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1293 - Desothos Geschenk

Titel: 1293 - Desothos Geschenk
Autoren: Unbekannt
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Wand auf der linken Seite des Raumes kamen vierundzwanzig Siganesen hervor, die in militärisch exakter Haltung auf das Gebilde zu marschierten.
    Ihnen folgten in schneller Folge vierundzwanzig weitere Reihen mit jeweils vierundzwanzig Siganesen.
    „Fehlt nur noch die entsprechende Marschmusik mit Tschingbum und ähnlichem Theater", sagte Jennifer abfällig.
    „Der Mann, die Frau oder das Etwas, was Ijarkor ist, hat keine Ahnung von meinem Volk", rief Luzian Bidpott empört. „Keiner von uns würde sich in eine solche Marschordnung zwingen lassen. Wir sind doch kein Zinnsoldatenkabinett!"
    Die holografischen Projektionen wuchsen schlagartig an, bis die „Siganesen" etwa zwei Meter hoch waren. Sie durchquerten den Raum und verschwanden scheinbar in der gegenüberliegenden Wand.
    Das kegelartige Gebilde drehte sich, und jetzt wurde im Kopf teil eine stilisierte Grimasse sichtbar, ähnlich der Stalkers in Extremgestalt.
    „Es ist eine Kriegsrüstung", sagte Ronald Tekener leise. „Es dürfte eine schier unverwundbare Kampf- und eine perfekte Illusionsmaschine sein. Vermutlich kann er jede nur erdenkliche Holografie damit erzeugen."
    „Und damit auf Entwicklungsplaneten gehörigen Eindruck schinden", fügte Roi Danton hinzu. Er war wenig beeindruckt, und er zeigte es auch, indem er zu einem Sessel hinüberging und es sich darin bequem machte. Er schlug die Beine übereinander, verschränkte die Arme vor der Brust, gähnte herzhaft und schloß die Augen.
    „Sagt mir Bescheid, wenn Ijarkor sich entschließen sollte, vernünftig mit uns zu reden", bat er.
    Doch so schnell war der Ewige Krieger offenbar nicht bereit, sich den Galaktikern zuzuwenden. Er ließ noch einige weitere Holografien entstehen und stellte die Bemühungen, seinen Besuchern auf diese Weise zu imponieren erst ein, als auch Tekener, Jenny und Demeter sich in Sessel setzten, sich von ihm abwandten und leise miteinander sprachen.
    „Soweit ich weiß, gibt es zwölf Ewige Krieger", sägte Demeter. „Richtig?"
    „Das dürfte stimmen", erwiderte Roi, ohne die Augen zu öffnen. „Gerüchterweise habe ich gehört, daß alle dem Volk der Pterus angehören."
    „Das scheint niemand so genau zu wissen", entgegnete Jennifer. „Die Ewigen Krieger zeigen eigentlich nie ihre wahre Gestalt. Nur in ganz besonderen Ausnahmefällen."
    „Dies wäre einer", bemerkte Ronald Tekener und hob die Hand mit dem metallenen Handschuh. „Zwei Permitträger sind zu Ijarkor gekommen."
    „Ich glaube nicht, daß er aus seiner Rüstung herauskommt", meldete sich Luzian Bidpott. „Dann kann er uns kein holografisches Theater mehr vorführen."
    „Vielleicht ist er sich auch nicht klar darüber, wie er uns einstufen soll", vermutete Susa Ail. Sie stand in lässiger Haltung auf Tekeners Schulter. „Es scheint ja keine Einigkeit zwischen den Ewigen Kriegern zu geben. Jeder Krieger ist zwar nur für eine Galaxis zuständig, aber es scheint so, als ob sie auch in anderen Revieren ganz gern mal jagen."
    „Genau das haben wir auch gehört, als wir ohne euch auf Culio waren", bestätigte Demeter. „Es ist zwischen den Ewigen Kriegern zu Reibereien gekommen. So etwas wie Einigkeit oder kameradschaftliche Atmosphäre gibt es nicht. Ijarkor soll verschiedentlich von den anderen Ewigen Kriegern angefeindet worden sein."
    Ronald Tekener wandte sich Ijarkor zu.
    „Nun", fragte er. „Reicht das?"
    „Ihr braucht nicht zu betonen, daß ihr mich nicht fürchtet", erwiderte Ijarkor mit explosiver Wucht. Er hatte eine tiefe, ungemein raue Stimme, und er schien in höchstem Maße erzürnt zu sein. „Das weiß ich längst."
    „Um so besser."
    „Ich bin darüber informiert, daß ihr nicht mehr unter dem Einfluß der Kodexmoleküle steht. Ihr braucht mir also kein kriegerisches Gehabe vorzuspielen."
    „Ausgezeichnet", gab sich Roi Danton zufrieden. „Ich war schon immer für klare Verhältnisse. Nur weiter so, Ijarkor, dann werden wir schon irgendwie klarkommen. Noch besser wäre es allerdings, wenn du aus deiner Rüstung herauskommen würdest. So etwas eignet sich für Entwicklungsplaneten, auf denen man noch Eindruck schinden kann.
    Bei uns ist so etwas unnötig."
    „Alles zu seiner Zeit", antwortete der Ewige Krieger. Die Worte schienen förmlich aus ihm herauszuplatzen, und sie klangen abermals so, als könne er seinen Zorn kaum noch zügeln. „Ich betrachte die beiden Permitträger als mir gleichgestellt. Halten wir das fest."
    „Aha", .sagte Roi respektlos. „Und jetzt
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