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1299 - Zeit der Bestie

1299 - Zeit der Bestie

Titel: 1299 - Zeit der Bestie
Autoren: Jason Dark
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als Erster das Wohnzimmer, während ich noch auf McBain wartete, der langsam auf mich zukam. Die Angst war nicht verschwunden. Ich schaute ihn mir genau an.
    Verletzungen sah ich nicht. Das war schon beruhigend.
    Dafür gelang mir ein kurzer Blick in die Küche. Auf dem Boden lagen Scherben. Hier war Geschirr zerschlagen worden. Bevor ich eine Frage stellen konnte, hörte ich Sukos Ruf.
    Ich verschob die Frage und betrat das Wohnzimmer. Hier lag das Zentrum der Kälte, und dafür gab es einen Grund. Ein offenes, aber zerstörtes Dachfenster. Die Scherben verteilten sich auf dem Boden, und ich dachte wieder daran, dass in der Küche ebenfalls Scherben lagen.
    Was lief hier ab?
    Ich blickte mich um. Es waren auch andere Spuren eines nicht nachvollziehbaren Geschehens zu sehen. So die Flecken auf dem Boden, und auch ein ungewöhnlicher Geruch drang in unsere Nasen.
    Terry McBain erklärte nichts. Er stand in unserer Nähe und zitterte. Er schnappte immer wieder Luft, wusste nicht, wohin er schauen sollte, und ich dachte natürlich an die Gestalt, die mich angegriffen hatte.
    »Er war hier, nicht?«, fragte ich leise. Terry McBain nickte, obwohl er nicht genau wusste, von wem ich gesprochen hatte.
    »Ist er durch das Fenster gekommen?«
    »Ja, und auch wieder verschwunden, als es klingelte.«
    »Moment mal«, sagte Suko und setzte zu einem kurzen Sprung an. Er erreichte den unteren Rand des Fensters, zog sich daran hoch und klettert, beinahe auf das Dach. Er blickte sich um, ließ sich nach einigen Sekunden wieder fallen und schüttelte den Kopf.
    »Nichts zu sehen, John. Unser Freund hat sich zurückgezogen. Bis zur nächsten Attacke.«
    »Ich will hier nicht mehr sein!«, flüsterte McBain. »Verdammt noch mal, ich habe Angst.«
    »Das brauchen Sie auch nicht, Mr. McBain. Wir werden schon für Ihre Sicherheit sorgen. Aber bevor das geschieht, würden wir gern wissen, was hier geschehen ist.«
    »Ich hatte Besuch.«
    »War es der Killer, der auch Gordon Moore angegriffen hat?«
    McBain ging zurück und musste sich setzen. Er nickte uns zu. »Ja, das ist er gewesen.«
    »Was passierte genau?«, wollte ich wissen.
    Er zog die Nase hoch. »Es ging alles so verdammt plötzlich. Ich wohne im Moment allein hier. Ich wollte auch zurück«, flüsterte er und schaute uns nicht an, sondern ins Leere. Seine Hände hatte er auf die Knie gelegt. Er musste sich selbst fremd vorkommen, und er sprach die nächsten Sätze sehr leise.
    »Ich habe ja selbst nicht damit gerechnet, doch ich konnte nichts dagegen tun. Er war plötzlich da. Ich habe hier gesessen und dann…«
    Wir hörten nur zu. Wollten ihn nicht unterbrechen. McBain redete immer flüssiger. Er war wohl froh, sich endlich seinen Frust von der Seele reden zu können, und wir erfuhren von einem Überfall, der schon etwas seltsam abgelaufen war.
    Wir begriffen nicht, dass man ihn am Leben gelassen hatte. Bei seinem Kollegen war das nicht passiert, und darauf sprachen wir ihn an.
    »Können Sie sich vorstellen, warum ausgerechnet Sie überlebt haben?«, wollte Suko wissen.
    »Das weiß ich alles nicht. Es kann ja sein, weil er hier was zu essen gefunden hat. Oder?«
    »Ja, das ist ein Argument«, gab ich zu.
    »Sonst weiß ich auch keinen Grund.«
    Terry McBain hatte Glück gehabt. Er konnte uns nichts mehr sagen, aber wir waren trotzdem nicht fertig, denn wir fragten ihn noch nach einigen Details.
    »Können Sie den Einbrecher genau beschreiben, Mr. McBain?«
    Der Polizist schaute mich aus großen Augen an und meinte: »Er ist wenig menschlich gewesen.«
    »Wie soll ich das verstehen?«
    »Mehr Tier.«
    »Wolf?«
    Diese Frage brachte ihn etwas aus dem Konzept. Er räusperte sich, dachte nach und strich über sein Kinn.
    »Ich weiß es nicht genau.«
    »Bitte denken Sie nach.«
    »Ja, schon.« Er schluckte wieder. »Ein Wolf ist es nicht gewesen, glaube ich.«
    »Aber Sie wissen es nicht?«, fragte Suko.
    Terry verdrehte die Augen. »Meine Güte, das ist alles so kompliziert. Ich habe ein Monster mit dem Körper eines Menschen gesehen, das steht fest. Mehr auch nicht.«
    »Und sein Gesicht?«
    Wieder musste er schlucken. »Ja, das hatte auch menschliche Züge. So weit, so gut. Wirklich, ich habe darin einen Menschen gesehen. Einen richtigen Menschen. Nur war seine Haut so dunkel und…«
    »Wuchs dort auch Fell?«
    McBain starrte mich an. »Ja und nein. Das Fell wuchs wohl mehr unter dem Kinn, und ich nehme an, dass es sich auch auf dem Körper verteilte.«
    »Wie sahen seine
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