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129 - Der Vampir von Budapest

129 - Der Vampir von Budapest

Titel: 129 - Der Vampir von Budapest
Autoren: A.F.Morland
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kamen zum Vorschein, doch ehe er sie in das Fleisch des willenlosen Mädchens graben konnte, erreichte ihn der Brillenfabrikant.
    Vladek packte den Blutsauger und riß ihn herum. Als er sah, mit wem er es zu tun hatte, war er für einen Moment verdattert, und das nützte sein Gegner sofort aus.
    Ein harter Schlag traf Vladek Rodensky.
    Er stöhnte auf und krümmte sich. »Albina!« stieß er krächzend hervor, damit sie aus der Trance erwachte und sich in Sicherheit brachte. »Albina!«
    Der Vampir schlug noch einmal zu. Vladek sackte zu Boden. Er klammerte sich an das Schattenwesen, dessen Knie ihn traf und auf den Rücken warf, aber Vladek blieb nicht liegen.
    Seine Brille war gebrochen, doch das war nicht so schlimm. Vladek sah nicht so schlecht, daß er nun hilflos war. Er leistete nicht nur Widerstand, sondern attackierte den Blutsauger immer wilder.
    Der Mann fiel neben Albina gegen den Baum. Er stieß mit der Schulter gegen sie, und plötzlich konnte sie wieder klar denken. Fassungslos verfolgte sie den Kampf. Sie hatte keine Ahnung, wie es dazu gekommen war.
    »Ins Hotel!« keuchte Vladek.
    Albina ging jedoch nur ein paar Schritte, dann blieb sie stehen. Der Blutsauger griff nach Vladeks Kehle und drückte zu. Er drehte sich mit Vladek und rammte ihn gegen den Baum, aber der Brillenfabrikant hatte noch nicht zu kämpfen verlernt.
    Er befreite sich aus dem Würgegriff und griff den starken Vampir so unerschrocken an, daß dieser es vorzog, das Weite zu suchen. Wie von der Natter gebissen, fuhr der Blutsauger herum und hetzte davon, hinein in die schützende Dunkelheit des Abends.
    ***
    Alibna hatte mit einemmal weiche Knie. »Vladek, was war das eben?«
    »Leider kein Alptraum«, sagte der Brillenfabrikant keuchend.
    Albina hätte sich mit dieser Tatsache wohl nicht so schnell abgefunden, wenn ihr Vladek nicht soviel von Vampiren, Werwölfen, Ghouls und Dämonen größeren Kalibers erzählt hätte.
    Dennoch hätte sie nie gedacht, jemals wirklich einem Vampir zu begegnen. Aber es war passiert, und es war grauenvoll gewesen. Sie hatte nicht die geringste Chance gehabt, ihrem Schicksal zu entgehen. Wenn Vladek nicht gewesen wäre, wäre sie verloren gewesen.
    »Obwohl ich es selbst erlebt und mit meinen eigenen Augen gesehen habe, kann ich es immer noch nicht richtig begreifen«, sagte Albina Conti.
    »Nun kannst du dir ungefähr vorstellen, wie mir bei manchen Abenteuern mit Töny Ballard zumute war«, sagte der Brillenfabrikant. »Man kann sich die Ungeheuerlichkeit nicht erklären, aber sie passiert doch, und man muß irgendwie damit fertig werden.«
    »Und so ein Leben führt Tony Ballard immer?«
    »Es ist sein Job, Geister und Dämonen zu jagen, wie es mein Job ist, Brillen herzustellen.«
    »Was er tut, ist unvergleichlich gefährlicher.«
    »Er ist daran gewöhnt, bei jedem neuen Einsatz Kopf und Kragen zu riskieren.«
    »Und er macht dennoch weiter?«
    »Irgend jemand muß der Hölle entgegentreten«, sagte Vladek Rodensky. »Es müssen Männer wie Tony Ballard sein, unerschrocken, gut bewaffnet und kampferfahren. Nur sie haben Chancen zu überleben… Geht es dir schon etwas besser?«
    »Mein Herz klopft noch wie verrückt.«
    »Hat der Kerl dich irgendwo verletzt?«
    »Ich glaube nicht«, antwortete Albina. »Wieso habe ich nicht gemerkt, was mit mir vorging?«
    »Der Vampir hat dich hypnotisiert.«
    »Ich wußte nicht, daß ich so einen schwachen Willen habe, den man so leicht ausschalten kann«, sagte Albina enttäuscht.
    »Du warst nicht darauf vorbereitet. Der Hypno-Blick des Vampirs traf dich in einem Moment, wo du gewissermaßen völlig offen warst. Wenn du dich geistig abgeschottet hättest, hätte er dir seinen Willen bestimmt nicht so leicht aufzwingen können.«
    »Es hört nicht auf, mir kalt über den Rücken zu laufen, wenn ich daran denke, was dieser bluthungrige Teufel mir antun wollte.«
    »Es ist ihm nicht geglückt. Er wird sich hier hoffentlich nie wieder blicken lassen«, sagte Vladek Rodensky. Die besorgten Gedanken, die sich ihm aufdrängten, behielt er für sich, denn er wollte Albina nicht beunruhigen.
    Verdammt, er war nach Budapest gekommen, um hier ein angenehmes, ruhiges Wochenende mit Freunden zu verbringen, aber kaum setzte er seinen Fuß in diese Stadt, lief ihm schon ein Vampir über den Weg. Wenn Tony Ballard davon erfuhr, würde er die Sache nicht auf sich beruhen lassen. Er würde versuchen, den Blutsauger zu finden und zu vernichten. Der erholsame Kurzurlaub war
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