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1290 - Meisterwerk des Teufels

1290 - Meisterwerk des Teufels

Titel: 1290 - Meisterwerk des Teufels
Autoren: Jason Dark
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konnte. Das genau war mein großes Problem. Es würde so einfach sein, die Formel zu rufen, um die Dinge wieder ins Lot zu bringen. Aber ich traute mich nicht. Ich wollte nicht in einem Feuerball enden, denn ich glaubte daran, dass Ferrano nicht bluffte. Er und Asmodis hatten einen wirklich perfiden Plan ausgeheckt und mich in eine Lage hineingebracht, wie ich sie noch nie erlebt hatte.
    Fälle, in denen Astralleiber einen zentralen Punkt markierten, hatte ich schon des Öfteren erlebt. Aber dabei waren diese feinstofflichen Körper auch sichtbar gewesen. In diesem Fall zeigte sich der Leib des Zauberers nicht.
    Als mich der Gedanke beschäftigte, schaute ich aus dem Fenster. Ich wollte sehen, ob er wie ein unheimliches Gespenst über die Gräber und zwischen den Sträuchern schwebte, aber ich bekam ihn nicht zu sehen. Er blieb in seiner Welt verborgen.
    »Suchst du nach einem Ausweg, Sinclair?«, sprach er mich wieder flüsternd an.
    »Ich kann es nicht leugnen.«
    »Es gibt keinen mehr. Dein Weg ist hier zu Ende. Ich finde passend, dass es auf einem Friedhof geschieht. Man braucht nur noch die Erde aufzuschaufeln, dann kann man dich begraben.«
    »Ich könnte das Kreuz trotzdem einsetzen.«
    »Ja, ja, versuch es nur.«
    »Du würdest auch vergehen!«
    »Bist du sicher?«
    »Wenn du ein Teil des Autos bist, bestimmt. Du bist es, und es ist du. Verstanden?«
    »Willst du das riskieren?«
    »Es ist meine einzige Chance, um auch dich zu vernichten. Wenn wir sterben, dann gemeinsam.«
    Ich hatte die Initiative übernommen, und ich wollte auch dabei bleiben, verdammt. Außerdem war es nicht hundertprozentig sicher, ob der Wagen in die Luft fliegen würde. Ich war an einem Punkt angelangt, an dem ich es einfach versuchen musste.
    »Los, sprich die Formel, Sinclair, bring dich um!« Er hetzte, er wusste, dass ich noch einen inneren Kampf ausfocht. Mein Leben stand in diesem Augenblick wirklich auf der Kippe. Ich merkte, wie die Kälte sich auf meinem Körper ausbreitete und auch in das Innere hineindrang. Der Magen zog sich zusammen. Auf meiner Zunge spürte ich den bitteren Geschmack von Galle.
    »Feige?«
    »Nein, aber ich denke…«
    »Ruf die Formel!«
    Wollte er wirklich mit mir vergehen? Oder war er so sicher, dass ihm nichts passieren konnte?
    Ich würde die Formel rufen. Zuvor hatte ich noch etwas anderes vor. Ich nahm das Kreuz und strich damit über die Innenverkleidung des Wagens hinweg. Ich wollte zumindest erfahren, ob sich der Geist des Toten in diesem Fahrzeug versteckt hielt.
    Ja, er war da. Ich merkte es an den kurzen Wärmestößen, die meine Haut erreichten. Sein Astralleib hatte sich also tatsächlich mit diesem verdammten Wagen vereinigt.
    Das Kreuz glitt auch über die Innenseite der Tür hinweg. Ich hatte die Hoffnung, dass sie sich öffnen lassen würde, doch leider passierte das nicht.
    Nach einem Versuch musste ich aufgeben, denn die Tür bewegte sich um keinen Millimeter.
    »Pech, nicht wahr?«
    Ich überhörte den Hohn in seiner Stimme. Gedanklich beschäftigte ich mich mit meinen Freunden.
    Verdammt, sie hätten schon hier sein können oder müssen, aber nichts war von ihnen zu sehen.
    Das hier war eine Sache, die ich mutterseelenallein durchziehen musste.
    Ich schaute das Kreuz an und hatte das Gefühl, es zum letzten Mal in meinem Leben zu tun. Es würde wahnsinnige Kräfte frei setzen und das Fahrzeug sicherlich in Brand stecken, um es anschließend explodieren zu lassen. Das war meine Zukunft.
    Ich fluchte in mich hinein. Es war ein Fluch, der meiner eigenen Schwäche galt.
    »Tust du es nun oder nicht?«
    »Keine Sorge«, flüsterte ich zurück und kam mir vor, als läge ein tonnenschwerer Druck auf meinem Körper. »Ich werde schon für deine Vernichtung sorgen, Ferrano…«
    »Und auch für deine«, sagte er lachend.
    Ich hörte nicht mehr zu, denn ich begann, die Formel langsam zu sprechen…
    ***
    Jetzt wurde auch Suko nervös. Das war seiner Stimme anzuhören, als er fragte: »Und du weißt nicht, wo genau sich das Grab des verdammten Zauberers befindet, Bill?«
    »Ja oder nein. Ungefähr, versteht ihr?«
    »Dann lass uns weitersuchen.«
    Sheila, Bill und Suko hatten schon einen Teil des herbstlichen Friedhofs durchkämmt. Sie waren kleine und große Wege gelaufen. Sie hatten sich zahlreiche Gräber angeschaut und viele unterschiedliche Steine gesehen, aber sie hatten kein Grab entdeckt, auf dem ein alter Cadillac seinen Platz gefunden hätte.
    Genügend große Gruften gab es, und der
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