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129 - Der Vampir von Budapest

129 - Der Vampir von Budapest

Titel: 129 - Der Vampir von Budapest
Autoren: A.F.Morland
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Pußtaklänge, feurige Csardaszmusik, schwerer Wein aus Tokay… Wir freuten uns schon sehr darauf.
    Ich hatte einen harten Kampf hinter mir. Ein Abenteuer in der Hölle, an dem der Ex-Dämon Mr. Silver, der Gnom Cruv und Shavenaar, das Höllenschwert, teilgenommen hatten. [1]
    Loxagon, der Sohn des Teufels, hatte sich in den Besitz des Höllenschwerts bringen wollen, doch das hatte nicht geklappt. Er hätte die schwarze Waffe gebraucht, um Asmodis zu vernichten, doch nun hatten sich die beiden irgendwie arrangiert. Von einer Feindschaft keine Spur mehr. Wenigstens nach außen hin nicht. Einträchtig hatten sie uns empfangen. Das war eine große, unangenehme Überraschung für uns gewesen, Mr, Silver hatte einen Weg aus der Hölle gefunden, und einen Tag nachdem wir wieder zu Hause angelangt waren, hatte sich Vladek Rodensky gemeldet.
    »Soll ich mitkommen, Herr?« fragte der Nessel-Vampir mit seiner hohlen, rasselnden Stimme.
    »Das ist eine reine Vergnügungsreise, mein Lieber. Du würdest dich in Budapest bestimmt langweilen. Besser, du hältst hier die Stellung und paßt auf, daß während unserer Abwesenheit niemand das Haus klaut,«
    Früher hatte Mr, Silver hier gewohnt. Er hatte sein Zimmer immer noch in diesem Haus, aber er wohnte jetzt mit seinem Sohn Metal in einem Haus, das ihm der Industrielle Tucker Peckinpah zur Verfügung gestellt hatte.
    Bis vor kurzem hatte dort auch noch die Hexe Cuca, Metals Mutter, gewohnt. Sie war fortgegangen. Wir wußten nicht, wohin, nahmen aber an, daß ihr Ziel die Hölle war.
    Ob sie zu Mr. Silver und Metal zurückkehren würde, war fraglich. Es konnte auch sein, daß Metal der Wandertrieb überkam und er sich ebenfalls verabschiedete, dann saß Mr. Silver allein in diesem Haus.
    Sollte es dazu kommen, würde ich ihm vorschlagen, in sein Zimmer zurückzukehren. Er würde Vicky und mir stets willkommen sein.
    Vicky Bonney steckte den Kopf zur Tür herein. »Ich bin fertig.«
    »Es geschehen noch Zeichen und Wunder«, gab ich grinsend zurück und erhob mich. »Na, dann wollen wir mal. Budapest, wir kommen!«
    ***
    Vladek Rodensky war gebürtiger Pole. Er besaß seit vielen Jahren die österreichische Staatsbürgerschaft, und das Briefpapier seiner Firma zierte das österreichische Staatswappen; eine Auszeichnung, die jenen Unternehmen zuteil wurde, die sich mit ihren Produkten Achtung und Ansehen - im Inland und im Ausland - verschafft hatten.
    Es gehörte fast zum Image des Brillenfabrikanten, daß er eine Brille trug. Er trug stets die neuesten Designs, perfekt abgestimmt auf sein Gesicht. Sein dichtes braunes Haar glänzte seidig, und er hatte ein auffallend kräftiges Gebiß, Er hatte nur zwei Hobbys: die Fabrik und das Sammeln von Elefantenfiguren, deren Rüssel allerdings nach oben gestreckt sein mußten, denn das brachte angeblich Glück, und Glück kann der Mensch nie genug haben.
    Der sympathische Brillenfabrikant hatte so manches gefährliche und turbulente Abenteuer mit seinem Freund Tony Ballard erlebt. Er war glücklich über diese Freundschaft, und er fand es bedauerlich, daß ihm die Fabrik so wenig Zeit für Tony ließ.
    Der schlanke Mann verließ am späten Nachmittag seine Villa in Döbling, dem Nobelbezirk Wiens. Er stieg in seinen schwarzen Rover - das gleiche Modell besaß Tony Ballard - und fuhr in die Innenstadt. Er wich der Parkplatzmisere aus, indem er sein Auto in einer Tiefparkgarage am Donaukanal abstellte.
    Den Rest des Weges ging er zu Fuß.
    Am Graben kaufte er in einem Juweliergeschäft ein Goldkettchen mit einem goldenen Kreuz. Ein Geschenk für jemanden, den Vladek sehr mochte.
    Ihr Name war Albina Conti, sie arbeitete mit beachtlichem Erfolg als freie Journalistin. Er hatte sie während eines Galadinners im Hilton kennengelernt, und es hatte zwischen ihnen sehr schnell »gefunkt«.
    Albina hatte kurz darauf eine Reportage über ihn geschrieben, wobei er sehr gut weggekommen war. Der Bericht ließ es jedoch nicht an Objektivität mangeln.
    Mit dem Geschenk in der Tasche schlenderte Vladek durch die Fußgängerzone, Die Straßenmusikanten waren fast immer dieselben, Hier eine Gruppe aus Peru, dort ein Japaner, der auf seiner Querflöte spielte, ein Stück weiter der kleinwüchsige Kokainist, der mit dünner Stimme krähte und sich auf der Gitarre selbst begleitete.
    Kurz vor der Oper drehte Vladek Rodensky um. Jetzt hatte er es eilig, den Schwedenplatz zu erreichen, denn Pünktlichkeit ist die netteste Art, jemandem zu zeigen, daß man ihn
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