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1290 - Stalker gegen Stalker

Titel: 1290 - Stalker gegen Stalker
Autoren: Unbekannt
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unerwartet in den Weg legten.
    Die Rotation des Kopfes hörte auf, der Antigrav setzte wieder ein. Der Vario-500 beschleunigte und brachte sich mit ein paar Täuschungsmanövern in Sicherheit. Wieder war Stalker verschwunden und nicht ortbar. Auch der hilfreiche Schütze schien nicht zu existieren, dafür meldete sich Heimat I.
    „Mehr kann ich dir nicht helfen, Anson Argyris in der Stalker-Maske", teilte der Narr ihm mit. „Du mußt dir jetzt selbst helfen. Aber du bist nicht mehr allein!"
    tin wahnwitziger Gedanke durchzuckte den Vario. Es war doch nicht möglich! Er fand keine Zeit, sich Gedanken über den heimlichen Helfer zu machen. Vor ihm tauchte ein Schatten aus dem Boden empor. Es war Stalker. Im Augenblick seines Erscheinens hatte er den Ortungsschutz deaktiviert. Ein Prallfeld fing den Vario ab, und die Peitschen des Psi-Pressors griffen nach dem Doppelgänger und umklammerten ihn. Sie ließen ihn nicht mehr los, und der Roboter schaltete den Antigrav ab, als das Kraftwerk die erste Überlastung meldete.
    „Argyris", sagte Stalker fast sanft. „Ich wollte es nie glauben, daß wir uns unter so schlechten Bedingungen begegnen würden. Warum hast du dir meine Worte nicht zu Herzen genommen? Erinnerst du dich, daß ich dir riet, dir nie zu wünschen, daß du mir in meiner anderen Erscheinung begegnen würdest?"
    Der Vario-500 war verwirrt. Stalker stand normal vor ihm, in seinen Schutzschirm gehüllt. Nichts von einer Kampferscheinung war festzustellen. Er begann zu zweifeln, ob Stalker wußte, was er sagte.
    Die Tentakel lösten sich plötzlich und ließen die PVK-Maske mit ihrem Inhalt fallen. Aus einer der Hände des Sothos löste sich ein schwacher Energiestrahl und löste den Pseudo-Variablen Kokon auf. Angstvoll zog der Vario den Ortungskopf und die Teleskoparme und -beine ein. Als der letzte Rest des Kokons verdampft war, bückte Stalker sich und nahm das Robot-Ei behutsam auf.
    „Was ist?" kreischte Skorsh aus der Ferne. „Hast du ihn endlich? Wo bleibt die Explosion?"
    „Der Kampf ist zu Ende", verkündete Stalker ruhig. „Der Doppelgänger ist besiegt!"
    Der Vario-500 verfolgte, wie Stalker sich mit ihm entfernte und die Richtung zur REDHORSE einschlug. Er erklomm die Hochfläche und umschritt behutsam den entstandenen neuen Quarzturm. Unmittelbar unter der Kogge setzte er ihn ab.
    „Ich hoffe, das Magnetfeld war nicht allzu schlimm", meinte er über gedrosselten Normalfunk zum Vario. „Kannst du mir verzeihen? Es lag nicht in meiner Absicht, dich zu beschädigen oder gar zu töten!"
    Er sagte „beschädigen", und Argyris hatte eigentlich erwartet, daß dann „eliminieren" folgen würde. Aber nein, Stalker sagte „töten" und brachte damit zum Ausdruck, daß er sich der Problematik einer Einordnung des Kaisers von Olymp durchaus bewußt war.
    „Ich verzeihe dir", sagte er ebenso leise. „Aber willst du mir nicht die Frage beantworten, was das alles soll? Warum..."
    „Gib dir die Antwort selbst", sagte Stalker. „Woran könnte es liegen? Daran, daß ich ein Intrigant bin oder daran, daß wir uns irgendwo ähnlich sind?"
    „Daran liegt es ja wohl auf keinen Fall!" stellte der Vario fest und schwebte in Richtung einer Schleuse davon. Er verharrte noch eine Zeitlang unter dem Keilschiff und beobachtete, wie Stalker mit staksigen Schritten davoneilte. Es sah aus, als würde er sich unter den seltsamsten Verrenkungen bewegen.
    Der Vario-500 schleuste sich ein und stellte fest, daß die Schleuse kurz zuvor schon einmal benutzt worden war. Er fragte sich, was das bedeutete. Eine Rundumortung ergab, daß kein Feld mehr die Kogge am Start hinderte, und am liebsten hätte er sofort den Antrieb aktiviert und den Bereich der ESTARTU und des Narren von Fornax verlassen.
    Ein unbestimmbares Gefühl ließ es ihn nicht tun. Er wollte noch warten und sich ein wenig umsehen. Und er mußte sich um den Quarzturm und um Marna Updike kümmern.
    Im Augenblick kam er sich nackt vor, und so beschloß er, zunächst einmal sein Geheimreservoir aufzusuchen.
     
    *
     
    Skorsh reagierte seltsam, und doch wußte Stalker, wie sein Verhalten zu erklären war.
    Der Animateur schlich im Abstand von zehn Körperlängen um den Sotho herum, den Blick zu Boden gerichtet und den Oberkörper in sich zusammengekrümmt. Er bot ein Bild der Trauer, und am liebsten hätte Stalker ihn in die Dashid-Kammer geschickt. Aber er wußte, daß er dies nicht durfte.
    Eine Stunde lang trieb Skorsh dieses erbärmliche Spiel, ohne ein
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