar. Die Blonde stand vor ihr wie ein Denkmal. Breitbeinig und grinsend. Erst jetzt fiel der Liegenden auf, dass Justine nicht atmete. Ihr schoss durch den Kopf, dass Vampire nicht atmen. Das alles kannte sie aus den entsprechenden Filmen, doch dies in der Wirklichkeit zu erleben, war einfach verrückt.
    »Dein Blut wird mir besonders gut schmecken, meine Teure. Später werde ich dich zu meiner Dienerin machen, und
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