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129 - Im Vorhof der Hölle

129 - Im Vorhof der Hölle

Titel: 129 - Im Vorhof der Hölle
Autoren: Dämonenkiller
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antwortete David. „Aber ihr könnt mir nichts anhaben. Ich fürchte den Tod nicht."
    Luguri kicherte, während er sein Opfer wieder umkreiste und seine Spinnenfinger wohlgefällig über seinen Körper wandern ließ.
    „Ja, den Tod fürchtet ihr alle nicht", sagte Luguri. „Aber die Qualen vorher könnt ihr nicht ertragen. Ich weiß, wie empfindlich eure Körper sind, wie wenig Widerstandskraft sie besitzen."
    „Ein starker Geist überwindet die Schwächen des Körpers", sagte David selbstsicher.
    „Dann wollen wir einmal testen, wie stark dein Geist ist."
    Luguri zog sich etwas von seinem Gefangenen zurück. Er wies auf eine der Eissäulen.
    „Sieh die sieben Löcher, David!" forderte er seinen Gefangenen auf. „Jetzt schimmern sie noch in eisig- blau, sind sie noch leer. Aber gib gut acht!"
    Eine der Eisschalen begann sich rötlich zu färben. David konnte sehen, wie sich das Loch mit einer dunkelroten Flüssigkeit füllte. Danach füllte sich auch das zweite Loch in der Eissäule, dann das dritte. Schließlich waren alle sieben Öffnungen mit dem roten Saft gefüllt.
    David fühlte, wie er merklich schwächer wurde.
    „Das ist dein Blut, David", erklärte Luguri. „Sieh nur, wie das Eis unter deinem warmen Lebenssaft zu schmelzen beginnt! Aber sei getrost, dein Blut wird sich abkühlen und dann…"
    David sah, wie sich die Blutschalen in der Eissäule wieder zu entleeren begannen, gleichzeitig spürte er etwas Kaltes durch seinen Körper fließen.
    „Ich leite jetzt das Blut in deinen Körper zurück und werde es dann wieder anzapfen, David", erklärte der Erzdämon. „Kalt und Warm wird sich miteinander vermischen, warmes Blut mit zu Eiskristallen gefrorenem …"
    David schrie vor Schmerz auf, hatte sich aber sofort wieder in der Gewalt.
    „Schrei deinen Schmerz nur hinaus, David!" rief Luguri begeistert. „Schrei! Das erleichtert."
    Aber David gab keinen Ton mehr von sich. Er sah jetzt, wie sich die Schalen der anderen Eissäulen mit seinem Blut füllten.
    „Wußtest du, daß ein Mensch genug Blut in seinen Adern hat, um alle neunundvierzig Blutschalen zu füllen?" hörte er Luguri fragen.
    David versuchte, nicht hinzuhören. Er strengte seinen Geist an, um sich voll auf den Schutz seines Körpers zu konzentrieren. Und plötzlich sah er den Boden unter seinen Füßen entschweben.
    David schwebte.
    Ein Raunen ging durch die Reihen der Dämonen, und Luguri brüllte vor Wut auf.
    „Welche Magie wendest du an, daß du dich meinem Einfluß entziehen kannst?" fragte der Erzdämon reit sich überschlagender Stimme.
    „Das ist die Macht des Geistes", sagte David. „Der menschliche Geist ist stärker als alle Magie." „Das werden wir sehen."
    Luguri begann nun wie ein Rasender auf seiner Blutorgel zu spielen. Er zapfte das Blut aus Davids Körper ab, leitete es in die Blutschalen und wieder zurück in Davids Körper, nur um sofort wieder andere Blutschalen damit zu füllen.
    David blieb noch immer in der Schwebe.
    Luguri leitete aus einer Schale einen Blutschwall durch die Luft und fing ihn mit seiner Spinnenhand ab. Er ließ die eiskalte Flüssigkeit von der einen Handfläche in die andere fließen.
    „Ich lese aus deinem Blut, daß du durch geistiges Training die Vollkommenheit erreichen willst", sagte er dabei. „Du glaubst an die Macht des Geistes. Der Padmasambhawa lehrt, daß der Mensch kraft seines Geistes alles erreichen kann, daß dem menschlichen Geist keine Grenzen gesetzt sind. Die Reinheit des Geistes soll über alles Böse triumphieren können. Ha! Das werden wir sehen." Luguri entzog seinem Opfer alles Blut. Die Eissäulen verfärbten sich rot. Das Blut schwappte aus den Schalen und floß in dünnen Rinnsalen über das Eis.
    David versteifte sich. Sein Körper zitterte, dann fiel er wie ein Stein zu Boden.
    „Wer ist nun stärker", rief Luguri und ließ das erkaltete Blut in Davids Körper zurückfließen, „dein Padma oder ich?"
    David bewegte die Lippen und sagte mit kaum hörbarer Stimme: „Es kommt der Tag, da wird der Padmasambhawa über die Mächte der Finsternis triumphieren. Er wird euch Scheusale in die Hölle zurückjagen, aus der ihr kommt."
    Luguri ließ ihn nicht aussprechen. Er zapfte ihm ein letztes Mal das Blut ab und rief dann seinen Dämonen zu: „Er gehört euch. Ihr könnt mit ihm machen, was ihr wollt."
    Ohne sein Opfer eines weiteren Blickes zu würdigen, wandte er sich den Janusköpfen zu. Chakravartin kam zu ihm. Der Erzdämon und der Januskopf sonderten sich
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