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13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung

13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung

Titel: 13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung
Autoren: Vladimir Volkoff
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Funkverkehr abgehört. Wir wissen, wo und wann er sich auf das Unterseeboot begeben will. Wo Sidney inzwischen seinen Gefangenen verstecken - und vielleicht auch schon verhören will, wissen wir nicht.«
    »Wenn die Spanier...«
    »Die Spanier machen nicht mit. Wir stünden übrigens ganz schön da, wenn wir ihnen erzählen müßten, in welcher Patsche wir sitzen.«
    Lennet stützte den Kopf in beide Hände. Im Augenblick war Sidney auf der Flucht. Aber wenn er irgendwo einen Schlupfwinkel erreicht hatte, würde er sicher nicht lange der Versuchung widerstehen, seinen Gefangenen auszuforschen, und zwar noch ehe er auf dem Unterseeboot war. Er würde ihm das Serum Casara einspritzen lassen, und Montferrand wäre verloren.
    Und wer war an dieser Lage schuld? Lennet!
    Warum hatte er sich auch gerühmt, den ganzen Vorrat vernichtet zu haben?
    Und dann begriff er plötzlich die ganze Wahrheit.
    Montferrand hatte natürlich genau gewußt, daß man ein Serum, das als Formel feststand, jederzeit nachmachen konnte. Das bewiesen die Vorsichtsmaßnahmen, die er ergriffen hatte. Er hatte sich also freiwillig in Sidneys Hände begeben und dabei gewußt, daß er vielleicht diesem Verhör unterworfen werden würde, gegen das er keinen Widerstand leisten konnte. Warum hatte er das getan?
    Um eine Chance zu haben, Sidney zu erwischen? Ja. Aber wenn man ihm das Serum spritzte, würde er ja die ganze Wahrheit von sich geben, und Sidney würde doch entkommen.
    Das einzig positive Ergebnis war dann die Tatsache, daß Lennet entkommen war. So hatte also Montferrand sein eigenes Leben aufs Spiel gesetzt, damit Lennet den Schlangen entging.
    »Ich werde ihn herausholen!« rief Lennet und sprang auf.
    Ferra zog die Brauen zusammen.
    »Haben Sie eine Idee?« fragte er sarkastisch.
    »Ja, ich habe eine!«
    »Und zwar eine, bei der wir die Spanier nicht brauchen?«
    »Ein ganz klein wenig. Wir müßten sie bloß bitten, uns zu sagen, wo ein Anruf herkommt, wenn wir hier angerufen werden. Geht das?«
    »Ich denke, das werden sie machen. Was sonst noch?«
    »Ein Flugzeug. Einen Arztkoffer aus Krokodilleder mit einem Kupferschloß. Drei Fahrzeuge und Polizei- oder Guardia-Civil-
    Uniformen.«
    »Das läßt sich sicher auch auftreiben.«
    »Wie viele Leute haben Sie hier?«
    »Nicht sehr viele. Drei waren am Turm eingesetzt und sind jetzt dabei, Sidneys Haus zu untersuchen. Hier sind Gaspard, Esbon und Sie, das ist alles.«
    »Dann müßten wir auch Edmond und Mira einsetzen!«
    »Sie sind verrückt! Der Hauptmann hat mir ganz besonders aufgetragen, über ihre Sicherheit zu wachen. Und Sie wollen, daß sie erneut in Gefahr kommen?«
    »Die Sicherheit des Hauptmanns gegen ihre. Da gibt es kein Zögern. Ein kleines Risiko, und Montferrand ist in Sicherheit.«
    »Sagen Sie, Lennet, Sie haben wohl ganz vergessen, daß ich der Chef des Kommandos bin.«
    Der Blick Ferras war härter geworden.
    »Hm... nein! Das würde ich mir nie erlauben. Natürlich erteilen Sie die Befehle!«
    Ferra hörte den Vorschlägen geduldig zu. »Es gibt wohl nur geringe Chancen, daß das funktioniert", sagte er, als Lennet geendet hatte.
    In diesem Augenblick klopfte es an der Tür: Gaspard, Esbon, Mira und Edmond standen draußen.
    »Herein", sagte Ferra, »der Einsatz geht weiter.«
    »Herr Oberleutnant, Sie wollen...« rief Lennet.
    »Was tut man nicht alles für einen Chef wie Montferrand.
    Hört zu: Wir brauchen einen guten Mediziner.«
    »Mich", sagte Gaspard sofort.
    »Gut. Dann zwei Zivilgardisten mit lackierten Kartonhüten und Waffen.«
    »Einer davon bin ich", sagte Lennet.
    »Und ich vermutlich der andere", seufzte Esbon.
    »Dann zwei schlechte Autofahrer!«
    »Nehmen Sie Edmond", schlug Mira vor.
    »Einverstanden", erwiderte Ferra. »Das wäre einer. Und Sie, hübsches Fräulein, sind der andere.«
    »Aber Monsieur, ich kann doch gar nicht Auto fahren.«
    »Genau das brauchen wir! Lennet, fangen Sie an!« Lennet hatte im Telefonbuch bereits die Nummer der lokalen Radiostation herausgesucht. Ferra schob ihm den Apparat hin.
    Eine temperamentvolle Andalusierin meldete sich.
    »Guten Tag, Senorita", grüßte Lennet. »Ich brauche Ihre Hilfe. Der Sender muß eine äußerst wichtige persönliche Nachricht durchgeben. In einer Garage, nicht weit von Giralda, hat man zwei Schlangen gefunden. Nach Meinung des Tierarztes handelt es sich um eine seltene Art, die es in Spanien nicht gibt. Vermutlich stammen sie aus Amerika. Sie sind übrigens sehr giftig. Natürlich könnten
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