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1293 - Desothos Geschenk

Titel: 1293 - Desothos Geschenk
Autoren: Unbekannt
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tödlich", führte er aus, „denn dabei bilden sich im Blut fast aller Sauerstoffatmer Eiskristalle, die beim Auftauen zum sicheren Tod führen. Dieses Wesen unterscheidet sich aber von anderen Menschen. Es hat Drüsen, die ein besonderes Hormon absondern, ein Hormon, das wie ein Frostschutzmittel wirkt und die Bildung von Eiskristallen verhindert."
    Srimavo wirkte unter dem Schutzschirm wie vereist. Roi Danton fielen Lichtspiegelungen an den Eiskristallen an der Oberfläche ihres Körpers auf. Sie berührten ihn eigenartig und vermittelten ihm den Eindruck von Tod und Endgültigkeit. Srimavo trug auch im GBL-Schlaf eine mattrote Kombination. Ihre Füße steckten bis zu den Knöcheln im verkehrten Stumpfkegel des GBL-Tanks.
    „Der Tank wurde vom Virenschiff KOKON konstruiert", erklärte Leburian, „und er läßt sich durch Fernsteuerung lenken und manipulieren. Ich kann die Frau in Minutenschnelle auftauen oder wieder einfrieren, ohne daß sie so etwas wie einen Wärme- oder Kälteschock erleidet. Glücklicherweise hat sie einen Metabolismus, der so etwas erlaubt."
    „Das hört sich recht interessant an", bemerkte Ijarkor. Er schwebte mit seiner Rüstung etwas näher heran. „Wer ist sie?"
    Veth Leburian blickte überrascht auf.
    „Ich denke, du weißt es?"
    „Ich weiß es", erwiderte der Ewige Krieger. „Aber die Permitträger wissen es noch nicht."
    Ronald Tekener war geneigt, ihm zu sagen, daß es unnötig war, ihnen noch mehr zu erklären. Doch er schwieg.
    Auch Veth Leburian sagte nichts, und die Galaktiker zweifelten daran, daß er wirklich wußte, wer Srimavo war.
    „Es ist eine Kosmokratin", rief Ijarkor, nachdem mehrere Minuten verstrichen waren.
    „Und somit ist es eine Feindin von ESTARTU!"
     
    *
     
    „Jetzt war ich froh, daß Ijarkor das Gespräche unterbrochen hat", seufzte Demeter, als sie wieder in den ihnen zugewiesenen Räumen waren. „Ich gebe zu, daß mich der Anblick Sris aufgewühlt hat."
    „Ich habe mit allem möglichen gerechnet", sagte Jennifer. „Nur nicht damit."
    „Ich weiß nicht, was Ijarkor von uns will", gestand Ronald Tekener. Er ging zur Bar, um sich ein erfrischendes Getränk zu holen. Er war sicher, daß es keine Abhörvorrichtungen in diesen Räumen gab. „Erwartet er einen Rat? Er will ein Urteil über Leburian sprechen.
    Wie sollen wir ihm dabei raten?"
    „Wir sollten ihm empfehlen, Leburian in die Labyrinthe zurückzuschicken", sagte Roi Danton. „Verdammt noch mal, in meinen Augen ist das eine ausgemachte Schweinerei, was dieser Mann mit Srimavo macht."
    „Das muß man wohl etwas anders sehen", versuchte Demeter, ihn zu besänftigen. „Ich habe keine Ahnung, was die Orphischen Labyrinthe sind, aber es muß sich dabei um ein Gefängnis von besonderer Qualität handeln, wenn es in Tausenden von Jahren wirklich nur einem gelingt, daraus zu entkommen."
    Roi blieb bei seiner Meinung.
    „Es ist dennoch nicht in Ordnung, wenn jemand so was mit einem anderen macht. Soll er versuchen, den Labyrinthen auf andere Weise zu entgehen, nicht aber auf Kosten einer eingefrorenen Srimavo."
    „Grundsätzlich gebe ich dir recht, Roi", erwiderte sie sanft. „Ich wollte damit nur sagen, daß ich Leburian verstehe. Die Orphischen Labyrinthe sind so etwas wie die Hölle für ihn, und er will raus. Er hat ein Motiv, so zu handeln. Das heißt noch lange nicht, daß ich sein Verhalten billige."
    „Was können wir tun?" fragte Ronald Tekener.
    „Wir müssen Srimavo aus der Tiefkühltruhe herausholen", forderte Jennifer temperamentvoll. Sie sprang aus ihrem Sessel auf und ging unruhig zu Tekener, um sich ebenfalls etwas zu trinken zu holen.
    „Der Meinung bin ich auch", schloß sich Demeter ihr an. „Ijarkor hat ganz klar gesagt, was er von Srimavo hält. Sie ist eine Kosmokratin, also eine Feindin von ESTARTU."
    „Wir dürfen keine Zeit verlieren. Wir müssen sofort handeln, bevor Ijarkor auf den Gedanken kommt, Srimavo zu töten", sagte Jennifer. „Er kann mit ihr machen, was er will.
    Veth Leburian hat sie ihm geschenkt, und ich traue ihm alles zu."
    „Nicht nur du", rief Susa Ail.
    „Seid vernünftig", mahnte Ronald Tekener. „Keiner von uns kommt an die Truhe heran.
    Ihr könnt sicher sein, daß er Sri bewachen läßt. Er wird sie nutzen, um sich bei ESTARTU aufzuwerten - in irgendeiner Weise. Wir wissen, daß es Komplikationen gibt. Die anderen Ewigen Krieger beachten die Grenzen ihrer Gebiete nicht, sondern stoßen auch in diese Galaxis vor, was Ijarkor ganz sicher
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