Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1286 - Comanzataras Träume

Titel: 1286 - Comanzataras Träume
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wunderte sich Jennifer.
    „Ganz einfach. Tek und Roi sollen doch ein neues Heraldisches Tor einweihen. Ein Heraldisches Tor ist ein ‚Wunder’. Also wird nach seiner Einweihung die Kalmenzone stabiler oder größer werden."
    „Das klingt mir zu simpel", widersprach der Smiler, „wenn ich es mit dem ganzen Aufwand vergleiche, den ESTARTU und die Ewigen Krieger betrieben."
    „Um mit großen Dingen Erfolg zu haben", widersprach Demeter, „muß man mit einfachen Schritten die Widerstände überwinden."
    „Das bringt mich wieder auf die Kernfrage zurück. Worin liegen der Sinn und das Ziel des Konflikts zwischen den ESTARTU-Kriegern und den Querionen?"
    „Die Ewigen Krieger und ihre Vasallen wissen es nicht", stellte das Anti-Mädchen fest.
    „Also müßt ihr schon die Superintelligenz selbst fragen. Oder einen Querionen."
    Ronald Tekener und Roi Danton blickten sich eine Weile stumm an.
    „Der Weg zu ESTARTU", sagte der Smiler dann nachdenklich.
    „Der Weg durch die Heraldischen Tore von Siom Som", pflichtete ihm Perry Rhodans Sohn bei.
     
    4.
     
    Comanzataras Stimme wurde plötzlich leiser. Jizi regelte das Parlafon auf höchste Lautstärke, aber es kam kein Ton mehr aus dem Gerät. Dann verging auch das Leuchten der Pflanze. Es wurde dunkel in der Höhle. Die Siganesin schaltete die kleine Notbeleuchtung ihrer Virenschaukel ein.
    „Warum spricht sie nicht weiter?" fragte Käpten.
    „Ich weiß es doch nicht", entgegnete die Vironautin sichtlich nervös. „Vielleicht ist sie müde. Oder hungrig und durstig."
    Sie drehte die Virenschaukel so, daß der Lichtstrahl auf die Wurzeln Comanzataras fiel.
    Die dünnen, fast schwarzen Wurzeläderchen hatten sich in das Felsgestein des Untergrunds verkrallt. Der Blütenkopf hing schlaff nach vorn.
    „Wir sind Idioten", schimpfte Jizi. „Da hocken wir uns hier hin und hören uns die halbe Nacht lang die Realitätsträume Comanzataras an. Und keiner von uns denkt an ihr leibliches Wohl."
    „Tut mir leid." Das Bedauern des kegelförmigen Virenroboters klang echt und überzeugend. „Aber ich bin zu unvollständig. Von Nahrungsversorgung verstehe ich nichts."
    „Aber du kannst es doch lernen, oder? Ich bin zu sehr daran gewöhnt, mich auf dich zu verlassen, Käpten."
    „Ich bin nur ein kümmerlicher Rest Vis", jammerte der Virenroboter. „Ein Fragment in einem unfertigen Körper."
    „Ein vironaler Krüppel!" schimpfte Jizi. „Was fange ich bloß mit dir an? Und ich dachte, du wärst mir eine Hilfe."
    „Was kann ich tun?"
    „Besorge Wasser und Erdreich für ihre Wurzeln. Aber nicht zu knapp! Oder kannst du das auch nicht?"
    „Ich will es versuchen, Jizi. Aber ich habe Probleme mit meinem Ortungssystem.
    Vielleicht ist es besser, wenn du das machst."
    „Verschwinde!" Die Geduld der Siganesin war am Ende.
    Käpten schob sich knirschend aus der Öffnung der Höhle und verschwand in der Dunkelheit. Jizi ging zu Comanzatara und berührte sanft. ihren unteren Stamm.
    „Ich denke", sagte sie voller Mitgefühl, „daß du mich auch jetzt noch hören kannst, Comanzatara. Du bist sicher müde und geschwächt. Käpten holt, was du brauchst, damit du wieder zu Kräften kommen kannst. Verzeih mir meine Kurzsichtigkeit. Es war einfach ein bißchen zuviel für mich, was seit der Katastrophe geschehen ist. Gedulde dich. Und dann kannst du deine Träume fortsetzen. Ich bin mir sicher, daß wir durch sie einen Ausweg aus unserem Dilemma finden werden."
    Die Pflanze rührte sich nicht. Sie schwieg und blieb lichtlos.
    „Ich muß auch ein wenig ruhen", fuhr Jizi Huzzel fort. „Danach werden wir weitersehen."
    Sie ging zurück in ihre Virenschaukel und klappte den Sessel zurück, so daß aus ihm eine Liege wurde. Dann schaltete sie die Beleuchtung ab und legte sich hin.
    Die verrücktesten Gedanken tobten in ihr. Sie konnte eine ganze Weile nicht einschlafen.
    „Was ist ein Querione?" wisperte Comanzatara unvermutet. „Ich glaube, ich habe diesen Namen in der Vergangenheit schon einmal gehört."
    „Ich kannte dieses Wort bis heute nicht", entgegnete die Siganesin. „Vielleicht hat es gar keine Bedeutung für uns. Und nun ruhe bitte!"
    „Ich ruhe", antwortete die Pflanze ganz leise. „Aber das Wort hat eine große Bedeutung.
    Ich weiß nur nicht mehr, worin diese einmal bestand."
    Dann schwiegen beide, die wundersame Frau-Pflanze und die Siganesin in ihrer Virenschaukel.
    Jizi hing ihren Gedanken noch eine Weile nach, aber schließlich übermannte sie die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher