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1283 - Der Kartanin-Konflikt

Titel: 1283 - Der Kartanin-Konflikt
Autoren: Unbekannt
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überspielen. Es gibt nichts Außergewöhnliches. Das beruhigt mich, aber es läßt auch die alte innere Unruhe in mir aufkommen, die mich seit langem quält.
    Wann endlich kommt Paratau-Nachschub aus Fornax?
    „Die MASURA müßte eigentlich wieder zurück sein", sagte Jiu-Quon, als hätte sie meine Gedanken erraten. Das ist gar nicht so abwegig, denn wir Esper sind emotional stärker miteinander verbunden als andere Kartanin.
    „Dann hätte sie sich bei uns zurückgemeldet", gebe ich zu bedenken. „Bei uns werden schließlich die Paratau-Vorräte des Imperiums gelagert." damit sie im Verteidigungsfall schnell greifbar für die Flotte sind! füge ich in Gedanken hinzu und hoffe im stillen, daß dieser Fall niemals eintreten möge.
    „Start frei!" meldet die Hangar-Meisterin.
    Ich lasse den Gleiter aus der Schleuse schweben. Die Strahlungsabweiser auf seiner Oberfläche bilden bläulich schimmernde Büschel aus. Das ist aber völlig normal.
    „Ein Vierteljahrhundert ist es jetzt her", stellte Jiu-Quon fest.
    Ich weiß, was sie meint, stelle mich aber absichtlich dumm. Man sollte keine schlafenden Hunde wecken! Der Dritte Giftatmer-Krieg und der bisher letzte weckt in jeder Kartanin ungute Gefühle, wenn sie daran denkt, wie er zu Ende gegangen ist.
    Wie beim vorletzten Krieg hatten auch damals die Maakar durch Ausnutzung des Überraschungsmoments gewaltige Anfangserfolge erzielt. Spähspitzen ihrer Flotten waren sogar bis zum Rand des Guunen-Systems vorgeprescht. Es hatte eben eine gewisse Anlaufzeit gedauert, bis unsere mit Espern und Esperkanzeln ausgerüsteten Schiffe einsatzbereit waren.
    Dann aber hatten wir den Feind durch Blendung der Ortungssysteme seiner Schiffe, durch geistige Verwirrung seiner Besatzungen und durch psionische Verstärkung der Schutzschirme unserer Schiffe entscheidend geschlagen.
    Die Maakar waren geflohen - und wir hatten sie bis zu ihrer Kernwelt verfolgt und beinahe ihre bedingungslose Kapitulation erzwungen, die uns endlich für viele Generationen Frieden gebracht hätte.
    Aber vor ihrer Kernwelt hatten die Giftatmer alle Reserven zusammengerafft und blindwütig in den Kampf geworfen. Sie hätten nicht viel ausrichten können, wenn unsere Verbände damals nicht dichtgestaffelt vor ihrer Kernwelt gestanden hätten.
    Meine Ahnen waren dabeigewesen. Zwei von ihnen hatten später darüber berichten können. Die Maakar hatten infolge der Dichte unserer Verbände uns rein optisch ausmachen können und sich mit Todesverachtung auf die einzelnen Schiffe gestürzt.
    Wenn ihre Waffen nicht ausreichten, um unsere Schiffe zu vernichten, hatten sie sie gerammt.
    Es war ein Gemetzel gewesen, kein Kampf.
    Wir waren über die Todesverachtung der Maakar tief erschüttert gewesen, und zugleich hatten wir ihnen gegenüber ein völlig neues Gefühl empfunden. Es mußte so etwas wie Hochachtung und Mitgefühl gewesen sein - oder eine Mischung aus beidem.
    Jedenfalls war es den Ahnen psychisch unmöglich gewesen, ein solches Gemetzel fortzusetzen. Sie hatten den Giftatmern einen Waffenstillstand und einen Friedensvertrag angeboten, der uns weitgehend gegen neue Überfälle absicherte und ihnen nichts Unehrenhaftes diktierte.
    „Es wird keinen weiteren Giftatmer-Krieg geben", sage ich ganz in Gedanken laut.
    Jiu-Quon erwiderte nichts darauf.
    So fliegen wir schweigend über die Oberfläche des Asteroiden, durch eine zwar dünne, aber brauchbare Atmosphäre. Über ihr leuchten die blendend hellen Strahlungsgürtel, die dadurch hervorgerufen werden, daß N'jalin noch voll in der Korona N'jalas steckt Das hat unsere Exobiologen aber nicht daran gehindert, die Wüste N'jalins in großen Gebieten zum Blühen zu bringen. Von den eisbedeckten Polen her durchziehen Tausende von Kilometern Bewässerungskanäle die Oberfläche und verzweigen sich zu einem Netz, das einmal den ganzen Asteroiden umspannen wird.
    „Ortung!" meldet die Positronik. „Ortung siebzig Kilometer voraus in Bodennähe.
    Wahrscheinlich durchgeschlagene Korpuskularstrahlung der Sonne."
    „Das sehen wir uns an!" sage ich zu Jiu-Quon und erteile der Positronik eine entsprechende Anweisung.
    Danach steuert sie das Fahrzeug, denn durch ihre Kopplung mit den Ortungssystemen wird sie den Ort der durchgeschlagenen Korpuskularstrahlung wesentlich schneller finden als ich es könnte.
    „Giftatmer!" stößt Jiu-Quon plötzlich in höchster Erregung hervor. „Es sind Maakar hier!
    Ich spüre es!"
    „Bitte!" erwidere ich scharf, um mich nicht in
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