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1300 - Die Gänger des Netzes

Titel: 1300 - Die Gänger des Netzes
Autoren: Unbekannt
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Bekannte. Erkennst du mich denn nicht, Perry?
    Rhodan hatte den Körperlosen nicht erkannt. Auch bei der zweiten Begegnung nicht, die unter anderen Voraussetzungen der Vergeistigung stattgefunden hatte - der Freund war ihm im Zeitraum der Feinjustierung von TRIICLE-9 im Traum erschienen. Und wieder wollte er seinen Namen nicht nennen. Wer ich bin, musst du selbst ermitteln. Sonst verlöre mein Ruf seine Wirkung. Und die dritte und letzte Traumbegegnung hatte vor zehn Tagen auf Terra stattgefunden. Wieder hatte sich der Freund nicht zu erkennen gegeben, aber Rhodan hatte seine Nähe noch intensiver gespürt, und sein Ruf war eindringlicher gewesen. Und er hatte ein Versprechen gegeben: Ich kann euch von der Ritteraura befreien... Gesil... befindet sich in Sicherheit... Auch das Kind ist wohlauf und in Sicherheit.
    Die Stimme des Unbekannten nein, des unerkannten Freundes, berichtigte sich Rhodan - hatte ihm Vertrauen eingeflößt und Geborgenheit vermittelt.
    Rhodan wusste, dass er Befreiung von der Ritteraura erwarten konnte, wenn er dem Ruf folgte, und dass er Gesil und ihrer beider Kind vorfinden würde. Er war sich da ganz sicher. Über die Gesinnung des Rufers gab es keine Zweifel, offen blieb nur die Frage seiner Identität.
    Geoffrys nüchterne Stimme riss ihn in die Gegenwart zurück. „Soweit ich ermitteln kann, weist dieser Kugelsternhaufen keine Besonderheiten auf", erklärte er. „Er besitzt einen Durchmesser von hundertachtzig Lichtjahren und enthält rund zweihundertfünfzigtausend Sonnen. Ein Kugelsternhaufen wie irgendein anderer. Hat er irgendeine Eigenheit aufzuweisen, die auf die Existenz eines ESTARTU - Wunders schließen ließe, Vi?"
    „Solche Schlüsse lassen sich mangels Vergleichswerten nicht ziehen", antwortete das Virenschiff. „Aber der Kugelsternhaufen besitzt in der Tat eine Eigenheit. Er ist eine einzige große Kalmenzone, so dass es nicht möglich ist, mittels des Enerpsi-Antriebs einzufliegen. Wir können uns nur entlang der sternenarmen Peripherie fortbewegen."
    „Somit sind wir in einer Sackgasse gelandet", stellte Waringer trocken fest. Er rief einige Daten ab und fuhr fort: „Der nächste Stern ist zwanzig Lichtjahre entfernt. Es handelt sich um einen roten Riesen. Ein recht deutliches kosmisches Leuchtfeuer. Vielleicht finden wir dort weitere Hinweise.
    Machen wir diesen Abstecher?"
    „Ich habe Anweisung von Unbekannt, an dieser Position auf weitere Instruktionen zu warten", erklärte das Viren schiff. „Soll ich sie befolgen?"
    „Unbedingt!" bestimmte Rhodan. „Dann eben nicht", meinte Waringer seufzend und beschäftigte sich weiter mit der Datenauswertung. Dabei fiel ihm eine Ungereimtheit auf. Er murmelte: „Da stimmt doch etwas nicht. Vi, du hast behauptet, dass der Kugelsternhaufen in einer Kalmenzone liegt. Aber die Auswertung ergibt, dass er eine sehr hohe psionische Streustrahlung besitzt. Wie erklärst du diesen Widerspruch?"
    „Es ist richtig, dass der Kugelsternhaufen von einem Netzwerk psionischer Linien durchzogen ist", antwortete das Virenschiff. „Aber diese sind nicht von jener Frequenz, auf die der Enerpsi-Antrieb anspricht. Die psionischen Ströme haben ein breites Spektrum, und darin gibt es nur ein winziges Enerpsi-Fenster, das man für diese Art der Fortbewegung nutzbar machen kann. Nimm die Doppelhelix psionischer Felder des Moralischen Kodes zum Vergleich, sie ist ausschließlich für die Weitergabe von Informationsimpulsen geeignet..."
    „Handelt es sich hier um das psionische Echo des Moralischen Kodes?" unterbrach Waringer. „Nein", antwortete das Virenschiff. „Halt!" rief Waringer unvermittelt aus. „Was ist das?" Er hatte in rascher Folge die Koordinaten aller zwölf ESTARTU-Galaxien ermittelt und sich einen Überblick über den gesamten Raumsektor verschafft. Dabei war ihm in der Randzone der Mächtigkeitsballung ein ungewöhnliches Phänomen im psionischen Bereich aufgefallen. Die seltsame Strahlungsquelle lag auf einer gedachten Linie zwischen der Doppelgalaxis und dem Kugelsternhaufen in Richtung aus der Mächtigkeitsballung. Die Entfernung zum Kugelsternhaufen betrug rund 300000 Lichtjahre. Waringer verlangte einen vergrößerten Bildausschnitt und eine Analyse aller Hyperfrequenzen bis in den psionischen Bereich. Plötzlich hatte ihn das Entdeckungsfieber gepackt. Je mehr Daten er vom Virenschiff bekam, desto klarer wurde, dass er hier einem einmaligen kosmischen Objekt auf der Spur war. „Was kann das sein?" murmelte er vor sich
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