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1285 - Der Vampirhasser

1285 - Der Vampirhasser

Titel: 1285 - Der Vampirhasser
Autoren: Jason Dark
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gespannt.«
    »Unser Doc hat mit seinem kleinen tragbaren Labor eine Schnellanalyse des Bluts durchgeführt und sogar ein Ergebnis bekommen. Kurz gesagt, es ist normales Blut. Wir haben es hier nicht mit einem was weiß ich zu tun. Wir gehen auch davon aus, dass es das Blut des Toten selbst ist und nicht das eines anderen Menschen, das er möglicherweise getrunken hat. So sehen also die ersten Ergebnisse aus. Fazit ist nur, dass ein Killer durch London läuft und jemanden getötet hat, weil er ihn wohl für einen Vampir hält. Da habt ihr möglicherweise Konkurrenz bekommen, meine Herren.«
    Ich musste ihm zustimmen und senkte den Kopf. Mein Blick fiel wieder auf das Grab. Es stimmte, dieser Mensch wirkte wie hindrapiert. Man konnte es als ein kleines Bühnenbild ansehen. Tief in meinem Innern wälzte sich der Gedanke hoch, dass dieser Tote nicht der Einzige bleiben würde.
    Was natürlich fatal gewesen wäre.
    »Ihr seid sprachlos, wie?«
    »Du hast Recht, Tanner.«
    »An wem bleibt der Fall denn jetzt hängen?«
    Es war die berühmte Gretchenfrage, die ja hatte kommen müssen, und ich zuckte mit den Schultern.
    »Das kann ich dir nicht genau sagen. Zunächst mal würde ich die Tat als einen ›normalen‹ Mord betrachten, und für den bist du ja zuständig.«
    »Dachte ich mir.«
    Tanner hatte die Antwort geknurrt, sodass ich schon leise lachen musste. »Sollte dir ein echter Vampir über den Weg laufen, dann sag uns bitte so schnell wie möglich Bescheid.«
    »Werde ich machen, John.«
    Suko und ich blieben noch einige Minuten und suchten auch die weitere Umgebung ab. Der Nebel machte uns einen Strich durch die Rechnung, denn wir fanden nichts.
    »Wo erreiche ich euch?« fragte Tanner, als wir uns umdrehten.
    »Zu Hause.«
    »Ja, ihr habt es gut.«
    »Dafür hast du tagsüber schlafen können.«
    »Ha, ich hatte Schicht. Das hier ist noch nicht die Nachtschicht. Ihr habt vielleicht eine Ahnung vom Leben eines schwer arbeitenden Polizisten. Schämen solltet ihr euch.«
    »Später«, sagte Suko.
    Wir gingen den gleichen Weg wieder zurück, um zu unserem Rover zu gelangen, der vor dem Friedhof auf uns wartete. Beide hingen wir unseren Gedanken nach. Erst als wir das Tor erreicht hatten, in dessen Nähe auch die Fahrzeuge der Kollegen standen, sprachen wir wieder miteinander.
    Suko meinte: »Es kann auch jemand sein, der sich für einen Vampirjäger hält. In dessen Kopf es nicht richtig stimmt. Oder siehst du das anders, John?«
    »Nein und ja. Ich meine, dass es eine Möglichkeit ist.«
    »Sehr gut. Und die zweite?«
    Ich blieb neben dem Rover stehen und runzelte die Stirn. »Es kann auch sein, dass doch etwas an der Sache dran ist. Wie auch immer. Frag mich da nicht nach Einzelheiten.«
    »Das tue ich trotzdem.«
    Auf dem Autodach hatte sich der Dunst als feuchter Film niedergelegt. Ich schaute auf die Tropfen, aber auch sie gaben mir die Lösung nicht bekannt. »Ich denke da an jemanden, der Will Mallmann heißt. Wir haben von ihm lange nichts mehr gehört und auch nicht von Justine Cavallo. Möglicherweise ist er wieder aktiv geworden und bastelt an einem neuen Plan. Das ist nur Theorie. Ich kann mir auf der anderen Seite auch vorstellen, dass es nicht das einzige Opfer bleiben wird, mit dem wir konfrontiert worden sind.«
    »Hoffentlich nicht.«
    Ich lachte scharf auf. »Und was denkst du, Suko?«
    »Es könnte ein Irrer sein. Einer, der nicht richtig im Kopf ist und von einem Vampirwahn besessen ist. Auch das sollten wir nicht außer Acht lassen.«
    »Okay.«
    Suko schaute auf die Uhr. »Gehen wir noch was essen?«
    »Meinetwegen.«
    »Ich könnte Shao anrufen, damit sie zu uns stößt.«
    »Tu das.«
    Suko telefonierte, ich stieg in den Rover und nahm auf dem Fahrersitz Platz. Da Suko draußen stehen blieb, startete ich noch nicht, sondern schaute durch die Scheibe in den Dunst hinein. Vom Friedhof führte ein Weg zur Straße hin, wo wir uns dann in den normalen Verkehr einordnen konnten.
    Auch über den Weg krochen die blassgrauen Schwaden, die allerdings noch recht dünn waren. Häuser standen hier nicht, denn der Weg wurde von Brachland flankiert. Dort hatte das Gras wachsen können, und auch einige Sträucher bildeten so etwas wie Hecken.
    Meine Augen waren okay, die Sicht war auch nicht zu schlecht, sodass mir die Bewegung am Ende des Weges sehr wohl auffiel. Ich hatte nicht genau gesehen, woher die Gestalt gekommen war, aber sie war plötzlich da, ging einige Schritte nach vorn, blieb dann stehen und
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