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13 - Der Gott der Finsternis

13 - Der Gott der Finsternis

Titel: 13 - Der Gott der Finsternis
Autoren: Diana G. Gallagher
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Pyramide, als große Stücke der terrassenförmigen Wände sich zu lösen begannen.
    »Wie kommt Oz voran, Buffy?«, fragte Willow. »Ich kann nicht hinsehen.«
    »Sie sind fast hier.« Buffy beobachtete, wie Giles sich mühsam und unter Schmerzen voranschleppte und bekämpfte den impulsiven Drang, den Hang hinunterzuklettern. Die Beben wurden stärker, und sie würde alles nur noch schlimmer machen, sollte sie abstürzen. Eine heftige Erschütterung brachte ihre Zähne zum Klappern und jagte einen Regen kleinerer Steine polternd den steilen Hang hinab. Die Kletterer zogen die Köpfe ein, konnten dem Bombardement herabprasselnder Steine jedoch nicht entgehen. Juan taumelte, als ein größerer Brocken seinen Kopf traf, blieb aber auf den Beinen.
    Ihre Mutter kauerte sich neben sie und flüsterte besorgt: »Schaff deinen Hintern hier rauf, Giles.«
    Buffy lächelte, wobei sie sich - nicht zum ersten Mal - fragte, ob die Gefühle ihrer Mom gegenüber dem manchmal zerstreuten, stets charmanten und meist korrekten Bibliothekar tiefer waren, als sie zugeben würde. Als Giles sich schließlich über die Kante zog und direkt in Joyce Arme rollte, beschloss sie - wie üblich -, dass sie das eigentlich doch nicht wissen wollte.
    Ein scharfes Krachen, lauter als ein Überschallknall, spendete Beifall für Juan und Oz, als sie sich in die zweifelhafte Sicherheit des Felsenkreises flüchteten.
    Buffy dachte, nichts könnte sie nach den Erlebnissen der letzten paar Jahre noch überraschen, doch dann sah sie mit offenem Mund zu, wie die Rückwand der Pyramide in der Mitte aufriss. Der Spalt dehnte sich aus und gab den Blick auf den Coyote Rock frei, der von den Mauern eingeschlossen war. Die unteren Schichten des Gebäudes lösten sich, krachten in den Schlamm und lösten eine rasende Flutwelle am Fuß des Hügels aus. Die Wucht des Aufpralls ließ die Erde erzittern. Wohlwissend, dass ihre hochgelegene Zuflucht ebenso leicht in die Tiefe stürzen konnte, sahen die Flüchtlinge in dem Steinkreis reglos schweigend zu, wie der gewaltige Tempel in sich zusammenfiel.
    Der Opferstein rollte über die schiefliegende obere Plattform mitten ins Zentrum der Zerstörung. Die zertrümmerten Überreste zweier kleinerer Bauten stürzten geradewegs in die Tiefe, als die Begrenzungsmauern zusammenbrachen. Eine riesige Wolke aus Staub und Schmutz wirbelte auf und legte sich über den Schauplatz der Ereignisse, als die Ruine zu sinken begann. Ein gewaltiger Wirbel braunen Schlamms zog Tonnen von Stein in den gefräßigen Schlund des Strudels hinab.
    Die Stille unter den Augenzeugen hielt vor, bis auch die letzten Fragmente des Tempels verschwunden waren und auf dem See zähflüssigen Schlamms wieder Ruhe einkehrte.
    »Interessantes Schauspiel.« Xander verschränkte lässig die Arme und starrte in die Tiefe.
    »Da hast du verdammt Recht, Söhnchen.« Henry nickte bekräftigend.
    »Ist es vorbei?«, fragte Sienna jämmerlich.
    Oz starrte in den Abgrund. »Schätze schon.«
    »Nein! Ist es nicht!«, keuchte Willow. »Der Spiegel! Was ist aus dem Obsidianspiegel geworden und aus Tezcatlipoca und.«
    »Tezcatlipoca ist Geschichte.« Buffys Ton war schärfer als beabsichtigt, und sie riss sich mühsam zusammen, bevor sie weitersprach. »Dieses Mal endgültig. Angel hat den Spiegel zerbrochen, nachdem der Jaguar wieder in ihn verduftet war.«
    »Bist du sicher?«, fragte Giles.
    »Positiv«, entgegnete Buffy. »Die Sonne ist sicher - bis sie in ein paar Milliarden Jahren als Supernova über den Jordan geht.«
    »Ich bin begeistert«, erklärte Xander lächelnd.
    »Aber was. ich meine.« Buffy stotterte noch verunsicherter als sonst herum. »Also, äh, wo ist Angel?«
    »Angel ist weg.« Für einen kurzen Augenblick begegnete Buffy dem besorgten Blick ihrer Mutter, ehe sie sich abwandte.
    »Weg im Sinne von, wir sehen uns oder.« Xander zögerte, und der verlorenen Ausdruck in Buffys Augen beantwortete seine Frage.
    Weg im Sinne von Asche zu Asche...
    Weg.

19

    Buffy blieb auf den Stufen des Schulgebäudes stehen, als die Sonne sich im Westen dem Horizont zu neigte.
    Sie fühlte die Wärme, wusste, sie würde auch morgen wieder aufgehen, und fröstelte doch, weil der Preis, den sie für diese Sicherheit bezahlt hatte, so unendlich hoch gewesen war.
    Angel war tot.
    Dieses Mal für immer.
    Sie hatte schon einmal um ihn getrauert, und sie hatte ihn allein betrauert. Weder Giles noch ihre Freunde hatten gewusst, dass Willows Zauberei seine Seele gerettet
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