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1294 - Die Botschaft des Elfahders

Titel: 1294 - Die Botschaft des Elfahders
Autoren: Unbekannt
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stützte sich auf alle drei Beine mit den kegelförmigen, weiß leuchtenden Krallen.
    Eri Grahden wußte, daß er nicht mehr zögern durfte. Unter ihm gab der Boden nach, und neben und vor ihm schossen zwei Radiopilze aus ihm hervor und bewegten sich in seine Richtung. Während er rückwärts sprang, löste er die Waffe aus. Ein fingerdicker Energiestrahl fauchte dem Laufschwanz entgegen und traf ihn im unteren Teil des Rumpfes. Der Körper explodierte. Der Pelz wurde mit einer grünlichen Flüssigkeit überflutet, und Teile des Körpers flogen den drei Männern um die Ohren. Sie brachten sich hastig aus der Reichweite des Tieres. Mit zischenden Lauten sank der Laufschwanz in sich zusammen. Die Beine schoben sich lamellenartig zusammen, und die Hälse kippten nach vorn. Hart schlugen die Schädel zu Boden, während der Rumpf in der Mitte auseinanderbrach. Ein letztes Zucken lief durch den Körper des Untiers. Die Augen fielen heraus und lagen jetzt wirklich wie Eier am Boden. Sie bekamen Risse und platzten auf.
    Aus ihnen krochen feuchte, winzige Laufschwänze und suchten hastig das Weite.
    Eri Grahden wandte sich angeekelt ab. Er bekam noch mit, wie Atwater die vier Dinger mit seiner Waffe vernichtete. Er eilte weiter auf Bursens Haus zu. Hinter ihm stürzte sein eigenes mit lautem Krachen zusammen. Staub stieg auf.
    Leises Gewinsel empfing sie. Sie verschafften sich Zutritt durch eines der zerplatzten Fenster. Die Tür existierte nicht mehr, das Dach hatte sie zusammengedrückt.
    „Afi!" schrie Grahden laut. „Wir sind es!"
    Ein Stöhnen kam als Antwort. Sie arbeiteten sich durch den zerstörten Fußboden vorwärts. Überall lag Erdreich und Dreck, den die Pilze emporgearbeitet hatten. Wie Lampen leuchteten sie überall in den Ecken und Winkeln.
    In der Mitte des Hauses fanden sie die Frau. Sie lag halb eingeklemmt unter einem Stahlträger, der herabgekommen war. Aus weit aufgerissenen Augen starrte sie die Helfer an.
    Die drei Männer packten zu.
    „Nicht!" flehte die Frau mit dunkler Stimme, ein deutliches Zeichen, daß sie bei vollem Bewußtsein war. „Entfernt euch. Ich habe Afi und alle anderen weggeschickt!"
    „Warum hast du dann um Hilfe gerufen?" fragte Meki Wansen mit seltsam belegter Stimme. Er schien etwas zu ahnen.
    „Die Schmerzen...", seufzte die Frau. „Geht jetzt!"
    Eri Grahden hatte bereits die Waffe beiseite gelegt und die Arme um den Träger gelegt.
    Er zog ihn zur Seite, so daß sie die Frau darunter hervorziehen konnten. Herny legte die Hände unter ihre Schultern.
    Die Frau schrie gellend auf. Sie keuchte. „Ihr bringt mich endgültig um. Olaßt mich wenigstens noch ein paar Stunden leben!"
    Eri bewegte die großen, runden Augen. Die Regenbogenhaut seiner Pupillen schillerte in allen Farben. Das Weiß der Augäpfel war kaum zu sehen. Die Augen der Mlironer besaßen etwas Anziehendes, Fesselndes. Jetzt aber leuchteten die Augäpfel in jähem Erkennen auf.
    „Nein!" ächzte Grahden. „Bloß das nicht. Nicht das!"
    „Doch!" flüsterte die Frau. Sie brach in Tränen aus. Ihre kunstvoll nach oben gesteckten Haare hatten sich längst gelöst und hingen ihr wirr um den Kopf.
    Vorsichtig hoben sie den Oberkörper von Afis Frau an. Dicht neben ihrem Rücken und in Hüfthöhe hatte sich einer der Radiopilze in ihren Körper gebohrt. Es waren keine Wundränder zu sehen und kein Blut, rein gar nichts. Der Pilz hatte den Körper berührt und in seinem Drang nach Symbiose sofort einen osmotischen Prozeß in Gang gesetzt. Der Himmel mochte wissen, warum es Afi nicht gelungen war, seiner Frau rechtzeitig zu helfen. Grahden fiel das Rückenleiden des Mlironers ein. Er hatte den Träger nicht heben können, und die Frau hatte ihn mit den Kindern weggeschickt.
    Stunden noch, dann würde der Radiopilz den Körper der Frau soweit vergiftet haben, daß sie starb. Die Möglichkeit, den Symbionten aus ihr zu entfernen, gab es nicht.
    Es sei denn...
    „Wir müssen um Hilfe bitten", rief Eri aus. „Wir müssen die Somer zu Hilfe rufen. Sie allein können dieser Frau helfen!"
    „Nein!" schrie die Verletzte wild. Ihre Augen flammten in wilder Entschlossenheit. „Ich will alles auf mich nehmen. Aber mein Leben will ich nicht einem Somer verdanken!"
    Sie blieb bei diesem unbeugsamen Stolz, und Eri Grahden und seine beiden Begleiter mußten es dabei bewenden lassen. Zwei Laufschwänze drangen in das Haus ein und lenkten sie ab. Die Tiere kamen von zwei Seiten, und sie mußten sich verteidigen und zusehen,
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