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1294 - Die Botschaft des Elfahders

Titel: 1294 - Die Botschaft des Elfahders
Autoren: Unbekannt
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zog die Teller aus dem Boden und riß ein paar Pilzfäden entzwei, die sich um sie herumgewickelt hatten. Eri nahm das Schwebefahrzeug nach vorn und brachte es zum Hauseingang. Hastig schleuste er die Familie ein und drückte Tuskan den Steuerknüppel in die Hand. Er nahm ihm eine weitere Waffe ab und schob sie unter seinen Poncho, den er als Obergewand über der Hose trug. Die Mode hier unterschied sich ein wenig von der des Heimatplaneten, aber sie hatte sich nicht weit davon entfernt.
    „In den Dschungel hinein!" zischte Eri. „Versteckt euch im Radiodschungel. Kennst du noch die Sauerinsel?"
    Tuskan nickte fahrig.
    „Dort treffen wir uns. Bring deine Mutter und deine Geschwister in Sicherheit!"
    Tuskan schluckte heftig. „Und du...?"
    Eri Grahden hatte den Gleiter bereits verlassen. Mit der freien Hand ballte er die Faust, und Herny Atwater und Meki Wansen umfaßten sie und schworen lautlos, sich so lange bedingungslos beizustehen, bis das alles vorbei war. Die beiden Männer gehörten nicht zur Familie, wohnten jedoch wie ein paar andere Männer und Frauen im Haus der Grahdens. Es gab zu wenige Häuser, und die Probleme auf dieser Welt hatten die Mlironer zusammenwachsen lassen.
    „Los! Verschwinde endlich!" schrie Eri. Tuskan riß ein wenig zu heftig an dem Steuerknüppel. Der Gleiter schoß nach vorn, streifte die Hauswand dicht neben dem Eingang und den Köpfen der drei Männer und trudelte davon. Endlich stieg er höher und beschrieb einen Bogen durch die Luft. Sein Heck ragte auffällig nach unten, das Fahrzeug war überladen. Es strebte dem Radiodschungel entgegen.
    Grahden hantierte an seinem Armband. „Höher!" rief er. „Sonst holen dich die Tentakel der Laufschwänze herunter!"
    Tuskan hörte ihn und befolgte seine Anweisung. Es war nicht einfach, den Gleiter in der kritischen Höhe zu lenken. Über hundert Metern trat automatisch die Sperre in Kraft, die in jedem Fahrzeug eingebaut war und im Namen der Somer dafür sorgte, daß sich das Fahrzeug nicht in die Hochatmosphäre wagen konnte oder gar in einen Orbit.
    Ein Krachen belehrte die drei Mlironer, daß sie sich in Gefahr befanden. Die Außenwand neben ihnen stürzte ein, und ein Teil des Daches kam herunter. Sie brachten sich rasch in Sicherheit und eilten in Richtung des Nachbarhauses davon. Afi Bursen meldete sich nicht mehr, und Eri verspürte ein flaues Gefühl im Magen.
    Hinter ihnen tauchte einer der beiden Schädel des Laufschwanzen auf. Zwei eiergroße, graue Augen erspähten sie, und die beiden Stacheln auf der Oberseite des flachen Schnabels stellten sich augenblicklich zum Angriff. Mit einem Satz kam der Laufschwanz aus dem Haus heraus und drehte seinen Körper mit einer grazilen Bewegung in ihre Richtung.
    Grahden hatte schon solche Tiere gesehen, meist aus der Luft und aus sicherer Entfernung. Einmal war eines in seine Nähe gekommen, als er mit einem Bodenfahrzeug unterwegs war. Damals hatte er sich damit geholfen, daß er die Räder durchdrehen ließ und eine riesige Dreckfontäne erzeugte, die das Untier in die Flucht jagte. Diesmal besaß er keine solche Möglichkeit. Er hatte nur die Waffe in seiner Hand, die sich plötzlich zentnerschwer anfühlte.
    Der Laufschwanz war ein beeindruckendes Tier. So groß wie zwei ausgewachsene Mlironer schwankte der kugelförmige Rumpf mit der abgeplatteten Unterseite in zwei Metern Höhe über dem Boden. Er war von leuchtend gelbem Pelz bedeckt, und auf dem Rücken befand sich in einer Art Überwurf eine Zone, die rot leuchtete. Unten am Rumpf ragten drei biegsame Laufbeine in die Landschaft, gerippt wie die Lamellen einer robotischen Nachbildung. Zwei der Beine wurden von dem vogelähnlichen Tier zum Laufen benutzt, während das dritte jeweils wie ein Schwanz nach hinten abstand. Ulkig war es zu beobachten, wie ein rennender Laufschwanz eines der Laufbeine auswechselte. Rechts und links am Rumpf standen die langen Hälse mit den platten Köpfen ab. Ein Laufschwanz maß, wenn er aufgerichtet stand, fast dreimal die Höhe eines Mlironers. Dieser jedoch hatte seine Hälse nach vorn gestreckt, so daß sie die hellblaue Aderzeichnung erkennen konnten, die die fleischfarbenen Schädel bedeckte. Die Stacheln zitterten aufgeregt und - wie Grahden fand - gierig.
    Am schlimmsten waren die gelben Tentakel, die aus dem roten Überwurf ragten und wie Schnüre nach allen Richtungen schnellen konnten. Im Augenblick bewegten sie sich nicht.
    Nur die rosafarbenen Hälse schaukelten, und der Laufschwanz
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