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1299 - Zeit der Bestie

1299 - Zeit der Bestie

Titel: 1299 - Zeit der Bestie
Autoren: Jason Dark
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ging.
    Terry McBain glaubte, seinen Augen nicht trauen zu können. War das alles wahr, was er hier erlebte?
    Befand er sich in einem Albtraum? Gab es dieses Wesen wirklich? Oder war es nur in seiner Fantasie entstanden?
    Darüber kam er nicht hinweg. Aber er brauchte nur nach vorn zu schauen, um eine Antwort zu erhalten.
    Ja, diese Kreatur war keine Einbildung. Sie ging durch sein Wohnzimmer auf die offene Tür zu, drehte sich nicht mehr um und war wenig später im Flur verschwunden.
    Das Tappen der Schritte verstummte. Für eine Weile hörte Terry nichts. Noch immer traute er sich nicht aus dem Sessel. Aber allmählich entspannte er sich ein wenig. Auch das heftige Schlagen des Herzens normalisierte sich wieder, und er schaffte es, tief durchzuatmen. Er spürte, dass die Hose an seinen Oberschenkeln klebte, so stark hatte er in den letzten Minuten geschwitzt.
    War der mörderische Besucher fort?
    Ja, das Zimmer hatte er verlassen, aber er war nicht aus der Wohnung gegangen, denn Terry brauchte nicht mal die Ohren zu spitzen, um ihn zu hören. Die Mutation war in einem anderen Zimmer verschwunden. Entweder im Schlafzimmer, der Küche oder im Bad.
    Terry McBain konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, was die Gestalt dort zu suchen hatte.
    Da gab es keine Menschen, die sie hätte umbringen können. Die einzige Person in dieser Wohnung war Terry McBain selbst.
    Er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Aufstehen, dem anderen nachlaufen vielleicht…?
    Seine Gedanken wurden unterbrochen, als er die Geräusche aus der Küche hörte. Das Klappern irgendwelcher Töpfe, das Klirren von Geschirr, und wenig später das Geräusch, das entsteht, wenn Porzellan zu Bruch geht. Der Typ hatte regelrecht aufgeräumt und kehrte dann wieder zurück. Terry hörte das Geräusch seiner Schritte und konzentrierte sich wieder auf die offene Wohnzimmertür.
    Er hatte seine Sitzposition nicht verändert. Der Mund stand offen. Die Augen ebenfalls. Er hörte das Schmatzen und Knurren. Jetzt erinnerte die Gestalt wieder an ein Tier, das dabei war, sich satt zu fressen.
    Es dauerte nur Sekunden, da erschien die Gestalt im offenen Türviereck. Sie blieb dort stehen, als warte sie darauf, fotografiert zu werden. Terry starrte sie nur an und sah, was der Eindringling zwischen seinen Händen hielt.
    Fleisch, rohes Fleisch. Er hatte es im Kühlschrank gefunden. Rindfleisch, das Terrys Frau ihrem Mann gekauft hatte, damit er sich verpflegen konnte.
    McBain hielt den Atem an. Sein Gesicht verzog sich. Es sah einfach widerlich aus, wie diese Gestalt das Fleisch mit beiden Händen fest hielt und sein Gebiss hineinschlug. Er aß nicht, er fraß!
    Die scharfen Zähne hackten hinein. Sie bissen sich für einen Moment fest, dann zerrten sie die Brocken hervor. Die Fasern rissen. Blut tropfte zu Boden. Es rann auch am Kinn der Gestalt entlang.
    Es verfing sich im Fell, das die Halshaut bedeckte, und wenn die Mutation es geschafft hatte, die großen Stücke aus der Masse zu reißen, dann wurden sie kurz zermalmt und anschließend geschluckt.
    Auch über die Hände sickerte der rote Saft. Es schmeckte ihm. Der Glanz in seinen Augen schien sich noch verstärkt zu haben. Immer wenn er den Brocken absetzte, leckte er über seine Lippen. Er zerriss das Fleisch auch und stopfte sich die Stücke hintereinander in den Mund.
    Terry McBain konnte nur staunen. Er wusste selbst nicht, was er in seinem Innern fühlte. Irgendwo war er an eine Grenze gelangt. Nur allmählich erwachte wieder sein Denkvermögen. Er dachte daran, was wohl geschehen wäre, wenn der andere kein Fleisch im Kühlschrank gefunden hätte. Dann wäre er an der Reihe gewesen. Wie es auch mit dem Kollegen Gordon Moore passiert war.
    Einen Brocken hielt die Gestalt noch in der rechten Klaue. Sie kaute weiter, schaute ihn an, und tief in der Kehle erklang ein dumpfes Geräusch. Dann biss sie wieder zu.
    Weg war es.
    Der letzte Rest war in das Maul geschoben worden. Die Lippen glänzten feucht. Die Zungenspitze umfuhr sie kreisend, und dabei drangen schlabbernde Laute an Terrys Ohren. Das Schmatzen blieb, obwohl die Gestalt nicht mehr fraß.
    Die Mutation rülpste. Ein satter Laut. Einer, der auch Ekel bringen konnte. Dann schüttelte sie den Kopf. Einige Tropfen verließen die Umgebung des Mundes und landeten am Boden. Einen letzten Brocken spie die Mutation aus. Sie landete dicht vor Terrys Füßen.
    Terry McBain wusste auch jetzt nicht, was er von diesem ekligen Vorgang halten sollte. Er
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