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129 - Mar'os - Gott des Krieges

129 - Mar'os - Gott des Krieges

Titel: 129 - Mar'os - Gott des Krieges
Autoren: Bernd Frenz
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sich lange mit Höflichkeitsfloskeln aufzuhalten. »Die Frevler aus Drytor greifen an! Eine riesige Streitmacht! Sie besitzen fürchterliche Kampfman'tane, die schwere Verwüstungen anrichten!«
    Sly'tar, die HÖCHSTE des Tribunals, die gerade noch vergeblich versucht hatte, die Diskussion in geregelte Bahnen zu lenken, setzte sich schlagartig durch.
    »Sofort alle Gäste aus den Nachbarstädten evakuieren!«, befahl sie. »Dieser Angriff darf auf keinen Fall unser Bündnis führungslos machen!«
    Kaltes Entsetzen breitete sich aus. Solch eine Attacke kam einer Kriegserklärung gegen die Allatis-Konförderation gleich.
    Das hatte es seit Jahrtausenden nicht mehr gegeben. Dazu waren es noch Hydriten, die sie angriffen, keine Festländer oder Daa'muren.
    Einströmende Leibgardisten nahmen sich sofort Fripa, Kal'pel und der anderen OBEREN an, die den Anweisungen widerspruchslos folgten.
    Matt schwamm dagegen auf eigene Faust nach draußen, dicht gefolgt von Quart'ol, der ebenfalls mit eigenen Augen sehen wollte, was da vor sich ging.
    Sly'tar folgte in einem Pulk von Bewaffneten, um persönlich die Verteidigung zu organisieren. Matt und Quart'ol kamen aber schneller voran. Beinahe gleichauf jagten sie durch Gänge und kreisrunde Schleusen, hinab in die große Eingangshalle und nach draußen.
    Durch die Bullaugen hatten sie bereits einige Kampfhandlungen zu sehen bekommen, doch das wahre Ausmaß des Angriffs offenbarte sich erst, als sie ins Freie gelangten. Die Zahl der Kämpfenden belief sich auf Tausende, wobei sich die friedliebenden Vertreter aus Vernon noch in der Minderheit befanden. Dutzende von ihnen trieben blutend im Wasser umher, von Pfeilen, Lanzen oder Messern getroffen.
    Mit Druckschallgewehren und Schockern bewaffnete Verstärkung eilte bereits heran, außerdem jagte ein Schwarm Barrakudas umher, die gezielt feindliche Hydriten attackierten.
    Zweifellos handelte es sich um bionetische Züchtungen.
    Doch was bedeutete schon die Schützenhilfe von Raubfischen im Vergleich zu den Feuerrochen, die auf Seiten der Mar'os-Anhänger kämpften? Ungeheuer groß, aber doch schnell und wendig kreuzten sie zwischen den Unterwasserbauten umher. Mit ihren langen dornenbewehrten Schwänzen konnten sie tödliche Schläge austeilen.
    »Da oben, das scheint der Anführer zu sein!« Quart'ol zeigte auf einen ungewöhnlichen großen, mit einer goldenen Rüstung bekleideten Hydriten. »Keine Ahnung, woher der kommt. Aus Drytor jedenfalls nicht, an den würde ich mich erinnern.«
    Der Dreizack, den der Riese in Händen hielt, entpuppte sich als Strahlenwaffe, deren Energie auf einer Frequenz abstrahlte, die vom Wasser nicht abgelenkt wurde. Sphärenhüllen schmolzen unter ihrer Hitze zu schwarzen Kraterlandschaften.
    Korallen zerplatzten, der Boden wurde umgepflügt. Gardisten, die nicht schnell genug entkamen, fanden ein grausiges Ende.
    »Wir müssen den Kerl stoppen!« Entschlossen klaubte Matt ein Schalldruckgewehr vom Boden auf und schwamm dem Riesen entgegen.
    Quart'ol versorgte sich ebenfalls mit der Waffe eines Verwundeten und schloss rasch auf. Seite an Seite stiegen sie höher, schossen auf einige Frevler, die sie ins Visier nehmen wollten, und verkürzten die Distanz zu dem Anführer, der gut fünfhundert Meter entfernt sein Werk der Vernichtung fortführte.
    Matt hatte schon manches Gefecht durch Kampfeskraft und Wagemut entschieden. Um den gegnerischen Anführer zu erwischen, reichte das jedoch nicht aus. Dazu wurde er viel zu gut von seinen treu ergebenen Kriegern abgeschirmt. Immer neue Mar'os-Jünger stürzten auf sie los.
    »Das wird nichts«, erkannte Quart'ol als Erster. »Wir müssen es anders versuchen.«
    Als Matt dem zustimmte, war es schon zu spät. Vor ihnen tauchte bereits ein in allen Rottönen schillernder Feuerrochen auf. Matt warf sich nach links und hämmerte einen schäumenden Wasserstrahl in das aufgerissene Rochenmaul.
    Der harte Druck traf das Tier wie ein Faustschlag. Mit hartem Ruck nach hinten gerissen, musste es abdrehen, doch in der Kehrtwende ließ es noch seinen peitschenartigen Schwanz herumwirbeln.
    Matt fühlte einen fürchterlichen Schlag gegen die Rippen, der ihm die Luft aus den Lungen trieb. Rote Schleier tanzten vor seinen Augen. Das Gewehr entglitt seinen Fingern. Ohne den sensitiven Tauchanzug hätte es ihm wohl einige Knochen gebrochen, doch auch so fühlte es sich an, als ob er fein gestoßenes Glas einatmen würde.
    Noch ehe er die erste Benommenheit abschütteln konnte,
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