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13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung

13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung

Titel: 13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung
Autoren: Vladimir Volkoff
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Tricks kennt Sidney auch, und bei der ersten Gelegenheit läßt er den Hauptmann mit einem elektronischen Detektor untersuchen. Sie müssen begreifen: Es ist ganz wesentlich, daß der Feind den Eindruck hat, sein Unternehmen sei völlig gelungen. Genauer: Mit einer Ausnahme, nämlich Ihre Flucht. Doch Borges hat mir über Funk berichtet, daß alles gutgegangen ist, die Sache mit dem Balken hat ganz natürlich gewirkt. Vom streng professionellen Standpunkt aus wäre es besser gewesen, Sie nicht zu befreien.
    Doch Montferrand war der Meinung, daß Sidney Sie sofort eliminieren würde, wenn Sie Ihre Rolle ausgespielt hätten. Und da er ja nun einmal eine Schwäche für Sie hat..., hat er erklärt, Ihre Schulung habe den Staat soviel gekostet, daß wir auch noch das Unmögliche versuchen müßten, Sie zu befreien. Und wenn es uns nicht gelänge, bekämen wir es mit ihm zu tun.«
    »Ja, aber... jetzt ist doch Montferrand selbst der SPHINX
    ausgeliefert. Seine Schulung hat noch weit mehr Geld gekostet als meine.«
    »Das habe ich ihm auch erklärt. Aber er meinte, bei ihm habe sich die Sache bereits amortisiert.«
    »Sind die Spanier beteiligt? Gibt es Straßensperren? Sind Hubschrauber ausgeschickt?«
    »Die Spanier waren so freundlich, uns dieses Büro zur Verfügung zu stellen, und uns zu erlauben, mit einem halben Dutzend bewaffneter Burschen die Grenze zu überschreiten. Das ist alles. Offen gestanden, das ist schon gar nicht so wenig.«
    »Wollen Sie damit sagen, daß sie gar nicht die Absicht haben, Sidney festzunehmen?«
    »Genau das. Sidney ist amerikanischer Staatsbürger. Es wäre ziemlich unangenehm für Spanien, einen amerikanischen Staatsbürger zu verhaften und ihm den Prozeß zu machen. Wie Sie wissen, unterhält das Land gute Beziehungen zu Amerika.
    Wenn er Spanien irgend etwas angetan hätte... Aber in diesem Land hat er nur Saver umgebracht, einen anderen amerikanischen Staatsbürger. Und so drückt Spanien bei seinen unsauberen Machenschaften beide Augen zu.«
    »Aber welche Garantie hat man dann für die Sicherheit von Montferrand?«
    Ferra lehnte sich in seinem Sessel zurück.
    »Gar keine", antwortete er kaltblütig.
    »Was, er hat keinerlei Deckung? Besitzt er wenigstens eine Waffe?«
    »Ich glaube nicht!«
    »Sidney hält ihn für den Chef des FND.«
    »Genau.«
    »Er läßt ihn umbringen, wenn er ihn ausgequetscht hat.«
    »Das Verhör des Chefs des FND dauert länger als vierundzwanzig Stunden. Und in vierundzwanzig Stunden sollten wir Montferrand befreit haben. Meinen Sie nicht?«
    »Aber in vierundzwanzig Stunden hat der Hauptmann Zeit genug, alles über den FND zu erzählen...«
    »Ausgeschlossen.«
    »Wieso?«
    »Sie haben doch selbst berichtet, daß Sie das ganze Serum gegen ein anderes aus der Wasserleitung ersetzt haben. Haben Sie das vergessen? Das kleine Spielchen, das Sie getrieben haben beim Verhör, sollte doch Hauptmann Montferrand auch spielen können, oder nicht?«
    Lennet hatte sich auf seinem Stuhl zurückgeworfen. Einige Augenblicke brachte er keinen Laut heraus.
    »Was ist los? Ist Ihnen schlecht?«
    »Sie begreifen nicht!« Lennet hatte Mühe, den schrillen Unterton in seiner Stimme zu unterdrücken. »Der Hauptmann hat zu mir gesagt: ,Sie haben mich verraten'. Nun...«
    »Nun?«
    »Es ist fast wahr. Er ist verloren... und zwar durch meine Schuld!«
    »Was soll das heißen?«
    »Daß der verfluchte Casara ein neues Fläschchen mit Serum hergestellt hat!«

Vierundzwanzig Stunden...
    Eine Minute lang saßen die beiden Männer schweigend da.
    Hauptmann Montferrand hatte sich in die Hände des Feindes begeben! Nun war er allerdings nicht Chef der Abteilung Abwehr geworden, weil er seine persönliche Sicherheit vor die Pflicht stellte. Aber die Unvorsichtigkeit war dennoch schwerwiegend, weil er den ganzen Nachrichtendienst in Gefahr brachte.
    »Paß auf", sagte schließlich Ferra, »er muß doch schon etwas geahnt haben! Ehe er wegfuhr, ließ er alle Parolen und alle Anlauforte ändern, und außerdem ordnete er erhöhte Alarmbereitschaft an. Wenn er verhört wird und spricht, sind wenigstens die Gefahren, Wichtiges auszuplaudern, sehr reduziert.«
    »Aber seine Karriere. Sein Ruf! Wenn er zurücktreten müßte?
    Wir müssen das verhindern!«
    »Da bin ich ganz Ihrer Ansicht. Aber was wollen Sie tun.
    Innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden können wir Sidney und seine Kumpane nicht stellen.«
    »Wie kommen Sie genau auf vierundzwanzig Stunden?«
    »Wir haben seinen
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